Pickworth & Kiefer: Es fehlen nur die Unterschriften

Von Günther Wiesinger
David Pickworth

David Pickworth

David Pickworth beteuert, die Übernahme von Kiefer Racing gehe planmässig vonstatten. Der KTM-Vertrag soll bis Mittwoch unterschrieben werden.

Vor genau fünf Wochen ist beim Malaysia-GP kurz nach dem Tod von Stefan Kiefer (51) offenkundig geworden, dass der britische Investmentbanker David Pickworth mit dem Geld russischer Investoren das Kiefer Racing Team für die Moto2-WM 2018 samt den Piloten Aegerter und Cortese übernehmen will.

Einen entsprechenden Vorvertrag hat Pickworth, der 2017 zu den Rennen in Spielberg, Misano und Aragón kam, gemeinsam mit Stefan Kiefer vor dessen überraschendem Tod unterzeichnet.

Inzwischen hat sich der Kauf des Teamnamens, der zwei Moto2-WM-Startplätze, des Briefkopfs und der Historie von Kiefer Racing mehrmals verzögert, weil nach dem Tod von Stefan Kiefer die Eigentumsverhältnisse neu geklärt werden mussten, der Rechtsanwalt von Jochen Kiefer den Vorvertrag prüfte und dann ein endgültiger Kaufvertrag aufgesetzt werden musste.

David Pickworth erklärte am Mittwoch, er erwarte noch ein Dokument von Jochen Kiefer, das am gestrigen Donnerstag eintreffen sollte. «Ich habe gestern um 16 Uhr mit DHL die letzten Papiere vom Rechtsanwalt von Jochen Kiefer erhalten. Darin wurde mir versichert, dass Jochen die Vollmacht hat, das Team an uns zu verkaufen und unterschrieben kann. Ich habe die Dokumente heute morgen meinem Rechtsanwalt übergeben und warte jetzt auf das grüne Licht von ihm», schilderte Pickworth im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Aber Pickworth weiß, dass er jetzt dringend Nägel mit Köpfen machen und handeln muss, wenn er seine Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen will.

«Bis jetzt ist noch nichts passiert. Aber im Laufe der nächsten Woche muss die Geschichte unter Dach und Fach sein. Ansonsten sind wir raus», stellte Jens Hainbach, Vice President Motorsports Road Racing bei KTM, heute Nachmittag gegenüber SPEEEDWEEK.com fest.

Auch Sandro Cortese sitzt wie auf Nägeln. «Ich hoffe, dass nächste Woche alles unterschrieben wird», stellte der Moto3-Weltmeister von 2012 heute fest.

Eigentlich war die Bestellfrist für die KTM-Moto2-Maschinen am 29. November abgelaufen. Hainbach: «Allerdings sind wir aufgrund der Fahrer etwas kompromissbereit.»

«Ich werde am Dienstag oder Mittwoch nach Munderfing fahren und dort den Vertrag mit KTM unterschreiben», kündigte der in Wien lebende Pickworth heute an. «Alles läuft genau nach Plan.»

Zum Ultimatum, das ihm Aegerter-Manager Dr. Robert Siegrist gesetzt hat, will sich Pickworth nicht äußern. «Über diese Geschichte sage ich lieber nichts.»

Aber der mutmaßliche neue Besitzer von Kiefer Racing steht in Kontakt mit Domi Aegerter. «Ich habe ihm gesagt, dass sein Fahrervertrag ein Bestandteil meines Vertrags mit Kiefer Racing ist. Ich kann Kiefer nicht kaufen, ohne dass Domi die Moto2-WM 2018 für uns fährt. Er ist zu hundert Prozent bei uns dabei. Domi hat in dieser Woche mich angerufen. Ich habe zu ihm gesagt: ‚Du bittest mich, Millionen von Euros in ein Team zu investieren. Aber ich kann das erst tun, wenn ich meinen Investoren beweisen kann, dass die Leute, die mir das Team verkaufen, auch die nötige Befugnis dazu haben.’ Das sind doch banale geschäftliche Gepflogenheiten. Ich kann doch nicht zu meinem Boss gehen und sagen: ‚Ich habe ein paar Millionen für dieses Team ausgegeben. Aber leider habe ich jetzt herausgefunden, dass mein Geschäftspartner nicht unterschriftsberechtigt war.’ Wenn ich auf diese Art vorgehen würde, würde ich ziemlich blödsinnig dastehen und meinen Job bald los sein. Ich möchte die Angelegenheit anständig über die Bühne bringen.»

Pickworth weiter: «Ich verstehe nicht, warum ich ein Ultimatum von Domis Manager bekommen habe. Es berührt mich nicht, wenn solche Sachen geschrieben werden. Ich habe eine dicke Haut. Aber wie soll ich schneller handeln? Ich muss zuerst im Besitz von Kiefer Racing sein, dann kann ich die Fahrerverträge unterschreiben.»

«Ich könnte den KTM-Vertrag heute unterschreiben; aber dann könnte ein Problem entstehen. Wenn der Kiefer-Deal nicht zustande käme und ich den Deal mit KTM nicht einhalten könnte, würde ich mir eine 100.000-Euro-Geldstrafe von KTM einhandeln», erzählte Pickworth. «Unsere Deadline mit KTM ist der nächste Mittwoch.»

Besteht eine Gefahr, dass die Kiefer-Übernahme noch scheitert?

«No, no», versichert David Pickworth.

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