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Matteo Ferrari: «Ich bin neugierig auf die MotoE»

Von Isabella Wiesinger
Matteo Ferrari: Superstock-Sieg in Imola 2018

Matteo Ferrari: Superstock-Sieg in Imola 2018

Allmählich nehmen die MotoE-Weltcup-Teams für 2019 Gestalt an. Das Gresini-Team hat mit Matteo Ferrari einen starken Fahrer verpflichtet.

Im neuen «FIM Enel MotoE World Cup» werden nächstes Jahr im Rahmen der Grand Prix in Jerez, Le Mans, auf dem Sachsenring, in Spielberg und Misano fünf Rennen über sieben bis zehn Runden ausgetragen. Insgesamt 18 Fahrer werden mit italienischen Einheits-Motorrädern namens Energica Evo Corsa an den Start gehen. Sie werden bis zu 260 kg wiegen.

Das deutsche Dynavolt Intact-Team hat bereits den neuen Moto2-Europameister Jesko Raffin engagiert, LCR-Honda hat Randy De Puniet (37) unter Vertrag genommen, das Nieto-Team fährt mit Nico Terol, Pramac will mit Fonsi Nieto fahren. Tech3 wird voraussichtlich mit Kenny Foray und Broc Parkes antreten. Auch Kandidaten wie Alex De Angelis und Troy Corser (47) suchen noch Plätze, Domi Aegerter ist mit Pons und Gresini im Gespräch. Stefan Bradl hat Anfragen von Pons und LCR abgelehnt. Auch Supersport-WM-Leader Sandro Cortese zeigt wenig Interesse an der MotoE.

Teambesitzer Fausto Gresini hat einen Italiener mit dem klingenden Namen Ferrari für die elektrische Rennserie verpflichtet. Matteo Ferrari stammt zwar nicht von der namhaften Sportwagenfirma ab, aber wir kennen ihn aus der Moto3-WM, in der er von 2013 bis 2015 mitfuhr.

2018 nahm Ferrari an der Italienischen Superbike-1000-Meisterschaft teil. Und beim Superbike-WM-Lauf in Imola rückte er für Barni Ducati mit einer Wildcard aus – und gewann das Superstock-1000-Rennen. So beendete er diese Rennserie immerhin an zwölfter Stelle.

«MotoE? Ferrari? Energica? Ich weiß nicht, was daraus wird, aber ich kehre in die Weltmeisterschaft zurück», sagt Matteo Ferrari im Gespräch mit den Kollegen von gpone.com.

Matteo kommt beim Interview ins Schmunzeln. Und er hat allen Grund dazu. Er hat in der diesjährigen CIV Superbike-Meisterschaft eine wichtige Rolle gespielt und bis zum Ende in Vallelunga gegen seinen Freund und Rivalen Michele Pirro gekämpft. Er erlebte ein starkes Jahr mit Podestplätzen und zwei Rennsiegen in Imola und Mugello und beendete die Saison als Gesamtzweiter. Zwar ein bisschen enttäuscht, aber definitiv glücklich darüber, was war und was sein wird.

Matteos Zukunft liegt im MotoE-Weltcup, der neuen Kategorie für elektrische Motorräder, die nächstes Jahr zum ersten Mal auf dem Rennkalender auftaucht. Ein neues Abenteuer, eine neue Welt für Matteo, der mit 21 Jahren in eine neue Rennserie im Rahmen der GP-Weltmeisterschaft zurückkommt, nachdem er von 2013 bis 2013 in der Moto3 gefahren ist.

Man erblickt die Zufriedenheit in seinen Augen, wenn er an 2018 zurückdenkt und er ist neugierig, was 2019 bringen wird.

«Das Ziel, das ich mir dieses Jahr gesetzt hatte, war zu wachsen. Definitiv eine positive Saison: Ich habe bis zum letzten Rennen um den Titel gekämpft. Ich hatte viel Spass.“

Und nächstes Jahr... MotoE!

Fausto Gresini hat mir einen Vertrag angeboten und zuerst habe ich ein wenig gezögert. Ein ganz neues Motorrad, eine Kategorie, von der man nicht viel weiß. Aber die Tatsache, dass Gresini ein Weltklasse-Team ist, hat mich überzeugt. Es ist eine gute Möglichkeit für mich, mich der Welt erneut zu präsentieren.

Wirst du trotzdem weiterhin in der CIV mitfahren?

Das ist der Plan. Ich arbeite mit Michele Pirro daran, dass wir in beiden Meisterschaften mitfahren können und ich würde gerne beim Barni Team in der italienischen Rennserie bleiben. Es ist wichtig, mindestens zwei Jahre mit demselben Team zu fahren, um sich weiterentwickeln zu können. Der Kalender für die Elektrik-Bikes wird ungefähr fünf Rennen umfassen, also kann es sein, dass sich manche Rennen überschneiden. Aber meine Priorität ist die MotoE.

Er ist auf der Rennstrecke dein Rivale, aber auch dein Manager – wie ist deine Beziehung zu Pirro?

Das Gute ist, dass wir immer Informationen teilen. In den freien Trainings helfen wir uns gegenseitig, aber im Rennen kämpfen wir gegeneinander, weil jeder von uns gewinnen will. Er überlässt nichts dem Zufall und studiert alles. Er hat mich gelehrt, das genau so zu machen. Auf der Strecke fährt dann jeder für sich selbst.

Wann bekommst du das neue Motorrad?

Am Ende der Saison, beim letzten MotoGP-Rennen. Dann haben wir einen Test in Jerez gemeinsam mit den Moto2-Bikes.

Bist du neugierig, wie es zu fahren sein wird? Wie glaubst du, dass es sein wird?

Ich weiß es wirklich nicht, wie es ist, ein E-Bike zu fahren, weil das eine komplette neue Welt ist. Ich habe Sachen darüber gehört, wie es sein kann, aber bis ich selbst drauf sitze und damit fahre, weiß ich nicht, was ich zu erwarten habe. Ich bin sehr gespannt darauf.

Eine Rückkehr in den Rahmen der Weltmeisterschaft, in der du schon in der Vergangenheit gefahren bist. Ist das ein Neustart oder ein Zielpunkt?

Es ist ein gutes Sprungbrett für die Zukunft. In die Weltmeisterschaft zurückzukehren ist nie einfach. Das ist eine neue Kategorie und ich habe die Chance, meinen Wert und mein Können unter Beweis zu stellen.

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