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Colin Edwards: «War in MotoGP über meinem Zenit»

Von Thomas Baujard
Colin Edwards ist mittlerweile als TV-Experte tätig

Colin Edwards ist mittlerweile als TV-Experte tätig

Colin Edwards, ehemaliger MotoGP-Pilot und nun TV-Experte, sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com über seine sieglose Zeit in der MotoGP-WM und die Gründe dafür.

Der Superbike-Weltmeister 2000 und 2002 auf Honda stand auch bei 12 MotoGP-Rennen auf dem Podest, aber nie als Sieger. 2014 beendete Colin Edwards seine GP-Karriere bei Forward-Yamaha mitten in der Saison und wurde dann von Yamaha und Michelin als Testfahrer engagiert. Seit einigen Jahren betreibt der 43-Jährige in seiner texanischen Heimat das «Texas Tornado Boot Camp», eine einzigartige Trainingsmöglichkeit für Hobby- und Profi-Racer. Zudem ist Edwards als TV-Kommentator für «BT Sports» tätig.

SPEEDWEEK.com traf den «Texas Tornado» zum exklusiven Interview.

2006 hatte Colin Edwards beste Chancen auf seinen ersten MotoGP-Sieg in Assen. Doch der «Texas Tornado» stürzte, der spätere Weltmeister Nicky Hayden siegte. Schmerzt diese Erinnerung noch immer? «Nein, nicht wirklich, denn ich habe so viele schöne Momente erlebt. Wenn du um den Sieg kämpfst und einen Fehler machst, dann machst du eben einen Fehler. Ich bin für eines meiner Kinder Baseball-Coach. Wenn Kinder schlecht spielen oder einen Fehler machen, dann sind sie verärgert über sich selbst und haben schlechte Laune. Dann sagen wir ihnen: ‹Du hast zehn Sekunden darüber nachzudenken und dann vergisst du es.› Sonst wird es dein nächstes Spiel beeinflussen. Also gib dir zehn Sekunden, dann lösche es und mach weiter. Das ist eben Racing und passiert schon mal.»

Hättest du um den MotoGP-Titel kämpfen können, wenn du von Anfang an konkurrenzfähiges Material wie eine Yamaha statt der Aprilia gehabt hättest? «Das ist eine schwierige Frage. Bei meinem ersten MotoGP-Rennen 2003 war ich 29 Jahre alt. Vielleicht war mein Zenit mit 28, als ich meinen zweiten Superbike-Titel holte. Die Tatsache, dass ich bis zum Alter von 40 Jahren MotoGP fuhr, ändert daran nichts. Ich denke, dass ich erst in die MotoGP-Klasse kam, als ich meinen Zenit bereits überschritten hatte. Dann kommen Stürze dazu, du wirst nicht jünger. Zudem hast du noch eine Ehefrau und Kinder. Das erdet dich auch.»

Während seiner langen Zeit in der MotoGP-Klasse sammelte Edwards auch schlechte Erfahrungen. «Das CRT-Bike 2012 von BMW mit dem Suter-Chassis war mein härtestes Jahr. Das Team war gut, auch die Crew. Doch das Bike war einfach so ein Haufen Scheiße. Das war kein Spaß. Die Idee, Bikes ins Feld zu bringen, die einfach zwei Sekunden langsamer waren als der Rest, passte einfach nicht. Keine gute Mischung. Das war ein hartes Jahr. Doch wenn ich 365 Tage im Jahr zuhause gewesen wäre, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr verheiratet», lachte der Texaner.

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