Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

MX2: Andy Baumgartner mit Doppelsieg in Aeschlenberg

Von René Streuli
Doppelsieger Andy Baumgartner und der zweitplatzierte Luca Bruggmann bestätigen Ihre Favoritenrolle auf den MX2-Titel. Grégory Wicht überrascht.

Garstiges Wetter, kalte Temperaturen, starker Wind und ein anfangs sehr schwierig zu fahrendes Gelände erwarteten die MX2-Piloten zur ersten Meisterschaftsrunde im Freiburgischen Aeschlenberg - dies, nachdem es am Vortag stark geregnet und die Strecke dem entsprechend in eine «Rutschbahn» verwandelt hatte. Den leidenschaftlich arbeitenden Helfern gelang es die Strecke so herzurichten, dass reguläres Fahren trotzdem möglich war.

Mit den Bedingungen am besten zurechtkam im Zeit-Training der Romanshorner Baumgartner, der nach elf Jahren mit Yamaha nun auf KTM ausrückt. Eine knappe Sekunde hinter «Baumi», folgte der ebenfalls für KTM-Schweiz fahrende Junioren-2-Takt Meister Cyrille Flury, vor dem ersten Yamaha-Pilot Cyrill Scheiwiller, der für das neu gegründete «Patrick Walther MX-Racing Team» auf Punktejagd geht.
Die für Holeshots längst bekannte «82» von Baumgartner fand denn auch schon fast planmässig den schnellsten Weg in die erste Kurve, um das Feld in die erste Runde zu führen. Pech hingegen hatte der Trainings-Zweite Flury, der gleich zu Beginn mit einer abgerissenen Benzinleitung ausschied.

Mit Grégory Wicht und MX2-WM-Fixstarter Christopher Valente im Schlepptau gelang es Baumgartner schnell mal Meter zwischen sich und dem Verfolgerfeld zu legen. Ebenfalls guter Start für den Franzosen Alexandre Lejeune, während der Liechtensteiner Luca Bruggmann, sowie Cyrill Scheiwiller eher verhalten in den ersten Durchgang fand.

Bei Rennhälfte ein völlig verändertes Bild in den Top-5. Baumgartner lag zwar weiterhin unangefochten an der Spitze, doch hinter ihm tauchte plötzlich Bruggmann auf, der sich mit einer kämpferischen Leistung kontinuierlich nach vorne auf «die zwei» vorkämpfte.
An der Reihenfolge Baumgartner, Bruggmann, Wicht und Valente änderte sich bis ins Ziel nichts mehr, wohingegen Kevin Ladrat und Scheiwiller bis ins Ziel ein heftiges und unterhaltsames Privatduell austrugen, welches einige Positionswechsel beinhaltete - mit dem besseren Ende am Schluss für den Franzosen.

Erwähnenswert ebenfalls der sehr starke Auftritt des MX2-Rookies und letztjährigen Mini 85-Schweizermeisters Maurice Chanton, der sich mit seiner 2-Takt-KTM in beeindruckender Verfassung präsentiert - ebenfalls ein Versprechen für die Zukunft…

Zweiter Lauf: Baumgartner zum zweiten…

Erneut war es Baumgartner, der den Holeshot beim 2. Rennen für sich verbuchen konnte. Hinter ihm und dem stark gestarteten Flury, folgten Kevin Auberson und Bruggmann. Erneut stark unterwegs auch Lejeune und Wicht, der wiederum zu überzeugen vermochte. Wicht und der erneut nicht optimal gestartete Scheiwiller arbeiteten sich nach vorne bis in die Top-5. Während Flury nach einem Sturz und Lejeune weiter an Boden verloren und zurückfielen.

Vorne an der Spitze dann der Platztausch; «Bruggi» schnappte sich «Baumi» in Runde 3, ehe sich die Beiden vom Acker machten und dem Feld davonflogen. Aufregung dann aber nochmals nach zwei Renndritteln, als sich das Führungsduo ans überrunden machte. Yamaha-Pilot Bruggmann wurde dabei aufgehalten, was Baumgartner sofort ausnutzte, um die Spitze wieder an sich reissen zu können. Beim Versuch zu kontern, stürzte Bruggmann dann auch noch, ohne jedoch weitere Plätze zu verlieren - zu gross war der Vorsprung auf die Verfolger.

Schliesslich rettete Baumgartner noch einen Vorsprung von einer guten halben Sekunde auf Bruggmann. Hinter den Beiden folgte Wicht, der mit einem Rückstand von mehr als einer Minute auf Baumgartner erneut sehr guter Dritter wurde. Hinter dem Trio folgte Scheiwiller als Vierter, der sich im internen Direkt-Duell mit Leujeune revanchieren konnte.

Andy Baumgartner - Doppelsieger & Meisterschaftsleader:

Am Morgen war es schwierig, mich aufgrund der sehr kalten und nassen äusseren Bedingungen zu motivieren. Ich hatte beim Zeittraining - trotz sehr guter Zeit - zunächst kein gutes Gefühl. Zu Beginn des ersten Laufes war es sehr schwierig zu fahren, weil überall loser Schlamm lag, der die Rillen und Löcher mehrheitlich zudeckte. Deshalb war es auch sehr schwierig den Rhythmus zu finden - im 2. Lauf war es dann besser, weil da die Strecke etwas abtrocknen konnte. Mit meinem neuen Bike hatte ich gleich ab Beginn in der Saisonvorbereitung sehr viel Spass, obwohl es zunächst noch nicht schnell war. Nach elf Jahren Yamaha hat es etwas Zeit gedauert, bis ich mich an die für mich neue Motorencharakteristik und an den anders arbeitenden Rahmen gewöhnt hatte. Aber je länger ich mit dem Bike arbeitete, umso besser fand ich mich damit zu Recht - mittlerweile passt das Gesamtpaket hervorragend und ich fühl mich pudelwohl. Ich bin sehr motiviert für Frauenfeld, da mir die Strecke sehr gut liegt - sie hat zwar eine ganz spezielle Charakteristik und die Starts sind dort enorm wichtig. Aber wenn die Starts passen, dann ist da ebenfalls sehr viel möglich.

Luca Bruggmann - 2 Mal Zweiter & Tages-Zweiter:

Ich wusste, dass mein Speed und meine körperliche Fitness top sind - auch wenn es im Zeit-Training mit Platz 5 nicht ganz aufgegangen ist. Im ersten Lauf habe ich den Start total verhauen und bin in der Folge erst als ungefähr 15. aus dem ersten Umgang zurückgekehrt. Dank dem schnell gefundenen Rhythmus und guten Linien konnte ich mich aber sehr schnell wieder nach vorne bis zu Andy Baumgartner zurückkämpfen. Leider konnte ich danach nicht mehr richtig angreifen, da ich harte Arme bekommen habe. Der Start zum 2. Rennen war bedeutend besser, ich konnte in Führung gehen, hab diese beim Überrunden aber leider wieder an «Baumi» abtreten müssen. Bin dann leider noch gestürzt, konnte dann aber trotzdem nochmals zu ihm aufschliessen und einen Angriff starten - aber leider hat es nicht mehr ganz gereicht. Die Strecke war sehr schwierig zu fahren - bereits im Zeittraining war es sehr schwer, schnelle Linien zu finden. Auch beide Läufe waren nicht einfach, weil es sehr viele sehr lange und tiefe Löcher und Rillen hatte. Mit dem Tag kann ich sicher zufrieden sein; auch die Basis für eine gute Saison ist gelegt. Nun kommt Frauenfeld und da will ich natürlich mein Ziel erreichen - und mein Ziel heisst: Andy schlagen.

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