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MX-SM Frauenfeld: Luca Bruggmann mit MX2-Doppelsieg

Von René Streuli
Luca Bruggmann flog in Frauenfeld zum souveränen Tagessieg

Luca Bruggmann flog in Frauenfeld zum souveränen Tagessieg

Nach seinem MX2-Tagessieg beim Saisonauftakt in Wohlen triumphierte Sympathieträger Luca Bruggmann beim Lauf der Schweizer MX-Meisetrschaft in Frauenfeld mit einer überzeugenden Vorstellung erneut.

Von seinem Fan-Club unterstützt, bewies Publikumsliebling Luca Bruggmann schon im Zeittraining, dass er in Frauenfeld keine Oster-Geschenke verteilen würde. Denn mit der erstmaligen Bestzeit im Sack, rollte er seine «Moto Perfections-Yamaha» an den Start - gefolgt von seinem derzeit grössten Widersacher Killian Auberson und Enzo Steffen. Stark auch der Auftritt des erst 15-jährigen Maurice Chanton, der seine KTM auf den hervorragenden vierten Platz stellte. Auch Nico Seiler (KTM) und Roman Keller (Suzuki) vermochten mit Startplatz 6 (Seiler), bzw. sieben erneut zu überzeugen, derweil Schweizermeister und jetziger «Teilzeit-MX-ler» Kevin Auberson Rang 5 abholte.

1. Lauf - Bruggmann gewinnt – Scheiben wird abgeräumt

Nach optimalem Start kommt der Liechtensteiner Bruggmann am besten durchs enge Nadelöhr vom Schollenholz, genannt Holeshot-Ecke. Hinter ihm folgen die Auberson-Brothers, David Schoch, Robin Scheiben und die ebenfalls gut gestarteten Roman Keller, dem an einem Virus erkrankten Nico Jucker und Loris Freidig - Freidig, der derzeit mit Schulter-Problemen zu kämpfen hat.

Nach der Anfangsphase übernahm Killian Auberson das Kommando für kurze Zeit, derweil sich Bruggmann das Ganze vorübergehend hinter dessen Rücken anschaute. Doch nur kurz, denn zwei Umläufe später machte die #37 unter dem Jubel seines angereisten Fan-Clubs richtig ernst. Die Leader-Rolle zurückgeholt, machte er sich auf die Socken und sicherte sich mit einem indiskutablen Vorsprung von 18 Sekunden den Laufsieg.

Während Killian Auberson zwischenzeitlich einige Plätze verlor, glänzte Kawasaki-Kämpfer Robin Scheiben seinerseits mit einer grandiosen Performance. Bis Rennmitte Vierter, schnappte er sich zunächst Killian, um ein paar Runden später auch gleich noch den Titelverteidiger zu deponieren. Doch Titelholder Kevin Auberson, sah sich offenbar in seiner Ehre gekränkt; denn in der vorletzten Kurve räumte er den einem sicheren zweiten Platz entgegenfliegenden Scheiben mit einer fragwürdigen Attacke förmlich aus dem Weg. Davon konnte u.a. er und sein Bruder Killian profitieren, derweil Scheiben seinerseits mit Laufrang 7 vorlieb nehmen musste und so um den wohlverdienten Lohn seiner Leistung gebracht wurde.

Der ziemlich angefressene Robin Scheiben dazu: «Kevins Angriff war sicher nicht sauber, denn er wäre ohne seine Aktion nie und nimmer an mir vorbeigekommen. Bereits in der vorletzten Runde versuchte er es auf dieselbe Weise... Nein wir haben nicht darüber gesprochen …»

Erwähnenswert auch die starke Leistung von Roman Keller, der sich hinter Kevin und Killian und dem ebenfalls gut gelaunten David Schoch den hervorragenden Rang 5 notierte. Sehr stark auch Martino Ierace mit Rang sechs, während der anfänglich stark performende Nico Jucker infolge seiner Virus-Erkrankung zusehends Kräfte verlor und noch einige Plätze verlor - dennoch durfte er sich einige wohlverdiente Punkte notieren lassen

2. Lauf: Restart nach schweren Sturz – Bruggmann siegt erneut

Infolge Martino Ierace‘s folgenschwerem Sturz musste Lauf 2 noch in der Anfangsphase abgebrochen und nach einer 45-minütigen Unterbrechung neu gestartet werden. Dies war notwendig, um Ierace erstzuversorgen und um dem Rettungs-Helikopter die Landung gewähren zu können.

