Triumph-Moto2-Motor: Es gibt viele Vorschusslorbeeren

Von Oliver Feldtweg
Mehr als 133 PS soll der 765-ccm-Dreizylinder-Triumph-Motor aus der Daytona RS von Anfang an leisten, der 2019 in der Moto2-WM zum Einsatz kommt.

Der 765-ccm-Motor wurde komplett neu entwickelt – auf Grundlage jenes Triebwerks, das bereits als Antriebsaggregat des Modells Daytona 675R für zahlreiche Siege in der Supersport-Kategorie gesorgt hat. Dazu gehören Erfolge bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man, der Daytona 200 in den USA oder in der Britischen Supersport-Meisterschaft in den Jahren 2014 und 2015.

Das mindestens 133 PS starke Renntriebwerk für die Moto2-WM wird auf Grundlage des leistungsstärksten Motors der Street-Triple-Baureihe aufgebaut, der standardmäßig im Modell Street Triple RS zum Einsatz kommt.

Für den Einsatz in den Moto2-Racebikes sind unter anderem folgende Tuningmaßnahmen vorgesehen:

– modifizierter Zylinderkopf mit überarbeiteten Ein- und Auslasskanälen für optimales Strömungsverhalten

– Titanventile und härtere Ventilfedern, angepasst an das erhöhte Drehzahlniveau

– «Low Output»-Rennlichtmaschine mit geringerer Masse

– längere Übersetzung des ersten Gangs

– speziell für den Rennbetrieb entwickelte Anti-Hopping-Kupplung (einstellbar)

– spezielles Racing-Motorsteuergerät, entwickelt von Magneti Marelli

– überarbeitete Motor-Seitendeckel für geringere Baubreite

– geänderte Ölwanne, die eine optimierte Führung der Auspuffkrümmer ermöglicht.

Der Motor

Der Triumph-Dreizylinder für die Moto2-Weltmeisterschaft wurde auf Basis des 765-ccm-Kraftpakets aus der 2017 präsentierten Street Triple entwickelt und bietet gegenüber dem Basismotor ein deutliches Plus in Sachen Leistung und Drehmoment.

In der Straßenversion besitzt der 765-ccm-Triple-Motor die höchste Performance aller bisherigen Street Triple Modelle: 123 PS Leistung bei 11.700 U/min und 77 Nm Drehmoment bei 10.800/min (in der Version für das RS-Modell). Für den neuen Motor wurden gegenüber der Vorgängergeneration die Bohrung und der Hub vergrößert und in diesem Zuge mehr als 80 Teile neu entwickelt, unter anderem:

– neue Kurbelwelle, neue Kolben, neue Pleuel und Ausgleichswelle,
Nikasil beschichtete Alu-Laufbuchsen, überarbeitetes Getriebe.
Das auf diesem Motor basierende 765-ccm-Triumph Moto2-Renntriebwerk wurde gezielt Richtung verbessertem Gasdurchsatz und erhöhten Drehzahlen weiterentwickelt und damit eine umfassende Steigerung der Performance erreicht. Darüber hinaus wurden für den Rennbetrieb weitere Anpassungen vorgenommen.

Ein CGI-Video zum neuen Moto2TM-Triebwerk von Triumph steht unter dem Link:
https://youtu.be/bDT8y0WEfxo.

Paul Stroud, Chief Commercial Officer bei Triumph Motorcycles, betont: «Der Moto2-Deal ist ein bedeutender Moment für Triumph, denn wir öffnen damit ein neues Kapitel in unserer 110-jährigen Renngeschichte. Grundlage dafür sind unsere berühmten Dreizylindermotoren mit ihren zahlreichen Siegen in der TT und in der Supersport-Klasse. Wir freuen uns auf eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Dorna und den Moto2TM-Teams, den Fahrern und den Fans.»

Carmelo Ezpeleta, Geschäftsführer bei der Dorna ergänzt: «Wir blicken gespannt der Zusammenarbeit mit einer so namhaften und traditionsreichen Motorradmarke entgegen. Die Triumph- Dreizylindermotoren sind berühmt für ihre lineare Leistungsabgabe und ihr kräftiges Drehmoment. Die zahlreichen Rennerfolge dieser Motoren machen sie zum idealen Partner für die Moto2TM-Weltmeisterschaft. Wir freuen uns auf die Saison 2019 und auf eine neue Generation von Moto2-Rennmaschinen in Zusammenarbeit mit Triumph.»

IRTA-Präsident Hervé Poncharal: «Moto2 ist DIE Talentschmiede für die Königsklasse MotoGP. Die meisten Topfahrer der MotoGP-Weltmeisterschaft kommen aus der mittleren Kategorie Moto2. Der Einstieg von Triumph als alleiniger Motorenlieferant und der Einsatz neuer Motorsteuergeräte (ECU) läutet eine neue Ära ein und bedeutet einen weiteren wesentlichen Schritt nach vorne für diese Klasse. Somit ist und bleibt die Moto2 das ultimative Sprungbrett für die MotoGP-Weltmeisterschaft.»

