Aki Ajo (KTM): «Die Erwartungen stiegen schnell»

Von Frank Aday
Teamchef Aki Ajo

Teamchef Aki Ajo

Sachsenring-Sieger Brad Binder wird auch im nächsten Jahr für das Moto2-Team Red Bull KTM Ajo an den Start gehen. Teamchef Aki Ajo sprach nun über die Ziele mit Binder und Oliveira sowie über die Saison 2019.

Brad Binder wird auch seine dritte Moto2-Saison 2019 im Team Red Bull KTM Ajo verbringen. Bereits seit 2015 befindet sich Binder im Ajo-Team, damals aber noch in der Moto3-Klasse. 2016 wurde er mit Red Bull KTM Ajo Moto3-Weltmeister. 2017 gab Binder sein Moto2-Debüt und glänzte mit drei Podestplätzen. Nun folgte sein erster Moto2-Sieg auf dem Sachsenring. Während Binder den sechsten WM-Rang belegt, liegt sein Teamkollege Miguel Oliveira nur sieben Punkte hinter dem WM-Führenden Francesco Bagnaia.

Teamchef Aki Ajo sprach nun über die Ziele für 2018, die Entwicklung des Moto2-Projekts mit KTM und Jorge Martin, der 2019 zu seinem Moto2-Team stoßen wird.

Aki, wie bewertest du die erste Saisonhälfte von Brad Binder und Miguel Oliveira?

Sie verlief sehr positiv, denn wir liegen auf dem zweiten WM-Rang mit nur sieben Punkten Rückstand. Zudem führen wir die Teamwertung an. Es läuft bisher also ziemlich gut. Aber du musst dich immer steigern, das ist normal im Motorradsport. Zum Beispiel müssen wir unsere Resultate im Qualifying verbessern. Das würde uns die Arbeit im Rennen einfacher machen. In diesem Jahr ist das Moto2-Feld sehr ausgeglichen. Wenn du im letzten Jahr eine halbe Sekunde über der Pole-Zeit lagst, dann bist du aus der zweiten Reihe losgefahren. Nun liegst du zehn Plätze weiter hinten. Alles liegt eng zusammen, das motiviert uns aber.

Hast du, nach einer großartigen ersten Moto2-Saison für KTM mit drei Siegen in Folge bei den letzten drei Rennen, in den ersten neun Rennen 2018 mehr erwartet?

Es ist schwierig, Erwartungen zu analysieren, ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Ich motiviere das Team mit der Idee, so gut wie möglich zu arbeiten und dann zu schauen, wie weit uns das bringt. Der Saisonbeginn war nicht so leicht, wie wir es nach dem exzellenten Ende der Saison 2017 gedacht hatten. Aber das ist Teil des Spiels. Obwohl du sehr gut arbeitest, machen das auch deine Gegner. Das macht den Rennsport interessant.

Was macht den Unterschied zwischen den Leistungen im freien Training und im Qualifying aus?

Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, obwohl es auch ein Teil der Charakteristik des Bikes ist. Jedes Team ist in anderen Bereichen stark. Das betrifft auch, welche Reifentypen du einsetzen kannst. Jedes Team, jede Struktur und jedes Bike hat Stärken und Schwächen. Die Balance zu finden, ist das, was zählt. Das versuchen wir, um im Qualifying konkurrenzfähiger zu werden.

KTM bestreitet 2018 erst die zweite Moto2-Saison. Wie bewertest du die Entwicklung dieses Projekts?

Manchmal müssen wir uns daran erinnern, dass wir ein recht neues Team in dieser Klasse sind. Normalerweise gehst du Schritt für Schritt vor, bis du die Spitze erreichst. Aber unser Start war viel besser als erwartet. Die Erwartungen an uns stiegen deshalb sehr schnell. Wir müssen aber noch immer diese Schritte gehen, um unser Ziel vom Moto2-Titel zu erreichen.

Was erwartest du in der zweiten Saisonhälfte?

Die zweite Saisonhälfte verläuft gewöhnlich sehr gut für uns. Ich habe aber keine Erklärung dafür. Vielleicht hat unser Team durch die familiäre Atmosphäre bei den drei Überseerennen einen Vorteil. Bei uns herrscht eine «old school»-Atmosphäre, die vielleicht hilfreich ist. Unser Ziel ist es, immer stark zu sein.

Oliveira liegt sieben Punkte zurück, bei Binder sind es 57. Können sie bis zum letzten Rennen um den Titel kämpfen?

Ich bin nicht die Art von Mensch, die denkt, dass das Ziel der Titel oder der Sieg in jedem Rennen ist. Das Ziel ist es, sich jeden Tag zu verbessern. Daran glaube ich. Wenn wir intensiv arbeiten, dann werden wir immer Fortschritte machen. Das führt uns zum Titelkampf am Ende der Saison.

Für 2019 wurden Brad Binder und Jorge Martin engagiert. Oliveira steigt in die MotoGP-Klasse auf. Bist du mit deiner Moto2-Fahrerpaarung für 2019 zufrieden?

Ja. Ich werde die dritte Saison mit KTM in der mittleren Klasse bestreiten, aber es wird für alle ein Neubeginn durch die neuen Motoren sein. Ich bin sehr glücklich, dass Brad bei uns bleibt. Ich bin froh, dass wir eine fünfte Saison zusammen verbringen. Er ist ein sehr talentierter Fahrer, zusammen erreichen wir großartige Resultate. Was unseren Rookie Jorge Martin betrifft, weiß jeder, dass er zu den größten Talenten im Paddock gehört. Ich bin sehr glücklich, dass wir weiterhin mit einem starken Moto2-Duo antreten.

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