Rossi-Strafe: Ein weiterer Grund für Boxenfunk?

Von Sharleena Wirsing
Valentino Rossi vor Zarco und Crutchlow in Austin

Valentino Rossi vor Zarco und Crutchlow in Austin

Bereits das turbulente «Flag to flag»-Rennen auf dem Sachsenring 2016 warf die Frage auf, ob eine Funkverbindung zur Box auch in der MotoGP-Klasse sinnvoll wäre. Nach Rossis Strafe in Austin kam diese Frage erneut auf.

Die «Flag to flag»-Rennen wurden eingeführt, damit der Zeitplan der TV-Übertragungen nicht durch einsetzenden Regen über den Haufen geworfen werden muss. Zudem sorgen sie stets für viel Spannung. Doch sie bergen auch Gefahren. Daher kam bereits mehrfach die Frage auf, ob eine Funkverbindung zur Box die Lösung wäre, um die MotoGP-Piloten ähnlich wie in der Formel 1 über den perfekten Zeitpunkt für einen Bikewechsel zu informieren? Und damit die Fahrer Wünsche bei der Reifenwahl äußern können, bevor sie die Box ansteuern? Ein weiterer Grund für eine direkte Kommunikation mit der Box könnte die genaue Information über Strafen sein, die während der Rennen verhängt werden.

Auch nachdem Valentino Rossi in Austin mit einer Zeitstrafe von 0,3 sec belegt wurde, musste das Yamaha-Team entscheiden, ob sie dem neunfachen Weltmeister diese Information auf seiner Boxentafel mitteilen. Sie entschieden sich dagegen, was Rossi selbst für die richtige Entscheidung hält. «Das ist immer sehr schwierig, denn wir haben ja keine direkte Kommunikation. Du musst alles von der Boxentafel ablesen. Mein Team wartete ab. Als ich Dani überholte, konnte ich recht schnell einen Vorsprung von einer Sekunde herausfahren. Darum sagten sie sich, dass diese Information nicht von Belang ist. Wenn du nämlich dann ‹Strafe› auf die Boxentafel schreibst und vielleicht noch 0,3 sec, dann sehe ich beim Vorbeifahren ‹Strafe 3› und überlege dann, ob es drei Sekunden oder drei Zehntel sind. Dann hätte ich in der letzten Runde vielleicht das Maximum riskiert, um mehr Vorsprung zu gewinnen und hätte womöglich einen Fehler gemacht. Deshalb haben sie meiner Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen. Ich musste es nicht wissen.»

Das Repsol-Honda-Team von Dani Pedrosa entschied sich anders und informierte den Spanier über Rossis Strafe. «Ich erkannte auf der Boxentafel nur, dass er eine Strafe bekommen hat, aber zu dieser Zeit konnte ich ohnehin nichts anderes tun, denn ich hatte mit meinem Hinterreifen zu kämpfen. Bei einer Strafe von 0,3 sec war es meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig, das zu wissen. Außer ich hätte in der letzten Runde direkt gegen ihn gekämpft, dann hätte ich einfach knapp hinter ihm bleiben können. Aber ich sah nur ‹Strafe› und nicht welche Art: zehn Sekunden, eine Position oder etwas anderes. Was die Kommunikation mit der Box betrifft, kann das mit der Boxentafel schon klappen. Es ist nur so, dass du manchmal nicht genau siehst, was auf der Tafel steht.»

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