Janssen: Warum Corsi die NTS von Odendaal testet

Von Jordi Gutiérrez
Beim Moto2-Test in Spielberg wurde Simone Corsi auf der NTS-Maschine von Steven Odendaal gesichtet. Was RW-Racing-Teamchef Jarno Janssen dazu sagt und was NTS für die Zukunft plant.

Moto2-Routinier Simone Corsi (32), der bei Tasca Racing in der Sommerpause durch Mattia Pasini ersetzt worden war, testete nach dem Österreich-GP auf dem Red Bull Ring die NTS von Steven Odendaal.

«Er fährt nicht statt Steven. Steven ging am Morgen und am Nachmittag auf die Strecke», hielt Jarno Janssen, Teamchef des NTS RW Racing Teams, fest. «Für uns ist es eine Möglichkeit, um zusätzliche Informationen zur Performance unseres Motorrads zu bekommen. Wie man sich denken kann, ist es nicht immer einfach, sich auf die Kommentare von nur zwei Fahrern zu verlassen», ergänzte er.

Nur das niederländische RW Racing Team setzt in der Moto2-WM 2019 die Bikes des japanischen Herstellers NTS ein: Bo Bendsneyder fuhr in der laufenden Saison dreimal in die Punkteränge und liegt mit sechs Zählern auf WM-Rang 15; Steven Odendaal blieb in den acht Rennen, die er 2019 bestritt, ohne WM-Punkte.

Zur Erinnerung: Jesko Raffin ersetzte den Südafrikaner zu Beginn der Saison in Losail, Las Termas und Austin und fuhr auf Anhieb zweimal in die Punkte. Kein Wunder also, dass der Schweizer 2020 Odendaal als Stammfahrer bei NTS RW Racing ablösen wird.

«Im Falle von Steven ist die Performance natürlich auf der schwachen Seite, wo wir nicht wissen, ob die Kommentare, die er zum Bike abgibt, auch korrekt sind. Deshalb haben wir auf Wunsch von NTS die Zusammenarbeit mit Corsi veranlasst, der an diesem Testtag dabei war, um zusätzliche Informationen zu sammeln – und um zu sehen, ob er glaubt, dass das Motorrad so konkurrenzfähig ist, um den nächsten Schritt zu machen», erklärte Janssen.

Corsi, der in seiner Moto2-Karriere insgesamt neun Mal auf dem Podest stand, war in der ersten Saisonhälfte auf Kalex unterwegs. Wie fiel seine Bilanz nach dem Testtag auf NTS aus? «Sein Feedback ist sehr positiv», unterstrich der RW-Racing-Teammanager. «Natürlich braucht es etwas Zeit, um das Set-up an seinen Fahrstil anzupassen. Wir haben aber gesehen, dass er mit der Abstimmung in eine sehr ähnliche Richtung wie Bendsneyder geht. Das zeigt uns auch, dass wir in einem grünen Bereich sind, dass wir wissen, wie wir ein Motorrad abstimmen müssen. Für einige Fahrer ist das komplizierter... Das Set-up von Odendaal ist sehr schwierig, er mag es um einiges härter. Es gibt uns aber eine Idee davon, in welche Richtung wir in Zukunft gehen.»

«Wir planen, am Ende des Jahres ein neues Bike zu bringen, für das nächste Jahr», so Janssen. «Ein Testtag wie jener in Spielberg und all diese Kommentare sind für uns sehr wichtig, um zu sehen, ob wir in die richtige Richtung gehen.»

Sind auch für die zweite Saisonhälfte Neuheiten geplant? «Wir bringen eigentlich konstant Updates für unser Paket, was das Chassis und die Performance angeht. Wir stellen fest, dass wir uns im Vergleich zu unseren Gegnern verbessern. Natürlich müssen wir immer noch bei allem eine bessere Performance herausholen – vom Chassis bis zu den Federelementen. Aber wir arbeiten hart und wir sind für den Moment sehr glücklich mit dem, wo wir jetzt stehen. Natürlich können wir nicht nachlassen, alle involvierten Partner wissen, dass wir hart pushen müssen, um den Abstand zur Spitze zu verringern.»

KTM zieht sich nach dieser Saison als Hersteller in der Moto2-WM zurück. Haben daraufhin Teams Interesse an NTS bekundet? «Im Moment ist es nicht unser Ziel, ein zweites Team in der Weltmeisterschaft zu beliefern. Lasst es mich so sagen: Es ist einfach nicht das Ziel. Könnten wir es tun? Ja, wir könnten es tun. Aber der Plan sieht vor, erst ab 2021 wirklich über ein zweites Team nachzudenken», meinte Janssen.

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