SM Muri: Auberson und Bruggmann diktieren die MX2

Von René Streuli
Luca Bruggmann und sein grösster Widersacher Killian Auberson setzten sich beim Lauf der Schweizer-MX-Meisterschaft in Muri weiter von den Verfolgern ab. Den MX2-Tagessieg sicherte sich Auberson.

Nicht überraschend sicherte sich MX2-Ex-Schweizermeister Killian Auberson mit seiner KTM die Poleposition, auf die Meisterschaftsleader Luca Bruggmann eine gute Sekunde verlor. Mit Maurice Chanton, Nico Seiler, David Schoch, Ramon Keller, Nico Häusermann und Nico Jucker signalisierten zum Teil noch sehr junge Fahrer ihre Ansprüche auf gute Tagesresultate. Etwas hinter den Erwartungen blieben hingegen Loris Freidig und Robin Scheiben, die nur zögerlich in den Renntag kamen.

Bruggmann weist Auberson in die Schranken

Killian Auberson führte nach dem Holeshot das erste Rennen an. Damit gar nicht zufrieden zeigte sich David Schoch, der mit seiner Yamaha sofort zurückschlug und noch vor der zweiten Kurve die Spitze für sich beanspruchte. Es folgte das «Yamaha Moto Perfections-Aushängeschild» Luca Bruggmann vor dem Lütisburger Nico Seiler auf der Zachmann-KTM und Robin Scheiben, der ebenfalls hervorragend gestartet war.

Pech hatte Nico Jucker, der nach starkem Zeit-Training (Rang 8) seine vielversprechende Ausgangslage noch in der Holeshot-Kurve im Dreck versinken sah, nachdem er von einem stürzenden Fahrer zu Boden gerissen wurde. Weit zurückgeworfen kämpfte er sich aber trotz des total missglückten Starts mit Rang 15 noch in die Punkte zurück. Noch schlechter erging es dem Jungspund Maurice Chanton, der als Quali-Dritter bereits in der Startrunde ausschied.

Vorne jedoch ging die Post ab. Auberson schien seinen Gegnern zu enteilen, derweil sich Seiler, Schoch und Bruggmann über einige Runden gegenseitig bekämpften. Etwas später konnte sich Bruggmann durchsetzen und eröffnete die Jagd auf Auberson. Doch zunächst wirkte seine Aufholjagd alles andere als überzeugend, denn bis in die Schlussphase gelang es ihm nicht, das Loch zu Auberson zuzufahren. Doch plötzlich wurde der Westschweizer konstant langsamer, wodurch der Liechtensteiner eine neue Chance witterte. Fünf Umgänge vor Schluss schloss Bruggmann die Lücke tatsächlich, um sogleich einen erfolgreichen Angriff zu starten.

Schliesslich fuhr der kommunikative Liechtensteiner einen umjubelten und kaum mehr erwarteten Laufsieg ein - Auberson wurde Zweiter. Mit großem Rückstand folgte der Toggenburger Seiler, der sich und seine gut hörbaren Fans dank einer sehr überzeugenden Performance mit Laufrang drei beschenkte. Hinter den solid fahrenden Schoch, Scheiben und Champal, erkämpfte sich trotz schlechtem Start Pascal Friedli einen beachtenswerten Rang sieben, vor dem ebenfalls positiv aufgefallenen Yan Reynard.
Killian Auberson erklärte nach dem 1. Lauf noch auf dem Podium: «Ich fühlte mich nicht wirklich sehr wohl auf dem Bike; zudem bekam ich gegen Ende des Rennens harte Arme, was für mich doch eher ungewohnt ist»

