Giacomo Agostini: Kritik an MV Agustas Moto2-Plänen

Von Günther Wiesinger
So sieht die Moto2-Maschine von MV Agusta aus

So sieht die Moto2-Maschine von MV Agusta aus

Giacomo Agostini, 15-facher Weltmeister und 122-malige GP-Sieger und jahrelanges Aushängeschild von MV Agusta, kann der Rückkehr von MV Agusta in den GP-Sport nach 32 Jahren nichts abgewinnen.

MV Agusta plant bekanntlich den Einstieg in die Moto2-WM, in der 2019 mit Einheitsmotoren von Triumph gefahren wird. Die Chassis werden bei Suter Industries in der Schweiz gebaut.

«Das ist doch ein reiner Marketing-Gag», wetterte Ago nazionale beim Brünn-GP im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Mechaniker sind nicht von MV, die Motoren sind nicht von MV, die Gabeln sind nicht von MV, die Räder sind nicht von MV. Nichts! Was soll das?»

Nach den tristen Ergebnissen des Forward-Moto2-Teams in der Saison 2018, Manzi hat in zehn Grands Prix zwei punktebringende Zielankünfte und acht Punkte geschafft, Granado und Isaac Viñales keine, konnte bisher kein Topfahrer zum Wechsel auf die Forward-MV Agusta überredet werden. Domi Aegerter hat Interesse, er ist aktuell WM-17.

Ein Prototyp der MV Agusta mit Triumph-Motor wird demnächst von Lorenzo Lanzi getestet. 

Zuletzt wurde erzählt, bisher sei der MV Agusta-Deal für 2019 nicht in Stein gemeißelt. MV Agusta muss eventuell das Superbike-WM-Team zusperren, um sich die Moto2-WM-Klasse leisten zu können. Und das Verhältnis zu Suter Industries hat durch die tristen Forward-Moto2-Ergebnisse in diesem Jahr mit Manzi, Granado (nach Brünn entlassen) und Isaac Viñales stark gelitten.

Giacomo Agostini betrachtet die aktuellen Moto2-Pläne von MV Agusta als Frevel. Er fürchtet, dass die ruhmreiche Marke nach den zahlreichen Eigentümerwechseln, ewigen Zahlungsschwierigkeiten und kurzfristigen Auferstehungen weiter an Ansehen verliert.

«Ago» hat mit MV Agusta zwischen 1965 und 1976 nicht weniger als 110 seiner insgesamt 122 GP-Siege gefeiert, den letzten 1976 auf dem alten Nürburgring in der 500-ccm-Klasse. Im selben Jahr gelang ihm in Assen noch ein Sieg mit der MV Agusta 350 ccm. In der Halbliterklasse siegte Agostini mit der MV Agusta bei 62 Rennen, auf der Werks-Yamaha nur sechsmal.

Dazu gewann der glorreiche Italiener auf der MV insgesamt sieben 500-ccm-WM-Titel – von 1966 bis 1972 in Serie; 1975 triumphierte er einmal auf der 500-ccm-Yamaha. Sechs weitere WM-Titel für MV räumte Ago in der 350-ccm-Klasse ab – hintereinander von 1968 bis 1973. Ein Jahr später wurde er 350-ccm-Weltmeister auf der Werks-Yamaha.

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