Mahindra und Peugeot: 2017 noch kein Top-Ten-Ergebnis

Von Günther Wiesinger
Im Winter spuckte Mahindra-Racing-Chef Mufaddal Choonia noch große Töne. Jetzt bahnt sich in der Moto3-WM das erfolgloseste Jahr in der Firmengeschichte an.

Auch nach fünf Grand Prix in diesem Jahr hat noch kein Moto3-GP-Fahrer von Mahindra und Peugeot einen Top-Ten-Platz erreicht.

Und das, obwohl die Inder 2016 mit ihren Marken drei Siege erreicht haben: Pecco Bagnaia gewann in Assen und Sepang auf der Mahindra, John McPhee im Regen von Brünn auf der Peugeot.

In Le Mans gab es endlich einen Lichtblick: Jakub Kornfeil schaffte nach dem Re-Start im auf 16 Runden verkürzten Rennen auf der Peugeot des Saxoprint-Teams von Ingo und Florian Prüstel immerhin Rang 11 – die ersten Punkte in diesem Jahr.

Mahindra kam neuerlich unter die Räder: Platz 14 für Lorenzo Dalle Porta aus dem Aspar Mahindra-Werksteam, Platz 15 für Marco Bezzecchi aus dem CIP-Team von Ex-Rennfahre Alain Bronec.

Aber: In der WM-Tabelle liegt der beste Mahindra-Peugeot-Fahrer auf Rang 24 – es handelt sich um Kornfeil mit fünf Punkten.

Ein Armutszeichen der besonderen Art für das Mahindra-Racing-Projekt, von dem CEO Mufaddal Choonia im Februar sagte: «Wir wollen 2017 mehr Rennen gewinnen als im Vorjahr.»

Dazu fehlen aber erstens die Spitzenfahrer – und zweitens hat der überforderte Technical Direktor Davide Borghesi bei der Weiterentwicklung offenbar den Rückwärtsgang eingelegt. Sein angebliches Kompetenz-Zentrum in Besozzo hat sich als Reinfall erwiesen. «Bei Mahindra hat sich seit 2014 am Motorrad nicht viel geändert», jammerte ein Leidtragender.

Kein Wunder, wenn beim Aspar-Team (Fahrer: Dalla Porta, Arenas) der Frust regiert, bei Peugeot-Saxoprint sieht es nicht anders aus.

«Was soll ich unseren Sponsoren erzählen», grübelt Geschäftsführer Florian Prüstel.

Nur noch sechs Motorräder von Mahindra-Peugeot befinden sich im Feld, vermutlich sind die Tage dieses MGP30-Projekts gezählt.

Momentan zeichnet sich nicht ab, dass Martinez und Prüstel 2018 mit diesem Material weitermachen.

Nur Alain Bronec, im Vorjahr einer der lautesten Kritiker von Mahindra, hält sich zurück. Ohne ihn hätte Mahindra Racing gar keine Startgenehmigung für die Moto3-WM erhalten. Denn die Grand Prix Commission möchte am liebsten zehn bis zwölf Bikes von jedem Hersteller. Dank CIP erhöhte sich das Aufgebot immerhin auf insgesamt sechs Fahrer, sonst wäre Mahindra im Herbst 2016 aus der WM geflogen.

Wir gehen davon aus, dass neben Aspar jetzt auch CIP das Material kostenlos erhält, bei Peugeot Motocycles (gehört zu 51 Prozent dem Mahindra-Konzern) bezahlt auch der Hersteller die Materialkosten in der Höhe von 350.000 Euro, das Saxoprint-Team finanziert die operativen Kosten.

«Für uns ist die Situation nicht so schlimm», sagt CIP-Teambesitzer Alain Bronec, der im Winter alle Sponsoren verloren hat. «Denn wir haben mit Bezzecchi und Pagliani zwei junge Fahrer mit wenig WM-Erfahrung. Man durfte von ihnen nicht erwarten, dass sie dauernd in die Punkte fahren. Bezzecchi war in Katar im Rennen Zwölfter, dann ist er gestürzt; das kann bei einem so jungen Fahrer passieren, Er ist erst 18 Jahre alt, Pagliani ist 20. Für uns ist dieses Nachwuchsprojekt mit Mahindra interessant. Das Motorrad ist für unsere Zwecke nicht so übel. Ich arbeite jetzt enger mit dem Werk zusammen als früher, ich bekomme Hilfe. Aber klar, Honda dominiert. Selbst KTM kann momentan mit Honda nicht mithalten.»

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