Jorge Lorenzo im Regen: «Da war es vorbei für mich»

Von Günther Wiesinger
Weil er ohnedies beim Assen-GP aussichtslos zurücklag, entschied sich Jorge Lorenzo zum Wechsel auf Regenreifen. Aber es wurde nie richtig nass, er landete nur auf Platz 15.

Ein karger WM-Punkte für den 15. Rang bei der Dutch.TT in Assen – das ist die geringfügige Ausbeute von Jorge Lorenzo, der in der WM nur noch an achter Stelle liegt. Sogar Danilo Petrucci hat ihn jetzt um 2 Punkte übertroffen.

Und «Petrux» verdient bei Ducati 200.000 Euro im Jahr, Jorge immerhin 12,5 Millionen.

Lorenzo vollendete die ersten Runde an 17. Stelle und drang bis zur 18. Runde (von 16) an die 12. Position vor, doch im Ziel blieb ihm nur Rang 15.

«Ich war von Anfang an nicht besonders schnell, denn ich habe dauernd eine halbe Sekunde auf die Spitze verloren, aber ich war sehr konstant. ich konnte Iannone einholen und näher an die Gruppe vor mir heranrücken», schilderte der 30-jährige Mallorquiner. «Ich sah dann Miller und Pedrosa vor mir. Doch als es zu tröpfeln begann, habe ich meine Pace mehr reduziert als die Vorderleute und meine Verfolger. Dann war ich 13. und dachte: 'Ich habe nichts zu verlieren.' Also bin ich zum Motorradwechsel an die Box gefahren und habe mir Regenreifen geholt. Aber die Regenreifen waren zu weich für diese Verhältnisse, denn es hörte zu regnen auf...»

«In den letzten drei, vier Jahren habe ich hier mit der Yamaha meine übelsten Wochenenden erlebt», erinnert sich der Spanier. «Aber wenn es trocken war, bin ich hier nicht so schlecht gefahren. Mit Slicks und bei gemischten Verhältnissen finde ich hier kein Gefühl, ich weiß dann nicht, wo das Limit ist. Ich verliere bei diesen Bedingungen zu viel Zeit. Schade. Als der Regen kam, war es vorbei für mich... Positiv ist nur, dass wir das Rennen beendet haben. Und wir haben im Trockenen bei der Pace nicht mehr als 0,5 sec verloren. Das heißt, auf einer anderen Strecke, vielleicht sogar auf dem Sachsenring, können wir recht weit nach vorne kommen. Dann kann ich vielleicht sogar besser abschneiden als in Montmeló wo ich als Vierter nur 9 sec auf den Sieger verloren habe.»

Lorenzo weiter: «Wir haben Sonntagfrüh das Set-up geändert, um in den schnellen Kurven mehr Stabilität zu haben, das ist uns teilweise gelungen. Vorher hat das Motorrad im vierten und fünften Gang oft bedrohlich gewackelt. Aber in der schnellen letzten Kurve vor der Schikane habe ich immer noch zu viel Zeit verloren. Wir haben an diesem Wochenende immerhin wieder ein paar Probleme gelöst.»

Lorenzo erkannte anscheinend sehr rasch nach dem Motorradtausch, dass die Regenreifen die falsche Wahl waren, deshalb schüttelte er beim Verlassen der Boxengasse entgeistert den Kopf – als er die staubtrockene Fahrbahn vor sich sah.

«Naja, es war ein Gamble. Es hat drei, vier Runden lang getröpfelt, dann war es vorbei. Ich wäre ohne den Stopp 13. oder 14. geworden. Ich habe also vielleicht nur einen Punkt verspielt... Mit etwas Glück hätte ich auch sieben oder acht Punkte gewinnen können. Aber der Regen ließ mich im Stich.»

 

 

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