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Albert Arenas /KTM): «Dieser zweite Sieg ist besser»

Von Isabella Wiesinger
Phillip Island-Sieger Albert Arenas

Phillip Island-Sieger Albert Arenas

Albert Arenas ist die Moto3-Entdeckung des Jahres. 2017 landete er auf der Mahindra im Aspar-Team mit 14 Punkten nur auf dem 26. WM-Rang. Mit der KTM hat der WM-Neunte schon zwei GP-Siege errungen.

Für den vierfachen Weltmeister Jorge Martinez und sein Ángel Nieto-Team hat sich der Umstieg von Mahindra auf KTM in der Moto3-WM längst bezahlt gemacht. Der 21-jährige Albert Arenas aus Girona ist das beste Beispiel: Er gewann in Australien zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Grand Prix – nach Le Mans.

Arenas ist ein Spezialist für turbulente Rennen, denn auch in Le Mans ging es drunter und drüber, besonders im Finish. In Phillip Island wurden die ersten 14 Fahrer nach 23 Runden nur durch 0,989 Sekunden getrennt. Und Arenas siegte mit 0,052 sec Vorsprung vor Fabio Di Giannantonio (Honda) und Celestino Vietti (KTM).

«Der Sieg in Australien war wahrscheinlich noch befriedigender als der in Le Mans», stellte Albert strahlend fest.

Albert, hast du schon Zeit gehabt, deinen zweiten Moto3-Sieg zu realisieren?

Es ist noch nicht lange her, dass es passiert ist, aber ja, ich habe es realisiert. Nachdem ich über die Ziellinie gefahren bin, bin ich eine langsame Ehrenrunde gefahren, wobei ich jeden Moment genossen habe. Ich habe in jeder Kurve gefeiert und als ich dann das Team gesehen habe, war es grossartig.

Als wir von der Strecke weggefahren sind, sind wir in unser Haus zurückgekehrt, um für unsere Reise nach Malaysia zu packen. Dann habe ich erst richtig realisiert, was passiert ist. Ich bin wirklich glücklich. Ich habe jetzt zweimal gewonnen, aber der zweite Sieg fühlt sich noch besser an.

War er anders als beim Sieg in Frankreich?

Der Sieg in Frankreich war speziell, weil es mein erster Podestplatz war. Und es war ein Sieg, das war ein unglaubliches Gefühl. Aber in Australien, nach einem solchen Kampf auf der letzten Runde, als Erster über die Ziellinie zu fahren, war wahrscheinlich noch befriedigender.

Hast du erwartet, dass alle so eng beieinander liegen würden?

Ich wusste, dass die Gruppen alle sehr eng zusammen sein würden, aber ich dachte nicht, dass es so eng sein würde. In manchen Kurven lagen wir zu fünft auf gleicher Höhe. Ich hatte erwartet, dass wir eher eng hintereinander sein würden. Ich habe meine Trümpfe ausgespielt, so gut es ging. Das Rennen zu gewinnen war die beste Belohnung.

Was ging dir während der letzten Runde durch den Kopf?

Als noch zwei Runden zu fahren waren, lag ich auf dem fünften Platz und war in einer guten Position. Ich wusste, dass ich mich dort halten konnte, aber in der letzten Kurve gab es einen Vorfall, in den ein paar Fahrer involviert waren. Wir haben uns beinahe berührt und dann wäre die ganze Gruppe ausgefallen.

Wir waren alle sehr eng zusammen und ich bin vor der letzten Runde an elfter Stelle über die Ziellinie gefahren, aber ich habe hart gebremst und es geschafft, in der ersten Kurve die Führung zu übernehmen. Ich mag die erste Kurve, also habe ich das Meiste rausgeholt und hart gepusht, um die Gruppe abzuschütteln.

Ich habe es geschafft, mit ein wenig Vorsprung in die letzten drei Kurven einzubiegen und ich wusste: Wenn ich in den letzten zwei Kurven sehr präzise fahre, kann die Gruppe nicht knapp in meinem Windschatten bleiben. Und genau das ist passiert.

Hattest du dir das Rennen noch einmal anzuschauen?

Ich habe mir das ganze Rennen noch einmal angeschaut, sobald wir im Haus zurück waren. Ich habe ein paar Highlights gesehen, Videos von der letzten Kurve und der Zielgeraden... Natürlich fühlt es sich besser an in Action, aber das Ganze von aussen zu betrachten ist auch nicht schlecht.

Du hast dir in dieser Saison schrittweise neue Ziele gesetzt: Punkte, Top-Ten-Plätze und dann den Kampf in der führenden Gruppe. Hast du all deine Ziele erreicht?

Vor Le Mans sind wir gemütlich in die Punkte gefahren. Also war es nach dem ersten Sieg das Ziel, regelmässig in die Top-Ten zu kommen, aber die Resultate waren nicht beständig. Nach dem ersten Platz in Frankreich hatten wir vier oder fünf gute Resultate und das hat mir Kraft gegeben.

Als ich angefangen habe, ans Podium zu denken, wurde ich zu besessen und habe begonnen, gegen Ende der Rennen hin Fehler zu machen. Ich bin sogar gestürzt. Wir haben herausgefunden, wo das Problem lag. Unser Ziel war es, in Australien alles wieder gut zu machen. Das mit einem Sieg zu erreichen, ist perfekt.

Wie viel Zuversicht verleiht dir dieser Sieg für die letzten zwei Rennen der Saison?

Dieser Sieg gibt mir viel Kraft für das nächste Rennen. Wir wissen, dass wir unseren Job richtig machen und ich versuche mich zu verbessern, wo es geht.

Ich darf nicht zu besessen werden mit gewissen Resultaten, aber wir können versuchen, vom ersten Moment jedes Wochenendes an schnell zu sein.

Wir dürfen noch auf zwei Strecken fahren und eine davon wird schwierig – lang und heiss. In Malaysia müssen wir vom ersten Tag an fokussiert sein. Ich bin dort letztes Jahr nicht gefahren. Wir müssen nichts Aussergewöhnliches tun, nur unseren normalen Job machen. Wenn ich im richtigen Moment angreife, werden wir die gewünschten Resultate erzielen.

Dann ist noch Valencia übrig. Ein sehr spezielles Rennen, das ich sehr geniessen werde.

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