Dovizioso: Die Sturzfreudigkeit der neuen Generation

Von Sharleena Wirsing
Marc Márquez stürzte in der MotoGP-Saison 2017 ganze 27 Mal, holte aber den Titel. Ducati-Star Andrea Dovizioso, der als WM-Zweiter nur sechs Mal zu Boden ging, sprach nun über die feine Grenze zwischen Speed und Sturz.

Nach 27 «und einem halben Sturz», wie Marc Márquez nach seinem spektakulären «Save» im Valencia-Rennen selbst bemerkte, gewann der 24-jährige Spanier seinen vierten MotoGP-Titel für Repsol-Honda und den sechsten insgesamt. Sein härtester Gegner im Titelkampf, Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, ging an den 18 Rennwochenenden 2017 jedoch nur sechs Mal zu Boden.

Wie schwierig ist es, in den harten Kämpfen an der Spitze eines MotoGP-Rennens die feine Linie zwischen pushen und stürzen zu finden? «Das ist wirklich sehr schwierig», bestätigte Dovizioso. «An jedem Wochenende ist der Abstand zwischen dem Ersten und dem Fahrer auf Platz 15 sehr gering. Das macht es schwer. Du musst in jedem Training sehr fokussiert sein. Das macht dann auch den Unterschied zwischen Tests und Rennwochenenden aus. Bei den Tests sind viele Fahrer schnell, aber in den Rennen liegen mehr oder weniger immer dieselben Piloten vorne. Beim Test gehst du nicht so viel Risiko ein und konzentrierst dich mehr auf die zu prüfenden Teile. Wenn andere schneller sind, darf dich das nicht kümmern. Am Ende sind die Details entscheidend für die Rennwochenenden.»

«Insgesamt ist es nicht einfach, die Grenze zwischen pushen und stürzen zu finden. Das bringt die Entwicklung einer Weltmeisterschaft aber mit sich. Die Bikes verändern sich, auch die Reifen. Alles wird enger, was es nicht einfach macht. Doch für Fahrer, die wirklich den Speed haben, ist es in den Trainings schwieriger als in den Rennen», analysierte Dovizioso.

2017 wurde Márquez bei der Anzahl der Stürze nur von Rookie Sam Lowes übertroffen, der die Aprilia 31 Mal im Kies versenkte. «Junge Fahrer stürzten in der Vergangenheit vielleicht weniger. Manche Piloten machen sich über Stürze keine Sorgen, was für mich sehr seltsam ist. Denn bei jedem Sturz kann etwas passieren, auch wenn es ein langsamer Crash ist. Aber so ist die neue Generation, sie gehen die Sache anders an. Sie spielen mit dem Limit. Manchmal ist das aber schlecht, denn bei zu vielen Stürzen verlierst du das Gefühl. Ich denke nicht, dass dieses Spiel mit dem Limit der beste Weg ist, um zu verstehen, was du tun musst. Jeder Fahrer ist aber anders. Marc stürzte sehr oft und holte den Titel», zuckte «Dovi» mit den Schultern.

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