Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Red Bull Tech3 in der Moto3-WM: Fahrerwahl noch offen

Von Günther Wiesinger
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal sucht für sein neues Moto3-WM-Team noch zwei Fahrer. «Wir werden gemeinsam mit Red Bull und KTM entscheiden», sagt er. «Aber wir sind spät dran.»

Der französische Red Bull-KTM-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal transferiert sein Team auf Wunsch von KTM von der Moto2-in die Moto3-Weltmeisterschaft. In der MotoGP-WM bleiben die Pläne unverändert – Red Bull Tech3-KTM tritt 2020 mit der vielversprechenden Paarung Miguel Oliveira und Brad Binder an.
In der Moto3-Klasse sind alle Teamchefs mit demselben Problem konfrontiert. «Es gibt mehr Spitzenmaterial und mehr Spitzenteams als Top-Fahrer», stellte Peter Öttl fest, der im Max Racing Team 2019 mit Aron Canet um die Weltmeisterschaft kämpft und für die nächste Saison zwei Fahrer für das neue Husqvarna-Moto3-Werkstean sucht.

Hervé Poncharal steht mit etlichen Fahrerkandidaten in Kontakt. Es sind Fahrer wie Andrea Migno (bisher ein GP-Sieg in Mugello auf KTM) verfügbar, der beim Sky VR46-Team in Ungnade gefallen ist. Dazu steigen aber vier Top-Fahrer in die Moto2-WM auf: Canet, Dalla Porta, Ramirez und Fenati.

Vorstellbar für das Tech3-Team wäre, wenn ein Spitzenfahrer für den Titelkampf und ein Talent verpflichtet werden könnte.

Hervé Poncharal vertraut bei der Fahrersuche auch auf die Unterstützung von Red Bull und KTM. Es wäre keine Überraschung, wenn zum Beispiel der überlegene Red Bull Rookie-Cup-Leader Carlos Tatay (4 Siege und drei zweite und eine dritter Platz in neun Rennen) bei Tech3 in der Moto2-WM debütieren würde. Tatay steht aber auch bei spanischen Teams auf der Wunschliste.

Nach dem Rückzug des bester Capital Dubai-Teams von Fiorenzo Caponera hat Jaume Masia bei Leopard-Honda unterschrieben, Denis Foggia wird sein Teamkollege.

Am Wochenende des Misano-GP wird bei Tech3 mehr Klarheit über die Fahrerwahl in der 250-ccm-Klasse herrschen.

«Wir haben uns relativ spät für die Moto3-WM entschieden», ist sich Poncharal bewusst. «Einige Top-Moto3-Fahrer haben bereits neue Verträge unterschrieben. Arbolino, Masia, Foggia und so weiter. Ich stehe jetzt vor einer schwierigen Aufgabe. Ich habe mich mit Aki Ajo unterhalten, er kennt diese Problematik. Auch Peter Öttl hat mir gesagt, dass er schon 2018 bei der Fahrersuche fast verzweifelt ist. Die Fahrerwahl wird von Red Bull, KTM und Tech3 gemeinsam entschieden. Wenn du Tatay ansprichst, kann ich nur entgegnen: Ich habe gehört, dass er bei vielen Teams auf der Wunschliste steht. Wenn sich Red Bull und Tatay jedoch einigen und KTM diesen Plan unterstützt, werden wir Tatay nehmen. Aber ich weiß bisher nichts. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Vielleicht geht Tatay ja zu Aki Ajo…»

«KTM und Red Bull sind für mich unglaublich starke Partner», freut sich Poncharal. «Ich habe in den letzten 25 Jahren in meinem Team mit Honda, Suzuki und Yamaha zusammengearbeitet. Aber was ich jetzt im GP-Sport erleben, sind die besten Jahre meiner Karriere. Natürlich interessieren mich die Ergebnisse. Ich bin überzeugt: Sie werden sich verbessern. Aber momentan steht für mich die Art und Weise der Zusammenarbeit im Vordergrund. Am Anfang dieser Saison haben wir uns nicht gekannt; inzwischen sind wir viel stärker integriert. Das gefällt mir. Ich b in glücklich bei KTM. Und wenn ich sehe, was Motorsport-Direktor Pit Beirer leistet, für wie viele Rennserien und Meisterschaften er verantwortlich ist – Chapeau!»

Poncharal gefällt auch die Geradlinigkeit bei KTM. «Stefan Pierer hat sich beim Spielberg-GP mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta getroffen und den MotoGP-Vertrag gleich bis Ende 2026 verlängert. Kein anderer Hersteller hat das bisher getan. Nur KTM hat einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben! KTM beschwert sich auch nicht über die mögliche Ausdehnung des Kalenders auf 22 Grand Prix. Stefan Pierer hat zu Carmelo Ezpeleta gesagt: ‘Du bist der MotoGP-Promoter, du bist der Meister, wir folgen dir. Denn die MotoGP ist jene Meisterschaft, in der man dabei sein muss. Wenn du 22 Rennen haben willst, wir haben nichts dagegen.‘»

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