Auberson mit klarer Körpersprache zum Laufsieg in Moto 2

Wie verwandelt startete Killian ins zweite Rennen; mit entschlossener und zielstrebiger Körpersprache liess er keine Zweifel offen, dass er den zweiten Lauf zu seinen Gunsten entscheiden wollte. Nachdem er dem abermals hervorragend gestarteten David Schoch zunächst den Vortritt gewähren musste, übernahm der Romand mit der #902 ab Runde 2 das Tempodiktat, um einem überlegenen und nie gefährdeten Laufsieg entgegenzustürmen. Hinter Auberson spielte sich noch in der Anfangsphase des Rennens ein Zweikampf ab zwischen Schoch und Bruggmann, welcher Letzterer für sich entschied. Erneut hervorragend fuhr Nico Seiler der, nach einer kurzen Bodenprobe zu Beginn des Rennens, Rang 4 hinterherjagte. Nachdem er Schoch und den erneut überraschend stark fahrenden Yan Reynard niederrang, holte er sich erneut einen bärenstarken Laufrang 3, womit er sein allererstes Tagespodium in der MX2-Klasse sicherstellte. Doch bis es soweit war, musste er sich bis zum Schluss den Angriffen des unaufhörlich hart pushenden Chanton erwehren.

Hinter Chanton folgten die wiederum sehr gut zu gefallenden Reynard und Friedli auf den Rängen fünf und sechs, derweil der gut gestartet Schoch unglücklich kämpfte und noch bis auf Rang zehn zurückfiel.

Auf dem Tagespodium standen schließlich Tagessieger Killian Auberson, Luca Bruggmann und der grosse Gewinner des Tages, Nico Seiler als Dritter, der mit diesem Resultat ein für seine MX-Zukunft wichtiges Schlüsselerlebnis feiern kann.

Auf die Meisterschaft hat dieses Tagespodium nur bedingte Auswirkungen, da Auberson und Bruggmann (beide holten 47 Punkte) im direkten Zweikampf aufeinander weder Punkte verloren, noch gutmachen konnten. Hingegen machte Seiler einen grossen Sprung nach vorne - von Gesamtrang neun sprang er neu auf Rang vier…!

Nico Seiler - Tagesdritter: Ich bin sehr stolz auf mich, weil ich im 2. Lauf auch nach meinem Sturz richtig gut weitergekämpft habe, um wie schon im ersten Lauf erneut auf Rang drei zu fahren. Ich konnte immer richtig gut pushen, bekam keine harten Arme und deshalb bin ich richtig super zufrieden mit dem heutigen Tag! Ich arbeite seit einiger Zeit sehr gut mit Robin Sternig zusammen; er bringt mich weiter und das ist für mich und für meinen Kopf sehr gut. Nun gehe ich mit dem Ziel Top-5 nach Cossonay!

Luca Bruggmann - Meisterschaftsleader: Anfangs 1. Lauf habe ich zu viel Zeit benötigt, um an David Schoch bzw. Nico Seiler vorbeizukommen, wodurch Auberson wegfahren konnte. Irgendwann merkte ich, dass ich das Loch zu ihm wieder zufahren konnte, also griff ich nochmals an. Als ich ihn dann überholen konnte, habe ich noch einige Runden erfolgreich gepusht. Im 2. Lauf war es sehr ähnlich; als Dritter brauchte ich erneut viel Zeit, um an David vorbeizukommen; als ich ihn hatte, realisierte ich, dass Killian schon viel zu weit weg war, weil er viel besser fuhr, als noch im ersten Rennen. Deshalb vermied ich unnötige Risiken, um mit Blick auf die Meisterschaft die Punkte mitzunehmen, die für mich bereitlagen.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 20:55, Motorvision TV
    NZ Speedway Championship
  • Fr.. 19.04., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 19.04., 21:55, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr.. 19.04., 22:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen Bol d'Or
  • Fr.. 19.04., 22:20, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr.. 19.04., 22:40, Motorvision TV
    Andros Trophy
  • Fr.. 19.04., 23:35, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Fr.. 19.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 20.04., 00:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Sa.. 20.04., 00:15, Motorvision TV
    Rallye: Andalusien-Rallye
» zum TV-Programm
6