Trotz dieses Sturzes und von den kurz zuvor aufgekommenen starken Windböen unbeeindruckt, übernahm Bruggmann auch kurz nach dem Restart das Tempodiktat sofort und fuhr einem wiederum nie gefährdeten Laufsieg entgegen. Der mit dem Holeshot optimal gestartete Timothy Jaunin verlor im Laufe des Rennens einige Plätze und wurde trotzdem sehr guter Fünfter. Ansonsten ereignete sich im 2. Lauf nichts Nennenswertes - Killian Auberson wurde mit einem Respektabstand zu Bruggmann guter Zweiter und sein Bruder mit einem bereits grossen Rückstands auf den Tagessieger Lauf-Dritter, während sich Maurice Chanton mit Platz 4 für den etwas missglückten 1. Lauf (10.) rehabilitierte. Auf den Plätzen sechs und sieben folgten die gut gelaunten Loris Freidig (Husqvarna), bzw. Pascal Friedli (Kawasaki). Pech hatte der erneut starke Ramon Keller, der in der Schluss-Runde in den Top-7 war; dann leider kurz zu Boden musste und das Bike abwürgte. Lange Zeit brachte er dabei sein Bike nicht mehr zum Laufen, wodurch er viele Plätze und somit um den verdienter Lohn gebracht wurde.

Tages-Podium: Luca Bruggmann vor den punktgleichen Auberson-Brothers Killian und Kevin.

Killian Auberson - Tageszweiter:

Es war ein komplizierter Tag für mich - ich hab‘ mich auf dem Bike heute nicht so gut gefühlt - harte Arme im ersten Lauf, bin dann auch noch gestürzt, wodurch ich vorübergehend einige Plätze verlor. Hab‘ mich dann wieder zurückgekämpft und auch infolge des Gerangels zwischen von Kevin und Robin noch Platz 3 geholt. Der 2. Lauf war besser. Jetzt gehe ich in die Ferien, um mich für die weitern Rennen neu zu motivieren, zu erholen und neu vorzubereiten.

Simon Baumann - Teamchef von Luca Bruggmann:

Ich muss sagen, Luca hat mich mit seiner «Pole» echt überrascht - auch im 1. Lauf hat er mich echt überrascht - insbesondere, wie er nach seinem Fast-Stillstand (Motor abgewürgt?) reagiert hat, war sehr eindrücklich - er hat Killian förmlich demontiert. Kevin‘s Attacke auf Robin im 1. Lauf war sicher nicht fair - er ist Robin einfach voll in die Seite gefahren und hat ihn dadurch einfach abgeräumt…

Luca Bruggmann - Tagessieger:

Zu Beginn des Zeittrainings hab‘ ich gleich eine Superrunde hingelegt, die ich gegen Ende nochmals verbessern konnte. 1. Lauf gut weggekommen, bin dann eine Weile relativ locker hinter Killian gefahren mit dem Wissen, dass ich zu gegebener Zeit einen Angriff starten werde. Im 2. Lauf kam der RE-Start, welcher mich nicht gross beeinflusst hat. Wir mussten zurück ins Paddock, ging nochmals aufs Velo und hab‘ eine Banane gegessen und anschliessend habe ich mich wieder ganz normal vorbereitet. Nun folgen Starts in Valkenswaard (EMX250) und ADAC MX Masters in Jauer.

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