Jesko Raffin (NTS): «Will bei jedem Rennen punkten»

Von Günther Wiesinger
Nach der Saison 2017 wurde Jesko Raffin aus fadenscheinigen Gründen in der Moto2-WM abserviert. Er gewann 2018 die Moto2-EM und kämpfte sich zurück. In diesem Jahr will Raffin auf der NTS seine beste GP-Saison zeigen.

Der Schweizer Jesko Raffin wurde nach der Saison 2017 vom Selektions-Komitee (zusammengesetzt aus FIM, IRTA, Dorna) wegen «mangelnder fahrerischer Kompetenz» aus der Moto2-WM entfernt, dabei hatte er im Herbst immerhin Rang 9 in Misano und Rang 4 in Phillip Island erreicht. Mindestens ein halbes Dutzend Kollegen war langsamer, aber Raffin hatte als Schweizer einfach den falschen Pass. Später wurde von den Funktionären eingeräumt: Die Schweiz hat kein Team, keinen Grand Prix und dazu einen überschaubaren Motorrad- und TV-Markt, deshalb müsse man mehr Spanier (vier Grand Prix im Jahr!) berücksichtigen.

Raffin kehrte deshalb in die CEV-Repsol-Moto2-EM zurück, gewann sie wie schon 2014 – und fand für 2019 immerhin einen Platz im Intact-Team – aber für den neuen MotoE-Weltcup, den er als Gesamtachter (bestes Ergebnis: Rang 4 im 1. Lauf in Misano) beendete. Gleichzeitig bestritt der Zürcher im Frühjahr drei Moto2-Rennen für das NTS RW Racing Team anstelle des verletzten Steven Odendaal (Raffin landete zweimal in den Punkten), dann sprang er in Aragón bei Intact in der Moto2 für Schrötter ein. Nachher ersetzte er den entlassenen Odendaal bei den Übersee-Rennen auf der NTS, ehe er in Valencia wieder auf das MotoE-Bike zurückkehrte.

Momentan hält sich Jesko Raffin trainingshalber in Spanien auf. Er befindet sich momentan in Valencia. «Ich fahre Motocross, Minibike, letzte Woche war ich mit meiner 1000-ccm-Kawa ein paar Tage in Cartagena unterwegs. Ich bin viel am Motorradfahren», sagt der 23-jährige Zürcher, der inzwischen 70 Moto2-WM-Starts absolviert hat. Raffin muss die dreimonatige Testpause überbrücken, den die IRTA Tests in Jerez (19. bis 21. Februar) und Losail/Katar (28. Februar bis 1. März) lassen noch auf sich warten.

Das niederländische NTS RW Racing-Team hat einen Exklusiv-Vertrag mit dem japanischen Chassis-Hersteller NTS, neben Raffin ist dort der Niederländer Bo Bendsneyder unter Vertrag. «Es ist viel am Chassis gearbeitet worden, ein bisschen an der Aerodynamik und am Gewicht. Das waren letztes Jahr gewisse Schwachstellen bei uns, auch bei der Steifigkeit des Motorrads tut sich etwas. Bei der Kayaba-Suspension gibt es Updates und neues Material. Das Gesamtpaket soll insgesamt verbessert werden. Wir haben im November nach der Saison in Valencia noch getestet, der Jerez-Test ist ja quasi ins Wasser gefallen. Wir hatten noch nicht das definitive Paket für 2020, aber die wichtigsten Teile standen uns schon zur Verfügung. Die Tests sind sehr positiv verlaufen. Wir sind alle glücklich, dass es in die richtige Richtung geht. Inzwischen wird das ganze Material für die Saison vorbereitet.»

Jesko Raffin hat 2017 mit 26 Punkten und Rang 20 im CGBM-Team auf Kalex seine bisher beste WM-Saison erlebt. 2019 sammelte er als Ersatzfahrer insgesamt sechs Punkte ein, das reichte für WM-Rang 27.

«Mein persönliches Ziel ist es, 2020 meine bisher beste Moto2-Saison zu absolvieren», hat sich der Eidgenosse vorgenommen. «Ich denke, es ist realistisch, an jedem Rennen Punkte zu sammeln. Wenn wir das schaffen, ist schon ein großer Schritt passiert.»

Moto2-WM-Endstand nach 19 Grand Prix:

1. Alex Márquez 262. 2. Binder 259. 3. Lüthi 250. 4. Navarro 226. 5. Fernandez 207. 6. Marini 190. 7. Baldassarri 171. 8. Schrötter 137. 9. Di Giannantonio 108. 10. Bastianini 97. 11. Martin 94. 12. Lecuona 90. 13. Vierge 81. 14. Nagashima 78. 15. Gardner 77. – Ferner: 22. Aegerter 19. 27. Raffin 6. 29. Tulovic 3.

Team-WM Endstand:

1. Flexbox HP 40, 391 Punkte. 2. Dynavolt Intact GP 387. 3. Red Bull KTM Ajo 353. 4. EG 0,0 Marc VDS 343. 5. MB Conveyors Speed Up 334.

Konstrukteurs-WM:

1. Kalex 442 Punkte. 2. KTM 281. 3. Speed-up 259. 4. MV Agusta 45. 5. NTS 11.

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