Valentino Rossi: «Ich habe jeden Tag trainiert»

Von Sharleena Wirsing
Valentino Rossi in Aragón

Valentino Rossi in Aragón

In Aragón sorgt Altmeister Valentino Rossi mit seinem sensationellen MotoGP-Comeback nur 22 Tage nach einem Schien- und Wadenbeinbruch für Furore. Der «Doctor» betont: «Das ist meiner Meinung nach der beste Weg.»

Am Donnerstag unterzog sich Valentino Rossi in Aragón dem obligatorischen Medical Check durch den Streckenarzt und wurde für «fit to ride» erklärt. Somit wird Rossi am Freitag, 22 Tage nach seinem Enduro-Unfall, um 9:55 Uhr in das erste freie Training der MotoGP-Klasse starten. Sollten Rossis Schmerzen nach dem Schien- und Wadenbeinbruch doch zu groß werden, steht Superbike-Pilot Michael van der Mark als Ersatzmann bereit.

«Mein Plan für den Freitag? Ich bin happy, dass ich es überhaupt versuchen kann. Ich muss erst abwarten, wie mein Gefühl auf dem MotoGP-Bike ist, denn das ist schon ein Unterschied», ist Rossi bewusst, der in Misano mit einer Yamaha R1 unterwegs war. «Ich fühle mich insgesamt gut, habe glücklicherweise keine starken Schmerzen und es wird jeden Tag besser. In Misano fuhr ich ein paar Runden. Natürlich war das mit Schmerzen verbunden, aber ich konnte fahren. Wir müssen nun abwarten und erkennen, ob es hier möglich ist, das Bike auf einem guten Level zu fahren. Dieses Rennen ist auch sehr wichtig, um mich auf die nächsten Rennen, die drei in Folge, vorzubereiten, und schnell wieder auf ein gutes Level zu kommen. Wir müssen auch abwarten, wie sich mein Zustand von Freitag zu Samstag verändert.»

In der WM-Tabelle hat Rossi als Vierter 42 Punkte Rückstand auf Marc Márquez und Andrea Dovizioso, die gleichauf an der WM-Spitze liegen. «Jede Verletzung ist anders. Es hängt stark von der Art des Bruchs ab. Ich hatte Glück, denn mein Arzt für die Operation war sehr gut, sie verlief erfolgreich. Trotzdem dachte ich zuerst eher an ein Comeback in Motegi. Doch Tag für Tag hat sich mein Gefühl stark verbessert. Ich habe jeden Tag trainiert, um viel Kraft zu haben und so weniger Schmerzen. Es ist wichtig, so schnell wie möglich wieder auf dem Bike zu sitzen. So brauche ich weniger Zeit, um wieder auf ein gutes Level zu kommen», ist der neunfache Weltmeister überzeugt.

In welchen Bereichen waren die Schmerzen bei den ersten Runden in Misano am stärksten? «Als ich wieder auf das Motorrad stieg, hatte ich natürlich in dem Bereich um den Bruch Schmerzen – beim Schienbein recht weit unten und beim Wadenbein weiter oben. Probleme erlebte ich bei den Richtungswechseln. Natürlich bin ich nicht so schnell wie üblich. Die Rechtskurven bereiten mir mehr Schwierigkeiten, dort habe ich mehr Schmerzen. Aber jeden Tag wird es ein bisschen besser.»

Bist du wegen des WM-Kampfs zurück? «Nein. Aber ich denke, alles ist offen – vor allem für die Top-3. Es geht aber nicht darum. Ich will so schnell wie möglich wieder in guter Form sein. Das ist meiner Meinung nach der beste Weg, um das zu erreichen.»

Faszinierend für Fans und Experten: Rossi kann sich nach neun Titeln und im Alter von 38 Jahren noch immer zu solch außergewöhnlichen Leistungen motivieren. «Leider hilft die Zahl der WM-Titel nicht bei einer Verletzung, macht es aber auch nicht schlimmer», lachte der Italiener. «Was das Alter betrifft, hängt viel von der Art der Fraktur ab. Und von der Motivation. Ich habe sehr gelitten, weil ich das Rennen in Misano verpasst habe. Diesmal fühle ich mich viel besser, als nach derselben Verletzung vor sieben Jahren, denn der Bruch ist anders und die medizinische Versorgung hat sich stark verbessert. Ich erinnere mich, dass ich 2010 nach der Operation fünf oder sechs sehr, sehr schlechte Tage erlebte. Diesmal kam ich schon am Tag danach wieder nach Hause. Nach den ersten zehn Tagen ging diesmal sehr schnell voran. Nun wurde beim Medical Check die Beweglichkeit von Knie und Knöchel genau geprüft. Das Bein ist kaum geschwollen und hat eine gute Farbe. Wegen des Checks machte ich mir keine Sorgen.»

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