Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

SM-Open, Muri: Tagessieger Baumgartner neuer Leader

Von René Streuli
Andy Baumgartner: Muri-Tagessieger und auch neuer SM-Open-Leader

Andy Baumgartner: Muri-Tagessieger und auch neuer SM-Open-Leader

MX2-Schweizermeister Andy Baumgartner übernimmt in seinem Rookie-Jahr in Muri die Führung in der MX-Open-Meisterschaft. William Kehrli verlor nach einer sehr unglücklichen Performance seine Leaderposition.

Bis kurz vor Schluss des Qualifyings glaubte der amtierende MX2-Champ und letztjährige MXoN-Teilnehmer Andy Baumgartner, die Pole-Position beim Meeting in Muri sicher zu haben. Doch diese wurde ihm von seinem Markenkollegen Yves Furlato in allerletzter Sekunde um winzige drei Hundertstelsekunden weggeschnappt.

Diese leicht zu verkraftende Niederlage sollte den mit einer gebrochenen Nase angetretenen KTM-Piloten jedoch nicht daran hindern, seiner Rolle als Titel-Favoriten gerecht zu werden. Doch es war Alain Schafer, der mit seiner Honda die Meute auf die leicht abgeänderte Strecke führte. Doch kaum gestartet, kam es in den ersten Kurven zu harten Zweikämpfen, welche ihren Preis einforderten (u.a. Titel-Geheimfavorit Simon Baumann). Auch für Red-Plate-Owner William Kehrliwar das Rennen bereits in der Anfangsphase vorbei, derweil vorne mit Furlato, Schafer, dem deutschen und letztjährigen Tagesdritten Lars Reuther, Nicolas Bender und den weitern üblichen Verdächtigen die Post abging. Schliesslich war es Furlato, der das Feld während den ersten fünf Runden anführte, ehe Alain Schafer das Tempodiktat übernahm.

In seiner gewohnt ruhig und gelassen wirkenden Art zog Schafer fortan seine Kreise auf dem durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage stark aufgeweichten, aber trotzdem sehr gut zu fahrenden Gelände. Schliesslich feierte er einen verdienten Laufsieg, auch wenn ihm Baumgartner bis zum Schluss noch bedrohlich nahekam. Dieser kämpfte sich über die gesamte Renndistanz kontinuierlich nach vorne, nachdem er trotz gutem Start lediglich als Sechster aus der ersten Runde zurückkam. Hinter Schafer und Baumgartner komplettierte Furlato die Top-Drei des ersten Heats.

Beachtung verdienen aber auch Nicolas Bender (4.) und Vincent Seiler (5.), die mit guten Leistungen ebenfalls in die Top-Sechs fahren konnten.

Die Chance auf ein Top-Resultat vergab der bis in Runde sieben auf Platz drei liegende Reuther. Doch dann rutschte ihm in der Linkskurve, die in die Startgerade einbiegt, das Vorderrad weg. Nach dieser entscheidenden Bodenprobe verlor er noch einige Plätze - schliesslich wurde er dennoch guter Sechster.
Stark einsetzender Regen veränderten dann die äusseren Bedingungen unmittelbar vor Beginn des zweiten Laufes, als die Hauptprotagonisten ihre Startplätze bezogen. Davon nicht beindrucken liess sich der Mann mit der #82, denn «Baumi» krallte sich sofort den Holeshot, um sich sogleich vom Acker zu machen. Sich seiner Gegnerschaft locker entziehend, fuhr Baumgartner einem nie gefährdeten Startziel-Sieg entgegen.

Sehr guter Start auch für Kim Schaffter, der nach seiner Kahnbeinverletzung erfreulicherweise sein Comeback feierte. Da ihm nach seiner langen Verletzungspause verständlicherweise noch der Renn-Rhythmus fehlte, verlor er noch den ein oder anderen Platz - mit Laufrang fünf darf er aber trotzdem sehr zufrieden sein.
Erneut gut in Szene zu setzen vermochte sich Nicolas Bender, der mit «P4» in Moto 1 und Platz zwei beim 2. Aufschlag bewies, dass die Umstellung von der letztjährigen 2T-Yamaha auf die 300er 2T-Husqvarna definitiv vollzogen ist.

Im ersten Lauf durch das Startgerangel sehr weit und entscheidend nach hinten geworfen, versuchte sich Yamaha-Crack Simon Baumann zu rehabilitieren. Dies gelang ihm mit Rang drei auch sehr eindrücklich.

Umgekehrt die Leistungskurve bei Yves Furlato. Nachdem der Thurgauer im ersten Durchgang noch einen sehr starken Platz 3 einfahren konnte, gelang ihm im zweiten Rennen lediglich ein leicht enttäuschender Rang 6. Noch schlechter erging es dem Deutschen Gastfahrer Lars Reuther, dessen Arbeitstag bei Rennhälfte bereits beendet war, wodurch er seine sehr gute Performance im ersten Lauf nicht mehr wiederholen konnte.

Erwähnen muss man aber auch die etwas enttäuschende Darbietung des Franzosen Romain Billerey, denn der Titel-Mitfavorit, der in Wohlen noch den Tagessieg abholte, musste sich mit einem 7-7-Resultat und Tagesrang 6 zufrieden geben. In der Folge fiel der Franzose in der Meisterschaft von Platz 2 auf 3 zurück. Umgekehrt macht Alain Schafer einen Platz gut, denn mit seiner bisher besten Saison-Leistung (1. & 4.) und Tagesrang 2, kletterte er von sieben auf sechs.

Verdienter Tagessieger wurde aber «Open-Rookie» Andy Baumgartner, der mit seiner eindrücklichen Vorstellung neuer «Red Plate-Besitzer» ist und mit diesem dann in Broc auch mit breiter Brust ausrücken wird. Hinter «Baumi» liessen sich Schafer als Zweiter und Bender als Tagesdritter fürs Siegerbild ablichten.

Andy Baumgartner - Tagessieger: «Ab dem Quali-Training präsentierte sich die Strecke in sehr gutem Zustand mit vielen Spuren und Rillen, was die ganze Sache schwieriger und technischer machte - das gefällt mir. Nach persönlich gutem Start im ersten Heat, gab es dann in der zweiten und dritten Kurve ein heftiges Gerangel. Ein Konkurrent glaubte er müsse in dieser Situation «all in» gehen, wodurch ich viele Plätze verlor. Es war dann sehr schwierig zu überholen. Gegen Ende des Laufes war ich dann endlich Zweiter, konnte das Loch aber nicht mehr ganz schliessen, um einen ernsthaften Angriff auf Alain lancieren zu können. Kurz vor dem Start fürs 2. Rennen begann es dann sehr stark zu regnen, was sich natürlich auf die Sicht sehr stark auswirkt - umso wichtiger war mein sehr guter Start. Ab der zweiten Runde wurde es dann richtig rutschig, wodurch einige Fahrer stürzten. Ich fuhr deshalb etwas vorsichtiger, konnte aber dank meines sehr guten Rhythmus bis zum Schluss kontrolliert fahren und sicher gewinnen. Heute hat auch endlich mal alles gepasst, wenngleich meine körperliche Verfassung und der Speed immer schon sehr gut waren. Aber in Frauenfeld (Bremsprobleme) oder in Wohlen (Nasenbeinbruch wegen Stein) hatte ich nicht das notwendige Rennglück. Ich bin auch sehr froh, dass ich heute schmerzfrei fahren konnte.»

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