Italien-GP: Valentino Rossi ist der König von Mugello

Von Otto Zuber
Fan-Magnet: Valentino Rossi steht in Mugello besonders stark im Mittelpunkt

Fan-Magnet: Valentino Rossi steht in Mugello besonders stark im Mittelpunkt

Die MotoGP-Stars treffen sich in Mugello zum sechsten Kräftemessen des Jahres. Im Fokus steht dabei Valentino Rossi, der auf dem legendären Ferrari-Rundkurs mehr Siege als jeder andere WM-Pilot einfahren konnte.

Die Strecke in Mugello steht bei vielen MotoGP-Piloten ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Das liegt nicht zuletzt an der Streckencharakteristik: Der 5,245 km lange Rundkurs, der seit 1988 wieder Ferrari gehört, bietet einen Mix aus langsamen und schnellen Kurven sowie langen Geraden.

Die MotoGP ist zum 32. Mal in Mugello zu Gast. Vor der Saison 1991 wurde die Anlage umfangreich renoviert. Seitdem ist die Piste fester Bestandteil des WM-Kalenders. Die diesjährige Ausgabe ist folglich das 27. MotoGP-Wochenende in Mugello in Folge.

Der erste Grand Prix ging 1976 über die Bühne. Das 500-ccm-Rennen gewann Barry Sheene nach 62 Minuten mit nur 0,1 Sekunden Vorsprung auf Phil Read. Damals dominierten die Suzuki-Piloten die WM-Königsklasse. Der erste Fahrer, der nicht auf einer Suzuki unterwegs war und die Zielflagge sah, war der zehntplatzierte Waerum Borge Nielsen auf seiner Yamaha.

Das Layout des 5,245 km langen Rundkurses in Mugello wurde seit 1976 grundlegend beibehalten, auch die Länge der Strecke hat sich folglich nie verändert.

Mit zehn Siegen ist Yamaha in Mugello der erfolgreichste MotoGP-Hersteller in der Viertakt-Ära. Fünf Triumphe fuhr Superstar Valentino Rossi zwischen 2004 und 2008 ein, die andere Hälfte geht auf das Konto von Jorge Lorenzo, der 2011 bis 2013 sowie 2015 und 2016 den Sieg bejubeln durfte.

Honda kommt nur auf die Hälfte der Triumphe von Yamaha. 2002 und 2003 triumphierte der damalige Honda-Pilot Valentino Rossi, 2010 war es Dani Pedrosa und 2014 Marc Márquez.

Seit Casey Stoners Mugello-Sieg von 2009 ist Andrea Iannone der einzige Ducati-Pilot, der es erneut aufs Podest schaffte. Der Italiener kam 2015 und 2016 jeweils als Zweiter über die Ziellinie.

Suzuki kam in der MotoGP-Ära bisher nicht über den fünften Platz hinaus, diesen sicherten sich John Hopkins im Rennen von 2007 und Loris Capirossi anno 2009.

Der erfolgreichste Fahrer aller Klassen in Mugello ist Valentino Rossi. Er durfte in der Toskana bereits neun Siege bejubeln: Jeweils einen in der 125ccm- und in der 250ccm-Klasse sowie sieben Mal mit einer MotoGP-Maschine.

Neben Rossi ist Loris Capirossi der einzige weitere Lokalmatador, der in Mugello einen Sieg in der Königsklasse erobern konnte. 2000 gewann er das 500ccm-Rennen nach einem spannenden Duell gegen Max Biaggi und Rossi, die beide stürzten.

In Mugello wurde auch das bislang kürzeste MotoGP-Rennen aller Zeiten ausgetragen. 2004 wurde der WM-Lauf nach nur sechs Umläufen wegen zu starken Regens unterbrochen und – den damaligen Regeln entsprechend – neu gestartet.

Der GP in Italien hat eine lange Tradition. Neben den Niederlanden und Grossbritannien ist Italien das einzige weitere Land, in dem seit Beginn der WM 1949 jährlich ein GP-Wochenende stattgefunden hat.

In den vergangenen sieben Jahren stand immer ein Spanier auf dem höchsten MotoGP-Podesttreppchen. Der letzte Mugello-Sieger, der nicht aus Spanien kommt, war Casey Stoner, der den WM-Lauf von 2009 für sich entschieden hat.

In den vergangenen 15 Jahren machten nur fünf Fahrer die Mugello-Siege in der MotoGP-Klasse unter sich aus: Valentino Rossi führt die Liste mit sieben Triumphen an, dahinter folgt Jorge Lorenzo mit fünf Siegen vor Dani Pedrosa, Casey Stoner und Marc Márquez, die jeweils einmal triumphierten.

Im vergangenen Jahr schnappte sich Jorge Lorenzo mit nur 19 Tausendstel Vorsprung auf Marc Márquez den MotoGP-Sieg in Mugello. Damit sorgten die beiden Spanier für das siebtknappste Ergebnis der Königsklasse.

Andrea Iannone schaffte es 2015 in Mugello, auf seiner Ducati die Pole zu erobern. Damit durfte der Lokalmatador erstmals in seiner MotoGP-Karriere vom ersten Platz losfahren. Er ist aber nicht der erste Italiener, der auf einem italienischen Fabrikat die Pole zum Italien-GP holen konnte. 1972 gelang dies schon Rekordweltmeister Giacomo Agostini im 500ccm-Rennen in Imola.

In Mugello erwartet die Piloten in diesem Jahr grösstenteils strahlender Sonnenschein. Einzig am Donnerstag – also noch vor der ersten Trainingssession – soll es laut Wetterprognose von «Wetter.com» leicht bewölkt werden. Die Experten erwarten an allen Tagen Aussentemperaturen von bis zu 27 Grad Celsius. Die Regenwahrscheinlichkeit wird ab Freitag mit 20 Prozent angegeben.

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