Marc Márquez: «Zuerst dachte ich noch an die WM»

Von Günther Wiesinger
Honda-Werkspilot Marc Márquez sicherte sich auf dem nassen Misano World Circuit Marco Simoncelli den vierten Saisonsieg. Der Spanier erklärte hinterher, warum er sich nicht mit dem zweiten Platz begnügen konnte.

Für Marc Márquez lief im verregneten San-Marino-GP in Misano alles nach Plan. Der Honda-Werkspilot startete aus der ersten Reihe in den 13. WM-Lauf und blieb lange Teil der Spitzengruppe, bis er sich zu Beginn der letzten Runde an Leader Danilo Petrucci vorbeischob. Damit sicherte er sich den vierten Saisosieg.

«Das Rennen war überwältigend, man kann sich nicht vorstellen, wie schwierig es ist, die Konzentration so lange aufrecht zu erhalten», freute sich der fünffache Weltmeister. «Während des Rennens veränderte sich das Feeling für mein Bike etwas. Am Anfang war es noch nicht so gut, im zweiten Teil des Rennens war es ganz okay und am Ende fühlte ich mich dann gut», schilderte er.

Dass er am Ende das Risiko einging und den Rennleader vor heimischer Kulisse angriff, erklärt Márquez folgendermassen: «An einem gewissen Punkt dachte ich an die WM und sagte mir: Der zweite Rang ist genug. Aber dann dachte ich weiter und sagte mir, dass ich es versuchen muss. Du weisst nie, ob du die fünf WM-Punkte beim Saison-Finale in Valencia vermissen wirst. Deshalb musste ich es versuchen, auch weil ich wusste, dass das Potenzial vorhanden war.»

«Während des Rennens folgte ich Danilo sehr lange. Der Warm-up-Crash war insofern gut, dass er mir eine Warnung war. Wäre ich im Warm-up nicht abgestiegen, wäre ich wohl im GP gestürzt. Das war also eine Art Warnschuss für mich. Im Rennen folgte ich also vorerst Danilo, blieb dabei ganz ruhig und versuchte immer, mein Rennen zu kontrollieren. Die letzte Runde bereitete ich gut vor», schilderte der 24-Jährige.

«Ich merkte schon in den letzten drei Runden, dass ich die Chance hatte, ihn zu schnappen», beteuerte Márquez. «Aber ich sagte mir, dass ich in Misano kein Duell mit Danilo wagen wollte. Deshalb überholte ich ihn zu Beginn der letzten Runde. Für mich war es besser, das Risiko in der letzten Runde zu tragen und nicht erst in der letzten Kurve anzugreifen.»

Und der neue WM-Leader fügte kämpferisch an: «Diese WM ist unglaublich, du weisst nie, was passiert. Ich war nach dem Rennen in Silverstone sehr enttäuscht und wollte unbedingt ein starkes Wochenende in Misano erleben. Deshalb habe ich auch so hart gepusht. In Aragón ist der Druck natürlich auch wieder gross, aber das motiviert mich nur noch mehr.»

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