Aprilia im Elend: Seit Upgrade Motorschäden

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró schied in Barcelona nach einem Motorschaden aus

Aleix Espargaró schied in Barcelona nach einem Motorschaden aus

Aprilia-Pilot Aleix Espargaró hat beim Le-Mans-GP einen Motor zerstört, ein weiterer gab im Rennen von Barcelona den Geist auf.

Das Aprilia Racing Team Gresini muss mit den neuen erlaubten Motoren bei Werkspilot Aleix Espargaró bei den restlichen elf Grand Prix haushalten.

Denn der Aprilia-RS-GP17-Pilot hat beim Le-Mans-GP einen Motor zerstört, ein weiterer gab im Rennen von Barcelona mit ähnlichen Symptomen (Defekt an der pneumatischen Ventilsteuerung) den Geist auf.

Das Aprilia-Team hat den Motor von Le Mans bereits aus der Allocation zurückgezogen, das bei einem Neueinsteiger-Team wie Aprilia und KTM, man bezeichnet sie offiziell als «concession team», neun Motoren umfasst. Das erlaubte Kontingent der Siegerteams Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati beinhaltet nur sieben Triebwerke.

Übrigens: Die «concession teams» verlieren ihre Privilegien, wenn sie mindestens sechs «concession points» gesammelt haben. Für einen Sieg gibt es drei, für Platz 2 zwei, für den dritten Platz einen.
Aprilia hat für Aleix Espargaró in der Saison 2017 bisher fünf Motoren in Betrieb genommen.

Sobald ein Fahrer mit einem frischen, verplombten Motor einmal die Boxengasse verlassen hat, kann er nicht mehr aus der «Allocation» (Zuteilung) entfernt werden.

Aprilia wird also in Assen den defekten Barcelona-Motor aus der Allocation nehmen, die Italiener haben dann für Aleix noch vier neue Motoren zur Verfügung – die Nummern 6, 7, 8 und 9.

Bei elf Grand Prix werden voraussichtlich insgesamt 5500 km zurückgelegt. Vier neue Motoren sollten insgesamt jedoch 10.000 km halten, pro Exemplar wird mit einer Lebensdauer von 2500 km gerechnet. Honda kam vor ein paar Jahren sogar mit vier bis fünf Triebwerken durch die Saison. Honda fährt heute bis zu 3500 km ohne Leistungsverlust, deshalb werden die Triebwerke für die Testfahrten gar nicht mehr getauscht. Und ein zusätzlicher Testmotor würde rund 250.000 Euro kosten.

Zurück zur Situation bei Aprilia: Anscheinend ging das überfällige Motoren-Upgrade von Aprilia in Le Mans (mehr Drehzahl, mehr Power) spürbar auf die Kosten der Standfestigkeit. Bei der zahmeren Motorenversion, die bis Le Mans eingesetzt wurde, ist zumindest bei den Grands Prix kein Motorschaden eingetreten.
Da für die WM-Läufe in Assen (25. Juni) und Sachsenring (2. Juli) aus Zeitmangel keine aufwändigen Verbesserungen an den Motoren angebracht werden können, werden die nächsten zwei Grands Prix für Aprilia spannend.

Erstens muss gehofft werden, dass sich keine weiteren Pneumatikschäden mehr einstellen – oder Aprilia kehrt zur vorletzten Spezifikation zurück und nimmt damit eine geringere Konkurrenzfähigkeit in Kauf.

Man kann sich vorstellen, dass bei diesen MotoGP-Rennen nicht nur Aprilia-Motoren-Designer Ing. Mario Manganelli auf Nadeln sitzen wird.

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