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Weshalb Ducati bei Jorge Lorenzo zugreifen musste

Von Ivo Schützbach
2016 noch Gegner: Jorge Lorenzo (li.) und Paolo Ciabatti

2016 noch Gegner: Jorge Lorenzo (li.) und Paolo Ciabatti

Bei Ducati Corse musste im Frühjahr die schwierige Entscheidung getroffen werden, ob man für Neuzugang Jorge Lorenzo vom aktuellen MotoGP-Fahrerduo für 2017 Andrea Dovizioso oder Iannone opfert.

«Das war keine einfache Entscheidung, denn wir hatten mit den beiden Andreas zwei sehr schnelle Piloten», räumte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti ein. «Und natürlich hätten wir gerne Stabilität gehabt, mit den technischen Vorschiften, mit den Fahrern, mit der Technikcrew. Normalerweise sorgen Stabilität und Kontinuität für gute Ergebnisse. Aber manchmal bilden sich Gelegenheiten, dann muss man zugreifen. Wir mussten diese Gelegenheit im Frühjahr beim Schopf packen, wir konnten nicht all zu lange warten. Dann mussten wir überlegen, wen wir behalten. Es ist uns nicht leicht gefallen, einen der beiden gehen zu lassen, denn beide Andreas waren seit 2013 bei uns. In den ersten Jahren haben sie schwere Zeiten erlebt, nachher haben sie Ducati und Gigi Dall’Igna geholfen, aus der Desmosedici ein konkurrenzfähigeres und besseres Motorrad zu machen. Am Ende war es eine schwierige Entscheidung, aber manchmal im Leben muss man solche Entscheidungen treffen. Wir haben uns dann für den Verbleib von Andrea Dovizioso ausgesprochen, weil wir überzeugt sind, er und Lorenzo werden in Zukunft ein sehr gutes Tam bilden. Natürlich bedauern wir, dass uns Andrea Iannone nach dieser Saison verlassen hat. Er hat im August in Österreich unseren ersten MotoGP-Sieg nach fast sechs Jahren erreicht. Andrea ist ein sehr schneller Fahrer. Ich bin überzeugt, er wird auch auf der Suzuki sehr konkurrenzfähig sein. Er wird einer unserer stärksten Konkurrenten sein. Aber so ist es im Leben. Wir müssen damit leben und das akzeptieren. Iannone hat mit Platz 3 in Valencia für ein ausgezeichnetes Abschiedsrennen gesorgt. Aber am Tag danach waren unsere Gedanken bereits bei der Saison 2017.»

«Ich stimme zu, die MotoGP-Weltmeisterschaft hat in der Saison 2016 viel Abwechslung gebracht, wir hatten neun unterschiedliche Gewinner und vier Werke, die Rennen gewinnen konnten», hält Ciabatti fest. «Ich bin der Ansicht, dass die neuen Vorschriften mit der Einheits-Elektronik für mehr Ausgeglichenheit unter den Wettbewerbern gesorgt haben. Einige Hersteller hatten mit der Einheits-Software ein bisschen mehr Mühe, andere konnten mehr Nutzen daraus ziehen. Am Schluss waren alle konkurrenzfähig, so haben sich alle Werke damit angefreundet und Fortschritte erzielt. Unter dem Strich muss man sagen: Die Einheits-ECU war eine gute Idee des WM-Promoters Dorna. Auch der neue Reifenlieferant hat 2016 eine bedeutende Rolle gespielt und die Kräfteverhältnisse etwas geändert. Zu Beginn der Saison hatten wir Reifen, deren Konstruktion dann ein bisschen verändert wurde. Der Reifenhersteller hat sehr gute Arbeit geleistet, wenn man berücksichtigt, dass er sieben Jahre lang nicht dabei war und die Maschinen jetzt extrem viel Leistung haben.»?

«Auch die Witterungsbedingungen haben 2016 eine entscheidende Rolle gespielt. Denn wir haben einige Rennen mit sehr abwechslungsreichen Verhältnissen erlebt, es gab trockene und nasse Fahrbahnen, es gab gemischte Verhältnisse. Bei diesen Flag-to-flag-Races haben wir zum Teil überraschende Sieger erlebt. Aber neun verschiedene Gewinner, das finde ich großartig», sagt Ciabatti.

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