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Jack Miller in Jerez: Motor-Test für HRC

Von Frank Aday
Jack Miller auf der Honda des MarcVDS-Teams in Jerez

Jack Miller auf der Honda des MarcVDS-Teams in Jerez

In Jerez führt Jack Miller Testaufgaben für HRC aus. Der Australier durfte am Mittwoch bereits den neuen Honda-Motor testen. «Ja, ich arbeite hier für die Chefs», bestätigte Miller.

Jack Miller testet in Jerez nicht vorrangig für sein Team Estrella Galicia 0,0 Marc VDS, sondern für HRC, wie der Australier erklärte. «Wir testen hier mit dem neuen Motor. Ich habe ihnen schon mein Feedback gegeben, denn ich war sehr zufrieden damit, wie dieser Motor funktioniert hat. Das Bike lässt sich sanft fahren und ich fühle mich wohl. Es war ein recht ordentlicher Testtag. Es war meine bisher schnellste Runde hier, damit bin ich zufrieden. Doch natürlich brauchen wir noch etwas mehr, denn Ducati arbeitet hier im Winter immer sehr gut, während wir nicht das Beste aus den kühleren Temperaturen machen können.»

Miller hatte am ersten Testtag als Neunter eine Zeit von 1:40,340 min vorgelegt. Zum Vergleich: Seine Qualifying-Zeit beim Jerez-GP lag bei 1:40,968 min – bei deutlich besseren Bedingungen. «Ich fühle mich sehr gut auf dem Bike. Wir haben auch ein bisschen am Getriebe gearbeitet, denn dieser Motor entfaltet seine Kraft auf eine andere Weise. Wir werden auch am Donnerstag testen, dann sollten auch bessere Bedingungen herrschen, denn am ersten Tag waren stets ein paar feuchte Stellen auf der Strecke.»

Du ziehst den neuen Motor dem bisherigen also vor? «Für meinen Fahrstil, ja. Er ist sanft, einfach und ruhig zu fahren. Er ist nicht mit dem vergleichbar, was ich bisher in der MotoGP-Klasse zur Verfügung hatte. Er ist viel sanfter und benutzerfreundlicher. Natürlich gibt es noch ein paar Kinderkrankheiten, aber keine bedeutenden. Sie sind sehr klein, wenn man bedenkt, wie wenig der Motor bisher getestet wurde.»

Marc Márquez bezeichnete die Beschleunigungskraft in der Saison 2016 stets als größtes Problem der Honda. «Das ist noch immer so. Es ist nicht so, dass wir nun viel mehr Speed hätten. Der neue Motor steckt eben noch in den Kinderschuhen, aber ich bin mir sicher, dass wir noch mehr Power aus ihm herausholen können. Doch natürlich gehen wir nun noch auf Nummer sicher. Hoffentlich haben wir noch mehr in der Hinterhand. Doch ich fühle mich bereits recht gut. Das Bike verhält sich ruhig. Meine Rundenzeiten waren konstant.»

Stimmt dein Feedback zum neuen Motor mit den Äußerungen von Marc und Dani überein? «Ich denke, sie mochten ihn auf manchen Strecken, aber auf anderen weniger. Ich weiß nicht viel darüber, was sie dazu gesagt haben. Hier funktioniert er für mich gut, darum habe ich den Tag genossen.»

In Jerez war Miller auf einem Chassis unterwegs, das Cal Crutchlow bereits eingesetzt hatte. «Ja, es ist Cals Chassis. Wir haben hier ein paar neue Dinge wie unterschiedliche Gabeln, die andere Fahrer bereits eingesetzt hatten. Auch damit lief es recht gut. In den letzten beiden Jahren mit Cristian [Gabarrini] zusammenzuarbeiten und nun mit Ramon machte einen Unterschied, denn sie haben unterschiedliche Methoden, das Bike abzustimmen. Wir finden gerade heraus, was für mich funktioniert. Wir versuchen eine neue Methode, die mir bisher gefällt.»

Brachte das neue Chassis eine Lösung für deine Probleme mit der Front der Honda? «Ja, das tat es. Ich fühlte mich sofort wohl. Wir mussten die Suspension nicht einmal großartig ändern. Dieses Chassis wurde nicht besonders weiterentwickelt, es funktionierte sofort. Wenn wir es noch ein bisschen verbessern, hilft das Tito, Cal und mir hoffentlich. Es scheint nämlich zu unserem Fahrstil zu passen. Ich habe ein besseres Gefühl für die Front, das Turning ist besser. Somit kann ich höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren. Es fühlt sich nun mehr wie die Bikes an, die ich in der Vergangenheit gefahren habe.»

Also gibt dir das nach der schwierigen Saison wieder neues Selbstvertrauen? «Ja, sicherlich. Ich versuche einfach, mein Selbstvertrauen wieder aufzubauen, das ich in den letzten Jahren verloren haben. Ich fühle mich gut», versicherte Miller. 

Jerez-Test, Mittwoch, 23. November
1. Héctor Barberá, Ducati, 1:39,614
2. Jonathan Rea*, Kawasaki, 1:39,739
3. Loris Baz, Ducati, 1:39,806
4. Alvaró Bautista, Ducati, 1:39,862
5. Scott Redding, Ducati, 1:40,085
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,086
7. Michele Pirro, Ducati, 1:40,092
8. Andrea Iannone, 1:40,149
9. Jack Miller, Honda, 1:40,340
10. Chaz Davies*, Ducati, 1:40,409
11. Danilo Petrucci, Ducati, 1;40,432
12. Karel Abraham, Ducati, 1:40,484
13. Tom Sykes*, Kawasaki, 1:41,023
14. Alex Lowes*, Yamaha, 1:40,985
15. Lorenzo Savadori*, Aprilia, 1:41,048
16. Marco Melandri*, Ducati, 1:41,288
17. Leon Camier*, MV Agusta, 1:41,486
18. Eugene Laverty*, Aprilia, 1:41,692
19. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:41,830
20. Mika Kallio, KTM, 1:41,889
21. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:42,003
22. Bradley Smith, KTM, 1:42,362
23. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:42,531
24. Sam Lowes, Aprilia, 1:43,021

* = Superbike-WM-Fahrer

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