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Jonas Folger/6.: «Vielleicht kann ich Zarco besiegen»

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger gratulierte seinem Teamkollegen Zarco zur ersten MotoGP-Pole

Jonas Folger gratulierte seinem Teamkollegen Zarco zur ersten MotoGP-Pole

Der hervorragende sechste Platz von Jonas Folger im MotoGP-Qualifying von Assen wurde nach dem schrecklichen Sturz von Moto2-Pilot Lorenzo Baldassarri fast zur Nebensache.

Als sich Jonas Folger nach dem MotoGP-Qualifying in Assen den Journalisten stellte, hatte sich das Fahrerlager nach Lorenzo Baldassarris Horrorcrash bereits in beängstigende Stille gehüllt. «Das ist immer ein Hoffen und Stille im Fahrerlager, weil es einfach immer der gleiche Mist ist, wenn man einen so schweren Sturz hat», erklärte Folger. «Wir können einfach nur hoffen, dass es Baldassarri gut geht. Es war schwierig auf der halbtrockenen Strecke, denn sie waren alle auf Slicks unterwegs. Da ist das schnell passiert. Das ist das Risiko, das man immer hat.» Der Italiener ist bei Bewusstsein und wurde für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.

Nach dem Qualifying hatte Tech3-Yamaha Grund zur Freude: Johann Zarco besiegte Weltmeister Marc Márquez im Kampf um die Pole-Position in Assen. Sein Teamkollege Folger glänzte ebenfalls mit einer starken Leistung im Qualifying: Platz 6. Der Bayer büßte 1,522 sec auf die Bestzeit von Zarco ein. «Im Regen hatte ich kein Selbstvertrauen. Ich war im Quali besorgt, dass ich sehr langsam sein werde und keinen Rhythmus finde. Der Grip am Hinterreifen war wirklich gering. Am Ende haben wir ein bisschen mit dem Reifendruck und der Dämpfung gespielt. Dann wurde es besser. Ich fühlte mich vorher so unwohl, dass ich die Reifen nicht richtig pushte, darum wurde es erst schlimmer. Sie sagten mir dann, dass sie den Reifendruck erhöhen, ich aber sofort pushen muss. Ich fühlte mich dann sofort besser. Zudem ging ich ein größeres Risiko ein. Ich folgte Vale und konnte mir ein paar Dinge abschauen. Ich ging ein Risiko ein und konnte so am Ende eine schnelle Runde fahren.»

Am Freitag wurde Folger per Highsider von seiner Yamaha geschleudert, als er die Ölspur von Andrea Dovizioso überfuhr. «Ich habe Schmerzen. Am Vormittag war es ziemlich krass, mein ganzer Rücken tut weh. Die Hüfte ist jetzt wieder weniger schlimm, aber Rücken, Genick und Schulter tun sehr weh. Schmerzmittel habe ich nicht genommen, vielleicht nutze ich sie heute Nacht, um schlafen zu können. Für das Rennen will ich aber keine Schmerzmittel einsetzen.»

Mit Andrea Dovizioso, Maverick Viñales und Dani Pedrosa stehen in der Startaufstellung starke Fahrer hinter dem Rookie. «Das macht keinen Unterschied für mich», versicherte Folger. «Wenn es trocken ist, muss ich schauen, dass ich ganz schnell in meinen Rhythmus komme, denn der ist stark. Vielleicht habe ich dann die Chance, den einen oder anderen gar nicht erst an mich herankommen zu lassen. Ich lasse mich davon nicht einschüchtern. Es ist positiv, wenn schnelle Fahrer weiter hinten stehen, denn wenn sie dich doch einholen können, dann kannst du gut bei ihrer schnellen Pace mitziehen.»

«Der Freitag war ein richtiger guter Tag für uns, daher hoffe ich schon auf trockene Bedingungen im Rennen. Im Quali habe ich es nur mit ganz viel Risiko und auf Biegen und Brechen hinbekommen. Ich fühlte mich nicht so wohl wie im Trockenen», betonte der 23-Jährige.

Ärgert es dich, dass dein Teamkollege Zarco auf der Pole steht? «Nein, das ist Nebensache. Das ist schön für das Team, aber das ärgert mich jetzt nicht. Sicher, es ist schön, ich freue mich irgendwie für Zarco. Aber ich weiß, dass ich ein super Rennen fahren kann und vielleicht sogar die Chance habe, gegen Johann zu kämpfen. Vielleicht schaffe ich es ja, ihn am Sonntag zu besiegen», erklärte Folger selbstbewusst.

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