Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Open-SM Villars: Schaffter top, Gonseth strauchelte

Von René Streuli
Kim Schaffter steht nach einem Laufsieg und Platz 2 erstmals ganz oben auf dem Podium. Killian Auberson gewinnt Lauf 2 mit einem Zweitakter. Leader Kevin Gonseth geriet nicht nur wegen eines Steins ins Straucheln.

Kim Schaffter kehrte an den Ort zurück, wo er dank eines Geburtstagsgeschenks seines Vaters vor einer Woche sein MXGP-Debüt gab. Auch wenn dies nur ganz wenige Zuschauer vor Ort wahrnahmen, war klar zu erkennen, dass der vor knapp einer Woche 24 Jahre alt gewordene Westschweizer seine gemachten Erfahrungen auf der neu konzipierten WM-Strecke in Zählbares ummünzen wollte.

Doch nicht Schaffter holte sich die schnellste «Quali-Zeit» ab, sondern Killian Auberson, der überraschend mit einer 2-Takt KTM ins Geschehen eingriff. «Da die Saison für mich nach meiner im Winter erlittenen schweren Schulterverletzung ohnehin nicht mehr von Bedeutung ist, habe ich aus Spass das kleine 250er Bike hervorgeholt. Also werde ich heute da raus gehen und einfach Spass haben» meinte der dreifache MX2-Champ mit einem spitzbübischen Schmunzeln noch vor dem Zeit-Training.

Mit diesen interessanten Vorzeichen ging es in den ersten Lauf, der unterhaltsamer, spannender und denkwürdiger nicht sein konnte und der auch nicht so schnell aus den Köpfen einiger Direktbeteiligter gehen dürfte.

Es war Yves Furlato, der im ersten Lauf mit bester Reaktionszeit aus dem Gatter kam und den Holeshot für sich verbuchen konnte. Doch schon in der zweiten Kurve übernahm SM-Leader Kevin Gonseth das Kommando, gefolgt von Furlato, den allseits bekannten Kim Schaffter, Romain Billerey, Killian Auberson usw.

In der fünften Runde der erste Führungswechsel: Honda-Pilot Billerey verdrängte Gonseth von der Spitze auf Platz 2, gefolgt von Schaffter, Auberson und Furlato, der einige Plätze verlor.
Neues Bild an der Spitze bei Rennhälfte. Nun stiess Kim Schaffer Billerey infolge dessen Sturzes vom Leader-Thron – auch Gonseth profitierte, Billerey nur noch Dritter, gefolgt von Auberson und Alain Schafer, der nach einem verhaltenen Start immer mehr nach vorne drängte - Furlato nur noch Sechster.

Vier fünf Runden vor Schluss überschlugen sich die Ereignisse; zunächst fiel Auberson aus dem Spitzen-Quintett, welches zu diesem Zeitpunkt innerhalb von ein paar ganz wenigen Sekunden lag - einzig Schaffter vermochte sich leicht abzusetzen. Eine Runde später fehlte plötzlich auch der auf zwei liegende Gonseth.

Ein packendes, von vielen Zweikämpfen und Positionswechseln geprägtes Rennen wird leider mitbeeinflusst und letztlich mitentschieden von …. einem Steinbrocken!

Team-Chef Patrick Walther klärte nach dem Rennen auf: «In einer sehr tiefen Spurrille, die von vielen Fahren genutzt wurde, schaute plötzlich ein grosser Stein raus, was die Fahrer natürlich nicht sehen konnten. Nebst anderen Fahrern, fuhren auch Killian Auberson und Kevin Gonseth durch eben diese Rille, wodurch dieser Stein deren Kettenführungen wegdrückte, was dazu führte, dass die Ketten raussprangen - natürlich sehr sehr ärgerlich. Ich habe jetzt nach dem Rennen den Stein mit eigenen Händen ausgegraben, damit dieses Problem für die nachfolgenden Rennläufe nicht mehr auftreten kann!»

Von den einzelnen Dramen nichts mitbekommend, fährt Schaffer mit seiner Yamaha seinen allerersten Laufsieg ein; Zweiter wird aufgrund der Rennentwicklung etwas überraschend Alain Schafer vor Billerey und Nicolas Bender, der von diesen Ereignissen profitieren konnte und noch vor Furlato glücklicher Vierter wurde.

Auberson in seinem erst 2. Open-Rennen zum 1. Laufsieg!

Im zweiten Lauf folgte die Einmann-Show von Killian Auberson, der seine 2-Takt-KTM gleich von Beginn weg an die Spitze setzte, um sich sogleich von seinen direkten Verfolgern abzusetzen. Hochverdient feierte «Killi» mit einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg seine Premiere in der Open-Klasse - und dies mit einer 2-Takter in seinem 2. Rennen - Chapeau!

Hinter ihm folgten zunächst Gonseth, Schaffter, Simon Baumann, Schafer und Furlato - Billerey folgte nach schlechtem Start im Mittelfeld.

In der vierten Runde tauschten dann Gonseth und Schaffer die Plätze. Während Schaffter einem starken zweiten Platz entgegenfuhr, wurde Gonseth immer weiter nach hinten durchgereicht - Platz sieben seine bescheidene Ausbeute.

Besser erging es Simon Baumann, der gegenüber dem ersten Rennen völlig verwandelt schien und mit seiner kämpferischen Leistung einen sehr guten und verdienten Rang 3i abholte. Hinter Baumann folgten Schafer und Billerey auf den Rängen vier und fünf.
Kim Schaffter feierte mit seinem 1./2.-Resultat hochverdient seinen Premieren-Tagessieg, vor Schafer und Billerey.

Kim Schaffter, Tagessieger: «Ich bin mit meinem Rennen natürlich sehr zufrieden; ich habe nach meinem MXGP letzte Woche sehr viel gearbeitet. Mein GP-Debüt hat mir sehr geholfen, obwohl ich natürlich wusste, dass die anderen ebenfalls sehr schnell sein werden. Mein erster Lauf war einfach sehr gut und ich bin sehr glücklich über meinen ersten Sieg mit der 450er. Im zweiten Lauf bin ich dann etwas kontrollierter gefahren, weil ich wusste, dass Platz zwei für meinen allerersten Tagessieg in der Open-Klasse ausreichen würde - mein Vater hat einen Superjob gemacht! Die Strecke war heute wohl sehr hart, aber sie war trotzdem sehr gut, weil die Leute an diversen Stellen sehr gut gewässert haben - ein Dankeschön an die Helfer.»

Kevin GonsethSM-Leader & Tages-14.: «Das «Quali» war ganz ordentlich. Der erste Lauf begann eigentlich ganz gut - zuerst in Führung, dann auf zwei liegend, drückte mir ein grosser Stein die Kette vom Kettenblatt, was das vorzeitige Ende bedeutet. Lauf zwei trotz gutem Start nie einen Rhythmus gefunden; hinzukamen harte und schmerzende Arme - ein Rennen zum vergessen. Die nächsten Rennen in Broc und Roggenburg liegen mir und wenn ich da locker bleiben kann, ist wieder einiges mehr möglich…»

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