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Dirk Heidolf: «Wir haben zwei Podestkandidaten»

Von Günther Wiesinger
Das Saxoprint Racing Team Germany erlitt durch den Sturz von Alexis Masbou in Texas einen Rückschlag. Teammanager Dirk Heidolf rechnet aber konstant mit Spitzenplätzen beider Fahrer.

Beim Katar-GP fuhren vier Fahrer aus deutschen Moto3-Teams im Rennen unter die ersten vier: Alexis Masbou und John McPhee erkämpften für das Saxoprint Racing Team Germany die Plätze 1 und 5, Vazquez und Kent bescherten dem Leopard Racing Team der Brüder Jochen und Stefan Kiefer die Ränge 2 und 3.

Auch beim Texas-GP standen wieder zwei Honda NSF-250RW-Werksfahrer von Kiefer auf dem Podest (1. Kent. 3. Vazquez), aber das Team von Dirk Heidolf musste einen Rückschlag hinnehmen: ?Der Schotte John McPhee sicherte sich zwar tapfer den sechsten Rang, doch Masbou stürzte in der letzten Runde in der Zielkurve – und schmiss damit seinen sechsten Platz weg. Er schob sein Bike als 16. über den Zielstrich.

Teamteilhaber Dirk Heidolf, dessen Team mit Vazquez im Vorjahr schon zwei Moto3-Rennen gewann, hat aber mit Masbou ganz offensichtlich einen Titelanwärter in seinen Reihen. Das Kiefer-Team mit Leader Danny Kent allerdings auch.

Das RTG hat 2011 mit Cortese zwei 125-ccm-WM-Läufe gewonnen, 2012 mit Louis Rossi in Le Mans einen Moto3-GP und im Vorjahr zwei Moto3-Rennen mit Vazquez, dazu 2015 den Auftakt mit Masbou.

Dirk, die Fahrer der deutschen Teams dominieren die Moto3-Weltmeisterschaft. Wird das so weitergehen?

Es wäre gut, wenn es so bleiben und so weitergehen würde. Wir arbeiten natürlich dran. Aber bei Kiefer werden sie genau so daran arbeiten.
Die Konkurrenz ist extrem stark. Man sieht in jedem Training, dass das Feld vorne richtig zusammengerutscht ist.
Es gibt neue Fahrer, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Bastianini war voriges Jahr schon stark. Locatelli hat sich auf der Honda auch gesteigert. Es sind schon ein paar schnelle Jungs dabei. Jetzt muss man gucken, wie stark die Mahindra mit dem Suter-Fahrwerk ist.

Martinez hat mit Bagnaia, Guevera und Martin starke Fahrer. Aber in Texas kam die beste Mahindra unter Matteo Ferrari nur auf Platz 15.

Trotzdem, sie haben im Training einen guten Eindruck gemacht. Ich habe nicht erwartet, dass Mahindra so sehr aufgeholt hat.

In deinem Team werden die Motoren von 2015 verwendet, alles andere stammt aus der Saison 2014? Ist das ein Nachteil?

In Katar war es gar kein Nachteil, das hat man ja gesehen.
Wir haben auch 2015 wieder zwei kleine Fahrer, die im Vorjahr gut mit diesem Motorrad zurecht gekommen sind. Ich glaube, dass die Updates eher den grösseren Fahrern helfen, das sieht man ja jetzt. Kent, Bastianini, Locatelli – die profitieren vom 2015er-Material. Sie sind mit den neuen Maschinen sofort gut zurechtgekommen.
Im Vorjahr haben mit Rins und Márquez allerdings auch grosse Fahrer auf den Honda-Motorrädern gesessen. Ich glaube, wir können momentan keinen Nachteil feststellen

Stefan Kiefer sagte, er habe mit Kent und Vazquez zwei von zehn oder zwölf Siegfahrern im Team. Du hast mit Masbou nur einen?

Voriges Jahr hat man gesehen, dass der John auf jeden Fall mitfahren kann, wenn er das nötige Vertrauen hat. Ich glaube, dass wir mit Masbou und McPhee auch zwei Fahrer haben, die regelmässig Podest-Kandidaten sein werden. Ich will nicht von Siegfahrern reden, ich glaube, das ist zu hochgegriffen. Aber es kann in den Rennen extrem viel passieren.

Efren Vazquez hat seinen letztjährigen Crew-Chief Norman Rank von deinem Team zu Kiefer mitgenommen. Wie habt ihr ihn ersetzen können?

Bei uns im Team gibt es für jeden Fahrer einen Cheftechniker. 2013 war Norman Cheftechniker von John McPhee und Toni Gruschka hat das Motorrad von Jack Miller vorbereitet. 2014 hat Norman das Motorrad von Efren betreut, Toni war Cheftechniker bei John, er hat die Fahrer gewechselt. Der Toni hat bei John einen guten Job gemacht, er ist im zweiten Halbjahr 2014 deutlich stärker geworden.
Noman und Toni haben bei uns gute Arbeit geleistet. Aber wir sind durch seinen Abgang nicht geschwächt worden.
Der neue Cheftechniker von Alexis Masbou ist der Marco Agostini. Er hat 2013 Jonas Folger bei Martinez betreut, er macht einen genau so guten Job. Er hat einen anderen Arbeitsstil, aber er ist erfolgreich damit. Und Toni Gruschka ist geblieben, er arbeitet weiter mit John McPhee.

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