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SM, Payerne: Cyrill Scheiwiller feiert MX2-Tagessieg

Von René Streuli
Mit einem Laufsieg und einem 2. Platz in Payerne feiert Cyrill Scheiwiller seinen ersten Tagesssieg in der Schweizer Motocross-Meisterschaft - Leader Andy Baumgartner und Kevin Auberson komplettieren das Podium.

Herrliches Frühlingswetter, viele Zuschauer und eine tolle, wenn auch sehr anspruchsvolle Strecke, boten den perfekten Rahmen für einen sehr gelungenen und für Cyrill Scheiwiller sicherlich unvergesslichen Event. Denn mit seinem heutigen Tagessieg, feierte der immer sehr freundliche und angenehme in Ebikon (LU) lebende Toggenburger seine verdiente Premiere.

Bereits im Zeittraining signalisierte der für das neu gegründete Team «Patrick Walther MX Racing» ausrückende Scheiwiller als Drittschnellster seine Ambitionen, wenngleich sich der Westschweizer Kevin Auberson die schnellste Zeit notieren liess - noch vor Andy Baumgartner.

KTM-Pilot Auberson war es denn auch, der dem ersten Lauf über sehr weite Strecken des Rennens den Stempel aufdrückte. Am besten aus den Startlöcher kommend, setzte er sich gleich zu Beginn an die Spitze und zog seinen Marken-Kollegen Baumgartner, die beiden Honda-Vertreter Grégory Wicht und William Kehrli und den Rest des Feldes durch den nicht einfach zu fahrenden Parcours. Nur suboptimal ins Rennen kam Scheiwiller, der sich nach der ersten Runde lediglich auf Rang sieben wiederfand, dann aber immer besser in Fahrt kam, wodurch er sich mit Fortdauer des Rennens Rang um Rang vorarbeiten konnte.

Parallel zur Scheiwillers Steigerung, verloren Wicht und insbesondere Kehrli zusehends an Boden; Wicht wurde letztlich guter Fünfter, während Kehrli noch bis auf Rang Neun zurückfiel. Anders verlief die Kurve für «Kawa-Fahrer» Kevin Biffiger, der - aus dem Mittelfeld kommend - dank seiner aggressiven Fahrweise am Ende mit einem sehr guten vierten Laufrang belohnt wurde. Eher unzufrieden dürfte Luca Bruggmann sein, der sich mit einem sechsten Platz bescheiden musste.

Vorne aber wurde es gegen Ende des Rennens immer spannender; denn während Auberson einem sicher geglaubten Laufsieg entgegen zu fahren schien, kam Scheiwiller mit seiner Yamaha immer näher an das Führungsduo Auberson-Baumgartner ran.

Dann der absolute Showdown: Drei Umgänge vor Schluss, verdränge der Yamaha-Pilot mit der #501 «den orangen» Baumgartner von Rang zwei auf drei, um dann auch gleich noch Jagd auf Auberson zu machen. Und tatsächlich; in der letzten Runde gelang es Scheiwiller den ein tolles Rennen fahrenden Auberson auch noch niederzuringen. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von einer halben Sekunde auf Auberson, feierte Cyrill nicht zuletzt auch aufgrund seiner sehr beeindruckenden Vorstellung einen spektakulären und verdienten Sieg.

Nicht minder spannend dann der zweite Aufschlag. Erneut übernahm Auberson ab dem Start das Zepter und hielt dieses bis nach Ablauf des ersten Renndrittels fest in seiner Hand. Hinter ihm stritten sich zunächst der erfreulich stark fahrende Enzo Steffen, der letztlich sehr guter Vierter wurde (!), Cyrill Scheiwiller, Andy Baumgartner und MX2-WM-Fahrer Christopher Valente auf seiner Husqvarna.
Grosses Sesselrücken dann zu Beginn des zweiten Rennabschnitts; Scheiwiller übernahm das Kommando, gefolgt von Auberson, Baumgartner und Steffen, derweil Valente weiterhin auf fünf hängenblieb.

In der Schlussphase des Rennens dann die Entscheidung: Nachdem sich Baumgartner fünf Runden vor Schluss zuerst Auberson zur Brust nahm, schnappte sich der Romanshorner zwei Umgänge später auch noch Scheiwiller. Einmal vorne, liess sich Andy die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und liess sich bei nunmehr insgesamt 6 absolvierten Saisonrennen seinen bereits fünften Laufsieg auf die Fahne schreiben.

Nach seinem Sieg im ersten Tagesrennen und mit einem zweiten Laufrang, feierte hingegen Cyrill Scheiwiller einen mehr als verdienten Tagessieg. Mit seinem Premieren-Tagessieg und mit seiner konstant nach oben zeigenden Form- und Leistungskurve, zeigt Cyrill unmissverständlich, dass er - zusammen mit Andy Baumgartner - ein ganz heisser Titelkandidat ist.

Cyrill Scheiwiller - Tagessieger:
Nach einem eher schlechten Start kam ich im ersten Lauf nur als Siebter aus der ersten Runde. Ich fand zu Beginn nicht so richtig gut ins Rennen, ab Rennmitte ging es dann etwas besser, obwohl es hier sehr schwierig ist zu überholen. Nach einem grossen Kraftaufwand gelang es mir dann erfreulicherweise trotzdem noch, mich nach vorne zu kämpfen. Im zweiten Lauf hatte ich einen soliden Start, ich konnte mich dann sehr schnell nach vorne arbeiten und ab Runde vier oder fünf konnte ich dann auch die Spitze übernehmen. Ich denke, dass ich zu diesem Zeitpunkt auch der Schnellste war. Leider spürte ich dann aber ein paar Runden vor Schluss meine Müdigkeit um Kopf. Es gelang mir nicht mehr regelmässig meine guten Linien zu fahren. Zwei Runden vor Ende verlor ich dann in der Folge die Führung und wurde noch guter Zweiter. Ich bin aber mit meiner Leistung trotzdem zufrieden und konnte den Tagessieg feiern, was im Moment sicher das Wichtigste ist.

Andy Baumgartner - Tages-Zweiter:
Im 1. Lauf habe ich mich eigentlich selber geschlagen, weil ich ganz einfach zu passiv war. Ich hab‘ zunächst fälschlicherweise nicht genügend gepusht, weil ich ab Beginn bei den Leuten war. Hinzukommt, dass ich Mühe hatte, regelmässig die richtigen Linien zu finden, wodurch es mir schwer fiel, meinen Rhythmus beizubehalten. Ich hab‘ dann auch darauf gewartet, dass Kevin eventuell etwas langsamer werden könnte, doch er hat sein Ding wirklich gut durchgezogen. Letztlich bin ich aber mit Rang drei zufrieden. Im zweiten Lauf hatte ich nicht wirklich einen Superstart, deshalb musste ich gleich zu Beginn richtig pushen. Ich fand auch sofort einen guten Rhythmus, um schnell nach vorne zu kommen. Dann gelang es mir auch ganz gut, mich an Kevin vorbeikämpfen. Als ich dann an Kevin vorbei war, sah ich, dass auch Cyrill noch in Reichweite war. Ich hab‘ dann nochmals alles gegeben und alles ist erfreulicherweise sehr gut aufgegangen. Nun freue ich mich auf Wohlen, denn diese Strecke liegt mir sehr gut und ich habe sehr gute Erinnerungen an Wohlen.

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