Jesko Raffin: 2018 Rückkehr in die CEV-Moto2-EM?

Von Günther Wiesinger
Jesko Raffin

Jesko Raffin

Wegen monatelanger Punktelosigkeit darf der Zürcher Jesko Raffin 2018 nicht mehr in der Moto2-WM fahren – trotz Platz 4 beim Australien-GP. Die Moto2-EM wäre eine Alternative.

Weil er seit dem Argentinien-GP im April auf der Kalex des Schweizer Garage Plus Interwetten-Teams bei zehn Rennen hintereinander keinen WM-Punkt ergatterte, wurde Jesko Raffin (21) vor dem Misano-GP wegen «mangelnder fahrerischer Kompetenz» aus der Moto2-WM ausgebootet.

Es durfte ihn also kein WM-Team für 2018 als Fahrer nominieren; damit war auch der gültige Vertrag mit dem CGBM-Moto2-WM-Team hinfällig, wobei dieses Team schließlich den dritten WM-Platz ohnedies noch verlor, weil es die Einschreibegebühr (20.000 Euro pro Fahrer) verspätet bezahlte.

Nach dem Rausschmiss, der einem Arbeitsverbot gleichkommt, schaffte Raffin dann in Misano den zehnten und in Phillip Island sogar den großartigen vierten Platz.

Raffins Formtief im Frühjahr hatte auch mit familiären Problemen zu tun. Bereits im Sommer hatte sich herausgestellt, dass Raffins Vater Andrè nach einem Scheidungskrieg in Untersuchungshaft gelandet war.

André Raffin war tatsächlich für vier Monate aus dem Verkehr gezogen worden, die Kontaktmöglichkeiten zur Familie waren stark eingeschränkt. Die Ursache für die Haft war ein schwerwiegender Vorwurf: Versuchte Anstiftung zum Mord an der Ex-Frau, Jeskos Mutter. Vater André Raffin ist seit August wieder auf freiem Fuß, er überlegte dann laut der Tageszeitung «Blick» eine Gegenklage wegen falscher Anschuldigung.

Jesko Raffin hat im Oktober endgültig einsehen müssen, dass seine GP-Karriere nach dieser Saison beendet ist – oder zumindest unterbrochen wird.

Raffin machte nach dem Valencia-GP zuerst einmal Urlaub und machte sich Gedanken über seine Zukunft.

Am kommenden Montag wird er gemeinsam mit seinem Manager Marco A. Rodrigo entscheiden, ob und wie es im Motorsport weitergeht.

«Jesko bleibt 2018 entweder zu Hause oder er fährt die CEV Repsol-Moto2-Europameisterschaft», erklärte Marco Rodrigo.

Diese internationale Rennserie hat Raffin 2014 gewonnen, danach bestritt er drei Jahre lang die Moto2-WM, zwei Jahre bei SAG, 2017 beim CGBM-Team.

«Wenn sich Jesko für die Teilnahme an der Moto2-EM entscheidet, gehe ich nächste Woche auf Teamsuche», erzählte Rodrigo. «Ich habe bereits diverse Anfragen, aber nicht alle sind interessant für uns.»

Nebenbei könnte Jesko Raffin bei Kalex die Rolle des Testfahrers für die 765-ccm-Dreizylinder-Triumph-Motoren übernehmen, die 2019 als Einheitsmotoren in die WM kommen. Rodrigo: «Aber das ist noch nicht fix.»

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