Johann Zarco: »Ich werde weiter um Siege kämpfen»

Von Oliver Feldtweg
Johann Zarco

Johann Zarco

Johann Zarco aus dem Team Ajo-Motorsport will seinen 65-Punkte-Vorsprung in der Moto2-WM mit guten Resultaten in jedem Rennen der zweiten Hälfte der Saison weiter ausbauen.

Johann Zarco (25) fährt die beste Saison seiner Karriere. Der Ajo-Motorsport-Fahrer führt die Moto2-Weltmeisterschaft an, und zwar mit 65 Punkten Vorsprung auf seinen grössten Rivalen. Bisher war er bei acht von neun Rennen auf dem Podium und hat drei Siege eingefahren.

In seiner vierten Saison in der Moto2-Klasse zeigt der Franzose seine Fähigkeiten als ambitionierter und siegreicher Fahrer. Sein Gefühl auf der Kalex ist unschlagbar – er ist ein starker Anwärter auf den Moto2-Weltmeistertitel.

Trotz des grossen Vorsprungs auf seine Verfolger bleibt der Fahrer aus Cannes vorsichtig und sagt, dass er weiter um Siege kämpfen will – genau wie in der ersten Hälfte der Saison.

Bist du überrascht, dass deine Saison so gut verläuft?

Ich kann nicht sagen, dass ich überrascht bin, aber ich bin glücklich, dass wir die Sommerpause mit einem Vorsprung von 65 Punkten erreicht haben. Das ist unglaublich. Im letzten Rennen hatte ich ein wenig Glück und Tito Rabat ist in der letzten Runde gestürzt. Jetzt ist Zeit, um Spass zu haben, ohne zu denken, dass all unsere Arbeit schon geleistet ist, denn das ist nicht der Fall. Wir haben noch eine Menge vor uns und es kann noch Vieles passieren.

Wie fühlst du dich nach der ?ersten Hälfte der Saison?

Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung des Motorrads. Ich fühle mich wohl und das Team hat sich stark verbessert. Sie haben mir ein gutes Bike gegeben und sie helfen mir, um Siege zu kämpfen. Das ist sehr wichtig, wenn es darum geht, um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Ich will in der zweiten Jahreshälfte auf diesem Level bleiben. Ich bin bereit dazu, weitere ?Siege und gute Resultate zu erringen.

Was war deine beste Performance in den ersten ?neun Rennen?
 

In der ersten Saisonhälfte habe ich zwar ?drei GP-Siege erzielt, aber am deutlichsten ist mir das Rennen in Jerez in Erinnerung geblieben. Dort bin ich von Platz 9 gestartet und habe es geschafft, das Rennen als Zweiter zu beenden – das war für mich wie ein Sieg. Wirklich aufregend!
In Argentinien, in Katalonien und in Assen habe ich es geschafft, zu gewinnen, aber ich kann nicht sagen, welches davon das beste Rennen war, weil alle drei ?Events etwas Besonderes waren. Die ?erste Hälfte der Saison war wirklich spektakulär; wir müssen auf dem gleichen Level weiterarbeiten.

Du bedankst dich immer bei deinem Team dafür, dass sie dich auf Strecken, auf denen du früher Mühe hattest, wettbewerbsfähig machen. Auf welche Art und Weise hilft dir das Team dabei?

!ch baue immer auf meiner Erfahrung auf. Und das Team ermöglicht es mir, dass ich auf einem Motorrad fahre, mit dem ich mich sehr sicher fühle und von dem ich weiss, dass ich damit pushen kann. Letztes Jahr habe ich viel gelernt und dieses Jahr geniesse ich diese Dinge. Das ist fantastisch.
Mein Teammanager Aki Ajo weiss über die W?eltmeisterschaft genau Bescheid und ist immer für mich da, um mir gute Ratschläge zu geben. Wir stehen ständig in Kontakt und ich versuche immer, auf seine Tipps einzugehen. Die Beziehung zum Team ist sehr angenehm und ich glaube, dass mir diese positive Atmosphäre sehr hilft. Deshalb ist es mir wichtig, die wichtige Rolle, die das Team bei meinen Siegen spielt, hervorzuheben.

Du bist in ?neun Rennen ?acht Mal auf dem Podium gestanden. In Katar, wo du nicht auf dem Treppchen gestanden bist, w?ar ein mechanischer Fehler schuld. Gibt es etwas, das du in der zweiten Hälfte der Saison verbessern kannst?

Ich werde versuchen schneller zu sein. Ich denke normalerweise nicht viel darüber nach, was man besser machen kann. Am wichtigsten ist es in meiner Situation, dass man ruhig bleibt. Daran arbeite ich jeden Tag.

Bis zum Ende der Saison sind es noch ?neun Rennen. Glaubst du, es ist voreingenommen jetzt schon über den WM-Titel nachzudenken und vorsichtig zu fahren?

Es ist immer noch das Ziel, zu gewinnen. Eine gewinnorientierte Mentalität ist sehr wichtig, wenn du während des Wochenendes eine gute Leistung zeigen und bereit für das Rennen sein willst. Natürlich muss ich mich in den übrigen Rennen schlau anstellen und versuchen keine Fehler zu machen und nicht zu stürzen. Ich werde weiterhin um Siege kämpfen.
Über den Titel muss ich nachdenken, ohne irgendwelche Risiken einzugehen. ?Und ?ich muss die Kontrolle über die Situation ?behalten. Je näher das Ende der Saison kommt, desto mehr kann man über den WM-Titel nachdenken. Aber nicht schon zu Beginn der zweiten Hälfte.

Was sagst du zu den übrigen Rennstrecken, die 2015 noch im Kalender stehen?

Wir beginnen in Indianapolis, wo ich normalerweise keine guten Resultate hole – obwohl ich glaube, dass wir dieses Jahr gute Chancen mit diesem Motorrad haben. Dann geht’s weiter in Brünn – das ist eine aufregende Strecke. Danach kommen Silverstone und Misano, die mag ich beide gerne. Ich glaube, dass ich in den nächsten paar Rennen stärker sein kann als meine Rivalen.

Wie stellst du dir die das zweite Halbjahr vor?

Ich werde versuchen, den Vorsprung zu behalten oder sogar so weit wie möglich auszubauen. Ich muss die Ruhe bewahren und nicht nervös werden. Ich darf es mir nicht erlauben, zu denken, dass die ganze Arbeit schon gemacht ist, denn es liegt immer noch viel Aufwand vor uns und die anderen Jungs, werden es mir nicht leicht machen, davonzuziehen. Deswegen muss ich vorsichtig bleiben.

Was ?treibst du in der Sommerpause?

Ich werde nicht viel Zeit zum Ausruhen haben. In der ersten freien Woche habe ich meine Familie besucht. In den letzten Tagen habe ich den Sohn meines Managers zur Katalanischen Weltmeisterschaft begleitet und ihm geholfen, so gut es geht. Genau wie sein Vater es mit mir macht. In dieser Woche werde ich wieder auf dem Motorrad sitzen und trainieren.

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