MX2-SM Villars: Andy Baumgartner mit 4. Tagessieg

Von René Streuli
Mit den Laufsiegen 9 und 10 und einem weiteren Overall-Sieg zementierte Andy Baumgartner seine Leader-Position in der Schweizer MX2-Meisterschaft. Cyrill Scheiwiller verliert an Boden.

Großer Verlierer ist Kevin Biffiger, der beim Pfingstmontags-MX in Muri seinen ersten Tagessieg einfahren konnte, sich aber in der Vorwoche beim Training einen Schlüsselbeinbruch zuzog und vorerst pausieren muss. Ebenso muss der Liechtensteiner Luca Bruggmann genannt werden, der im Quali unverschuldet stürzte. Er versuchte es im Rennen trotzdem, musste aber nach drei Runden die Segel vorzeitig streichen und aufgeben – zu stark waren die Schmerzen in seiner lädierten Hand.

Ziemlich wenig von «Bruggis» Pech mitbekommen haben dürfte das restliche Fahrerfeld, dem vorne zunächst Dominator Andy Baumgartner sowie Saisonentdeckung Enzo Steffen plus Arnaud Billerey, Romain Jacquiot, Franco Betschart und Kevin Auberson den Stempel aufzudrücken versuchten.

Während Baumgartner seine KTM ohne Probleme einem weiteren Laufsieg entgegensteuerte, kämpften hinter ihm Zecchina und Auberson ab der vierten Runde um die Plätze 2 und 3 – mit dem besseren Ende für Zecchina.

Pech hatte Enzo Steffen mit seiner Honda, der seit Saisonbeginn immer wieder mit guten Resultaten aufhorchen lässt. Auch in diesem Rennen lag er in der Anfangsphase auf dem sensationellen zweiten Platz, eher er zurückfiel um letztlich mit technischen Problemen liegenzubleiben.

Wo war Yamaha-Aushängeschild Cyrill Scheiwiller? Titel-Mitfavorit Scheiwiller, der noch bis vor kurzem Militärdienst leisten musste, hatte – ähnlich wie schon in Muri – einen völlig verhauenen Start zu beklagen. Nach einem Sturz in der ersten Runde ans Ende des Feldes zurückgefallen, sah er sich dazu verdammt, zu einer mitreißenden Aufholjagd anzusetzen. Dank sensationellen Rundenzeiten kämpfte er sich bis Rennhälfte zurück in die Top-5. Am Ende schaute für den wie immer vorbildlich kämpfenden Toggenburger ein hochverdienter vierter Laufrang heraus.

Erwähnenswert auch das starke Resultat von Loris Freidig, der diese Saison in die MX2-Klasse aufgestiegen ist. Nachdem er in den bisherigen Rennen bereits regelmäßig Punkte einfahren konnte, gelang ihm mit Laufrang 7 das bisher beste Ergebnis, was mit 15 Punkten sehr gut belohnt wurde (15 Punkte, weil Zecchina mit seiner Tageslizenz aus der Wertung fällt).

Baumgartner doppelt nach

Ein vertrautes Bild zeigte die Anfangsphase des zweiten Rennens, welches erneut Baumgartner in Führung sah, gefolgt von Auberson und Scheiwiller. Hinter dem Spitzentrio stritten sich David Schoch, der Franzose Alexandre Lejeune, erneut Simone Zecchina und der einmal mehr bestens aufgelegte Enzo Steffen um die weiteren Plätze.

Während Schoch ins Mittelfeld zurückfiel und Lejeune mit einem guten fünften Platz abschloss, kämpfte sich Enzo Steffen bis auf den vierten Platz vor.

An der Spitze unterhielten derweil Baumgartner, Scheiwiller, Zecchina und Auberson die wenigen Zuschauer mit schönen Zweikämpfen und Positionswechseln. Als Scheiwiller in der sechsten Runde «Baumi» die Spitze abjagen konnte, glaubte man bereits an eine entscheidende Trendwende. Doch die «orange 82» aus Romanshorn reagierte und übernahm nur zwei Runden später erneut die Leaderposition, die sie bis ins Ziel nicht mehr hergeben sollte.

Hinter Baumgartner und Scheiwiller kam Zecchina schließlich auf den dritten Platz, derweil Auberson noch auf 6 zurückfiel. Da EMX250-Fixstarter Zecchina aufgrund fehlender FMS-Jahreslizenz aus der SM-Gesamtwertung genommen werden musste, gingen die Punkte an Baumgartner (50), Scheiwiller (42) und Auberson (38) als Dritter, wenngleich Zecchina hinter «Baumi» und noch vor Cyrill als Zweiter aufs Tagespodium steigen durfte!

Stimmen nach dem Rennen

Andy Baumgartner, Tagessieger: «Im ersten Lauf haben sie stark gewässert, was einige Vorsicht verlangte. Doch das gelang mir mit meinen mittelharten Reifen ganz gut, wodurch ich einen sicheren Start-Ziel-Sieg verbuchen konnte. Die letzten drei Rennen werde ich sicherlich nicht mit vollem Risiko angehen. Natürlich will ich weiterhin gewinnen, aber sollte es mal richtig eng werden, werde ich mit Blick auf die Meisterschaft sicherlich auch mal mit Platz 2 oder 3 zufrieden sein.»

Cyrill Scheiwiller, Tages-Dritter: «Nach gutem Start im ersten Lauf kam ich in der ersten Runde als Dritter in die Zielkurve, als mir das Vorderrad wegrutschte. Ans Ende des Feldes zurückgeworfen und mit schnellsten Rundenzeiten, gelang es mir relativ schnell wieder nach vorne zu fahren. Natürlich hat das sehr viel Kraft gekostet, was fürs zweite Rennen sicherlich nicht von Vorteil war. Nach gutem Start in Lauf 2 war ich relativ schnell auf Platz 2, sehr schnell schloss ich auch das Loch zu Andy Baumgartner. Kurz nachdem ich an ihm vorbeiging, bekam ich plötzlich einen Stein in die Bremse, was für meinen Speed und den Rhythmus natürlich ganz schlecht war – dies nutzte Andy, um wieder an mir vorbeizugehen. Im Moment fehlt mir etwas das Wettkampfglück, da und dort passen ein paar Details nicht zum perfekten Rennen. Sicher war mein Militärdienst auch nicht hilfreich, aber das ist auch nicht das entscheidende von vielen kleinen Puzzleteilchen, die im Moment für den Sieg fehlen. Noch sind es drei Rennen, der Rückstand auf Andy ist wohl groß, aber es kann immer etwas passieren. Sollte dies der Fall sein, werde ich bereit ein»

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