Sam Lowes: Warum er bisher der langsamste Rookie war

Von Frank Aday
Sam Lowes mit der Aprilia RS-GP

Sam Lowes mit der Aprilia RS-GP

Im Vergleich zu den starken MotoGP-Neulingen Jonas Folger, Johann Zarco und Alex Rins schnitt Aprilia-Werkspilot Sam Lowes bei den Tests bisher am schlechtesten ab. Doch er betont: «Der Unterschied ist nicht so groß.»

Rookie Sam Lowes landete bei den offiziellen MotoGP-Tests 2017 in Malaysia und Australien auf den Positionen 23 und 22, während Jonas Folger und Alex Rins in Australien mit den Plätzen 4 und 6 glänzten. Lowes büßte 1,973 sec beziehungsweise 1,651 sec auf die schnellste Zeit ein. Zudem musste der Brite mit der Aprilia auch schon einige Stürze hinnehmen. «Ich bin happy, denn dass sie schnell sind, zeigt das hohe Potenzial der Moto2-Fahrer», meint Lowes.

«Zudem sind es nur Tests. Wenn wir in den letzten zwei Jahren nur auf die Tests geschaut hätten, dann wäre ich in der Moto2-Klasse zweimal Weltmeister geworden. In den letzten zwei Jahren war mein Job bei den Tests ein anderer und ich war unglaublich schnell. Nun ging ich es gelassener an, um für Katar in einer besseren Position zu sein. Natürlich würde ich lieber Top-Zeiten vorlegen, das ist bei jedem so, aber der Unterschied ist nicht so groß, wie es scheint.»

Übt es keinen zusätzlichen Druck auf dich aus, dass Folger, Rins und Zarco so stark sind? «Wenn beim sechsten oder siebten Rennen eine große Lücke besteht, dann würde ich unter Druck geraten, aber im Moment nicht wirklich, denn mein größter Fehler in der Vergangenheit war es, bei den Tests zu sehr auf die Rundenzeiten zu achten. Daraus habe ich gelernt. Unsere Aufgaben sind auch sehr unterschiedlich, denn bei Tech3 haben sie die Yamaha, sie ist da und das ist das Bike für die Saison. Ich habe das Bike, das ich in Katar einsetzen werde, noch nicht gefahren, denn wir haben sehr viele Dinge getestet und an der Elektronik ausprobiert. Wir arbeiten mit Blick auf die gesamte Saison und die Rennen. Wenn ich einfach nur Benzin in den Tank gefüllt und Runden gedreht hätte, dann wäre ich viel schneller gewesen, aber so war es nicht», betonte Lowes gegenüber «GPone».

«Ja, in der Moto2-Klasse reden wir viel, aber es geht nur um ein paar Änderungen an der Suspension und um Benzin nachfüllen. In der Moto2-Klasse musst du in der Theorie nur schnell sein, aber es gibt nicht wirklich etwas, das getestet werden muss. Nun habe ich gelernt, dass es sehr, sehr wichtig ist, das Motorrad zu verstehen, damit du für die nächsten sechs Monate die richtigen Entscheidungen triffst. In unserer Situation können wir sehr viel ändern, wenn wir nun aber die falsche Entscheidung treffen, dann leiden wir zur Saisonmitte», weiß der Brite.

Romano Albesiano lobte immer wieder Lowes’ großes Talent. Seine Energie muss der 26-Jährige aber noch zu kontrollieren lernen. «Früher dachte ich nur an Rundenzeiten, nun habe ich verstanden, dass das in der MotoGP-Klasse nicht funktioniert», betont Lowes. «Die Zeit wird kommen, in der ich pushen darf – und ich kann mehr pushen – aber nun muss ich ruhig bleiben und mit 80 Prozent fahren, um alles zu verstehen. Abseits der Strecke arbeite ich viel daran, entspannter zu sein und cleverer vorzugehen. Auf einem MotoGP-Bike geht es nicht nur um das Fahren an sich, das gesamte Paket ist wichtig. Ich fühle mich in einer sehr guten Position und freue mich auf Katar.»

Lowes arbeitet nun auch mit einem Mentaltrainer zusammen. «Ja, ich arbeite seit dem Winter mit Eugenio, er stammt aus Chile. Er arbeitet mehr an der wissenschaftlichen Seite, was Fokus, Aufmerksamkeit und Reaktionen betrifft. Zuerst war es wichtig, dass sie überhaupt ein Gehirn gefunden haben. Das war der erste Schritt. Sie haben etwas in meinem Kopf gefunden», scherzte Lowes.

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