Trevor Morris, Technische Leiter bei ExternPro und verantwortlich für die Vorbereitung der Motoren für die Moto2-WM-Rennserie: «Es ist unglaublich aufregend, zusammen mit einem namhaften Motorradhersteller wie Triumph die Motoren für die Moto2-Weltmeisterschaft bereitzustellen. Ich bin schon seit langem Fan dieses Dreizylindermotors und bin mir sicher, dass seine einzigartige Bauweise und Performance den Erfolg der Weltmeisterschaft in Zukunft weiter voranbringen wird.»

Julián Simón, 125 ccm-Weltmeister 2009 und Vizeweltmeister in der Moto2-WM 2010, der als erfahrener Moto2-Testfahrer auch in die Motorenentwicklung auf dem Rennkurs von Aragón eingebunden war: «Der Motor ist leistungsstark und beeindruckt besonders im mittleren Drehzahlbereich. Die Verbindung zwischen Gasgriff und Hinterrad ist sehr direkt und gut kontrollierbar. Das allgemeine Fahrgefühl ist überragend, und der Motor zeigte bereits sehr früh großes Potenzial.»

Über die Marke TRIUMPH:

– Das 1902 gegründete Unternehmen Triumph Motorcycles feierte 2017 sein 115-jähriges Jubiläum als Motorradhersteller. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist TRIUMPH Motorcycles in Hinckley, Leicestershire beheimatet und baut dort unverwechselbare Motorräder, die für ihren perfekten Mix aus authentischem Design, Charakter, Charisma und Leistungsvermögen berühmt sind.

– Mit einer Produktion von rund 60.000 Motorrädern pro Jahr ist Triumph der größte britische Motorradhersteller mit mehr als 750 Händlern weltweit.

– Derzeit beschäftigt Triumph rund 2000 Mitarbeiter weltweit und unterhält eigene Niederlassungen in Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Japan, Schweden, Benelux, Brasilien, Indien und Thailand sowie ein Netzwerk unabhängiger Importeure. Triumph verfügt über Produktionsstätten in Hinckley, Leicestershire und Thailand sowie CKD-Fertigungseinrichtungen in Brasilien und Indien.

– Das Herz der Triumph-Philosophie ist die Entwicklung außergewöhnlicher Motorräder, die mit ihrem markanten Design, ihrem intuitiven Handling und ihrer hohen Leistungsfähigkeit das perfekte Fahrvergnügen bieten.

– Diese Ausrichtung sowie die Innovationsfreude und Leidenschaft für Ingenieurskunst bilden die Grundlage für die breite Modellpalette von heute, die für jeden Fahrertypus die passende Maschine bereithält. Darunter sind die eindrucksvolle 2,3-Liter-Rocket III, die unverwechselbare Speed Triple, der mit Siegen bei den Daytona 200 und der TT dekorierte Supersportler Daytona 675R, die ihre Klasse prägende Tiger 800, die auf transkontinentale Reisen ausgelegte Tiger Explorer sowie die legendäre Triumph Bonneville-Familie.

– Die Triumph Bonneville wurde benannt nach dem Ort des ersten Geschwindigkeitsrekords in der Markengeschichte, der im Jahr 1956 auf dem «Bonneville Salzsee» im US-Bundesstaat Utah eingefahren wurde. Sie begründete die Stammlinie aller Superbikes aus Großbritannien und gewann schon kurz nach ihrer Präsentation die ersten Rennen. Von vielen Motorradfahrern wird sie für ihr legendäres Handling, ihren eleganten Stil und authentischen Charakter geliebt. Nach wie vor sind es diese Eigenschaften in Verbindung mit einer modernen, fahrerorientierten Technologie, mit denen die Bonneville-Modellreihe heute als erstklassige Wahl gilt, wenn es um authentische, moderne Klassiker geht.

– Die ruhmreiche Rennhistorie von Triumph umfasst Teilnahmen und Siege in fast allen Rennklassen des Zweiradsports. Die Annalen reichen vom Sieg bei der zweiten Isle of Man TT im Jahr 1908 über Erfolge bei Straßen- und Rundstreckenrennen in Europa und den USA während der 1960er- Jahre bis hin zu heutigen Erfolgen wie dem Gewinn der Triumph 675R bei der Daytona 200 und der Isle of Man Supersports-TT im Jahr 2014 sowie den British-Supersports-Meisterschaften in 2014 und 2015 sowie diversen Erfolgen in der Supersport-WM-Klasse.

– Triumph genießt auch einen Platz in den Geschichtsbüchern der Internationalen Enduro-Sechstagefahrt (ISDE) – sowohl als die bevorzugte Motorradmarke des mehrfach siegreichen britischen Teams als auch durch die berühmte Teilnahme von Steve McQueen als Mitglied des US-Teams im Jahr 1964 auf einer Triumph.

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