Was Lucio Cecchinello von Jan Witteveen gelernt hat

Von Günther Wiesinger
LCR-Honda-Teameigentümer Lucio Cecchinello hat ein Rezept, das sich auch 2017 bewährt hat: Er verlängert die Fahrerverträge früh, damit seine Piloten entspannt Leistung zeigen können.

Schon beim Sepang-Test im vergangenen Februar machte Lucio Cecchinello kein Geheimnis daraus, dass er 2018 wieder zwei MotoGP-Fahrer einsetzen möchte.

Denn der siebenfache GP-Sieger in der 125er-Klasse betrieb 2016 das einzige MotoGP-Team mit einem Fahrer, WM-Promoter Dorna wollte aber zwölf Teams zu je zwei Piloten.

Und es zeichnete sich schon im Februar ab, dass der Japaner Takaaki Nakagami die besten Karte hatte, als nächster Japaner in die MotoGP-WM zu kommen, nachdem Hiroshi Aoyama nach der Saison 2014 keinen Vertrag mehr erhielt.

Aber Nakagami wurde von LCR und HRC erst am 20. August als Fahrer bestätigt.

Warum das? Hat LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinelllo so lange mit den Sponsoren und HRC feilschen müssen?

«In meiner Position muss ich sehr professionell sein. Ich kann erst etwas verlautbaren, wenn ich einen unterschriebenen Vertrag habe», erklärte Lucio Cecchinello gegenüber SPEEDWEEK.com. «Natürlich bestand die Idee und die Motivation, Nakagami zu uns zu holen. Von beiden Parteien, von Honda und von LCR. Wir waren uns einig, dass wir dieses Projekt vorantreiben wollen. Honda wollte vor diesem Transfer alle Details geklärt haben, die Budgetfrage, dazu wollten sie die Moto2-Performances von Nakagami sehen. Die personellen Fragen in der Technikcrew mussten auch geklärt werden. Tatsächlich waren Nakagamis Leistungen nicht gerade überragend, als der Zeitpunkt kam, zu dem wir eine Entscheidung treffen mussten. Deshalb haben wir gezögert, deshalb hat Honda gezögert. Ein Hersteller möchte gute Resultate sehen. Dann erst geht er Verpflichtungen ein.»

«Leider waren die guten Resultate nicht vorhanden, deshalb haben wir gewartet und gewartet. Danach habe ich zu Honda gesagt: Ich war selbst ein Fahrer. Und der ehemalige Aprilia-Renndirektor Jan Witteveen hat mit etwas sehr Wichtiges beigebracht, was ich immer im Kopf habe. Er sagte: Immer wenn er im April oder Mai sah, dass ein gewisser Fahrer um den WM-Titel kämpfen könnte, haben sie ihm sofort einen Vertrag für das folgende Jahr gegeben. Denn danach kann sich der Fahrer auf seine Titeljagd konzentrieren, er hat einen freien Kopf. Wenn du einen Fahrer unter Druck setzt und ihm sagst: Du kriegst nur einen Vertrag, wenn du die richtige Performance ablieferst, dann steigt der Druck, der Fahrer kann nicht mehr frei fahren. Und genau das ist bei Nakagami passiert. Als wir ihm den Vertrag geben haben, hat er sofort einen Schritt nach vorne gemacht. Er hat danach fünfmal hintereinander gepunktet und in Silverstone gewonnen. Bei Cal Crutchlow war es 2016 nicht anders. Wir haben seinen Vertrag früh verlängert, danach hat er zwei GP-Siege gefeiert und zwei zweite Plätze eingefahren.»

Cecchinello: «Ich habe im August zu Honda gesagt, wir können nicht mehr lange warten. Ich bin zuversichtlich, dass Nakagami entspannter sein wird, sobald er den Vertrag in der Tasche hat. Dann wir er bessere Leistungen bringen. Und genau das ist eingetreten. Wir haben ihn glücklich gemacht.»

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