MotoGP: Bald 20 Grand Prix, dafür weniger Testfahrten

Von Günther Wiesinger
Palembang in Indonesien könnte 2019 GP-Schauplatz werden

Palembang in Indonesien könnte 2019 GP-Schauplatz werden

Im nächsten Jahr finden dank des Thailand-Events erstmals 19 Grand Prix statt. Bis 2020 könnten Indonesien und/oder Finnland dazu kommen. Deshalb will die GP-Kommission die Tests weiter reduzieren.

Durch die Hinzunahme von Thailand in den GP-Kalender werden 2018 erstmals 19 Grand Prix ausgetragen. Bis 2019 könnte die Anzahl auf 20 oder 21 Rennen anwachsen – denn der Kymi-Ring in Finnland wird voraussichtlich 2020 einsatzbereit seit, die neue Piste in Palembang auf Südsumatra/Indonesien könnte 2019 Schauplatz eines Grand Prix sein.

Wegen der zusätzlichen Rennen will die Grand Prix Commission die Anzahl der Tests weiter einschränken.

Über die Streichung des IRTA-MotoGP-Tests in Valencia wird seit Jahren diskutiert. 2018 könnte dieser Test vom Kalender verschwinden. Denn nach dem Finale wünschen sich die meisten Teams ein paar Tage Pause. Ausserdem würde der Valencia-Test 2018 erst am 20./21. November stattfinden – da könnte es zu kühl werden.

Es sollen dann nur noch die IRTA-MotoGP-Tests zu insgesamt neun Tagen geben. 2018 finden diese Tests in Sepang, Buriram und Doha statt.

Inzwischen wird aber darüber diskutiert, ob man den Stammfahrern nur fünf von diesen neuen Testtagen zugestehen wollte, nur den Rookies hingegen alle neun.

Doch die Werke und Fahrer wie Márquez sind strikt dagegen.
Es wird auch diskutiert, ob man die teuren Tests der MotoGP-Werksteams vor den Grand Prix abstellen sollte. Repsol-Honda testete zum Beispiel in Brünn, Yamaha in Misano, KTM und Suzuki in Aragón, Ducati in Mugello und Misano und so weiter.

Meist werden diese Tests nicht für die Weiterentwicklung verwendet, sondern einfach als Ein-Tages-Test für eine frühzeitige Abstimmung der Maschinen. Und dadurch verschieben sich dann die Stärkeverhältnisse am GP-Wochenende.

Aber die Neueinsteiger-Teams wie KTM und Aprilia brauchen diese Tests, auch die Werke wollen von den fünf privaten Testtagen pro Saison (außerhalb der momentan drei IRTA-Tests) weiter Gebrauch machen.

Die Privatteams können sich diese privaten Tests kaum leisten, sie begnügen sich mit den drei Montag-Tests in Jerez, Barcelona und Brünn.

Da die Hersteller-Vereinigung MSMA in der Grand Prix Commission eine wichtige Stimme hat, werden die neuen Testbeschränkungen nicht so leicht durchzusetzen sein.

«Es ist besser, wenn man Rennen fährt statt Tests», betonte Dorna-Chef Carmelo Ezepeleta gegenüber den Kollegen von crash.net.

Eine Weisheit, die er vom ehemaligen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone gelernt hat.

Ezpeleta weiter: «Wenn wir testen, bezahlen die Teams Geld, und wir bezahlen Geld für die Streckenmiete und so weiter. Wenn wir Rennen bestreiten, bekommen wir Geld – und die Teams bekommen ebenfalls Geld. Ich bin überzeugt: Wenn wir die Anzahl der Grand Prix erhöhen, werden wir die Anzahl der Tests verringern.»

Deshalb könnte im übernächsten Winter neben dem Valencia-Test auch der Buriram-Test gestrichen werden. Dann würden sogar nur noch zwei statt vier IRTA-MotoGP-Tests zu je drei Tagen stattfinden.

Aber wie gesagt: Die Rookies und jene Hersteller, die als «concession teams» antreten (KTM und Aprilia), sollen weiter Zugeständnisse bei der Anzahl der Testtage erhalten.

Nicolas Goubert, Technical Director bei Michelin, ist sich im Klaren, warum die MotoGP-Werksteams gerne vor den Grand Prix Set-up-Arbeit leisten. «Yamaha hat in Le Mans getestet und dann dort gewonnen. Ducati übte in Mugello und Barcelona, Ducati hat beide Rennen gewonnen. Und Repsol-Honda hat in Brünn getestet – und einen Sieg gefeiert», zählt der Franzose auf. «Natürlich wirken sich solche Tests positiv aus, besonders wenn es dann im Training regnet wie in Brünn...»

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