Jürgen Lingg: «Cortese macht sich unglaublich Druck»

Von Sharleena Wirsing
Sandro Cortese kam als Moto3-Weltmeister mit einem auf ihn maßgeschneiderten Team 2013 in die Moto2-Klasse. Doch auch 2016 gelang bisher nicht der Durchbruch für konstant starke Leistungen.

Nach seinem WM-Titel in der Moto3-Klasse 2012 stieg Sandro Cortese mit dem für ihn auf die Beine gestellten Team Dynavolt Intact GP aus Memmingen in die Moto2-Klasse auf. Seitdem absolvierten sie gemeinsam drei Saisons, 2016 folgt die vierte. In dieser Zeit erreichte Cortese die WM-Ränge 19, 9 und 11.

2016 sollte der endgültige Durchbruch folgen, doch der 26-Jährige steht nach einem Frühstart, Stürzen und einer Knieverletzung mit zehn Punkten nur auf WM-Rang 20. SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Jürgen Lingg über die jüngsten Entwicklungen. «Es ist für ihn etwas unglücklich gelaufen, das muss man schon auch sagen. Man tendiert dazu, dass man bei Sandro derzeit alles negativ sieht. Man muss aber sagen, dass er in Argentinien ein gutes Rennen fuhr und Kampfgeist zeigte. Er hat die Lücke geschlossen, gepusht, aber es dann überzogen. Da hat er ein gutes Top-6-Resultat weggeschmissen. In Jerez war es ähnlich. Wenn das gutgegangen wäre, dann würde jeder sagen, dass er gut dabei. Ich denke, er braucht jetzt einfach irgendwann ein richtiges Erfolgserlebnis.»

In Mugello gab Cortese nach einer Kreuzbandverletzung im rechten Knie sein Comeback und erreichte im Sprintrennen nach dem Neustart Platz 11. «Man merkt, dass das alles sehr an ihm zehrt und er ein bisschen in sich gekehrt ist. Er ist im Moment recht ruhig und braucht nun einen Erfolg. Ich denke aber schon, dass er sich gut in den Top-8 etablieren kann. In dieser Klasse eine Prognose abzugeben, ist aber sehr schwierig. Bei ihm ist das Problem, dass er oft zu viel will, wenn es im Training gut lief. Das ist aber normal, denn er ist ein Racer», erklärt Lingg.

War die Bestrafung nach dem Führstart in Katar der Auslöser für die übrigen Probleme? «Er hat sich von Anfang an unglaublich Druck gemacht. Er wusste vor dem Saisonbeginn, dass er mit Jonas gesunde Konkurrenz bekommt. Doch wie gesagt: Eigentlich sind die ersten Rennen für ihn nur unglücklich gelaufen. Sandro will und wollte sich behaupten. Ich bin auch überzeugt davon, dass er gute Ergebnisse einfahren kann.»

In den letzten Rennen patzte auch Corteses neuer Teamkollege Jonas Folger und fiel auf WM-Rang 7 zurück. Wie sieht die Zielsetzung für den Rest der Saison aus? «Jonas hat es zuletzt im Interview mit dir sehr gut gesagt. Wir fahren Rennen für Rennen und zählen erst am Ende des Jahres die Punkte zusammen. Selbst bei Jonas mit seinem Rückstand weiß man nicht, was noch kommt, denn es sind noch viele Rennen zu fahren. Lass auch mal Sandro zwei oder drei gute Rennen haben, dann ist er wieder in den Top-10. Das geht in dieser Klasse ganz schnell. Deshalb denke ich, dass man jetzt noch nicht über Valencia nachdenken sollte.»

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