Mike Webb: Ein Tag im Leben des Race Directors

Von Frank Aday
Race Director Mike Webb

Race Director Mike Webb

Als Race Director ist Mike Webb nicht nur in die Bestrafung von GP-Fahrern oder Teams für mehr oder weniger schwerwiegende Vergehen involviert. Nun gewährte er einen tieferen Einblick in seine Tätigkeit.

«Da ich Race Director bin, bin ich offiziell und laut dem Regelwerk der Weltmeisterschaft dafür verantwortlich, dass das gesamte Rennwochenende nach den bestehenden Regeln, sicher und nach Zeitplan verläuft», erklärte Mike Webb gegenüber «motogp.com».

«An jedem Rennwochenende führen wir zuerst eine Inspektion der Strecke durch. Das bedeutet, dass wir zu Fuß um die Strecke laufen, das betrifft alle Leute, die bei der ‹Race Control› involviert sind, Verantwortliche der jeweiligen Rennstrecke und auch das medizinische Team an der Strecke. So stellen wir sicher, dass alle nötigen Aspekte berücksichtigt werden und sich alles am richtigen Platz befindet. Dabei ergeben sich fast immer Details, bei denen wir eine Änderung oder Anpassung fordern. Das wird dann – wenn möglich – erledigt, bevor das erste freie Training startet.»

«Sobald die Motorräder ab Freitag auf die Strecke gehen, befinde ich mich in den Räumlichkeiten der ‹Race Control›. Um die Rennstrecke sind sehr viele fest installierte Kameras zu finden, die ihre Bilder auf zahlreiche Monitore in der ‹Race Control› übertragen. So sehen wir sofort: Wo ist der Fahrer? Wo ist die Maschine? Und in welchem Zustand befindet sich die Strecke? Die Bilder der internationalen TV-Kameras stehen uns ebenfalls zur Verfügung, aber auch andere Aufnahmewinkel oder Helikopteraufnahmen.»

«Bei einem Vorfall – beispielsweise, wenn eine Strafe fällig wird – können wir durch die zahlreichen Kameras und Perspektiven sehr genau feststellen, was passiert ist. Mit Strafen sind die Fahrer natürlich nie einverstanden, deshalb muss ich oft auch eine nicht so gute Beziehung zu ihnen hinnehmen», lachte Webb.

Die Safety Commission ist ein wichtiger Aspekt, um die Sicherheit auf den Rennstrecken zu gewährleisten und zu verbessern. Sie trifft sich an jedem GP-Wochenende am Freitag um 17:30 Uhr. Jeder Fahrer darf diesem Treffen beiwohnen, ist jedoch nicht dazu verpflichtet. «Die Safety Commission besteht nun schon seit vielen Jahren und ist sehr erfolgreich. Die Fahrer sind uns dort immer willkommen. Nach dem ersten Trainingstag haben sie die Bedingungen auf der Strecke verstanden. Wir sprechen dann mit ihnen hauptsächlich über die Sicherheit. Nach den vielen Jahren wissen wir natürlich, worauf zu achten ist, aber nur wer im Rennspeed um eine Strecke fährt, kann wirklich verstehen, wie die Gefahren aussehen.»

Nach der Kritik an der Race Direction nach dem Sepang-Clash zwischen Valentino Rossi und Marc Márquez wurde das System der Straffindung überarbeitet. Nun gibt es ein Gremium von Stewards, das offiziell «MotoGP Stewards Panel» (Expertenausschuss) heißt. Das Gremium der Stewards setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen. Eines von ihnen ist Race Director Mike Webb, die anderen beiden werden von der FIM gestellt. Sie sind für die Entscheidung und das Verhängen von Strafen verantwortlich, bei denen die Schuld nicht offensichtlich zugewiesen werden kann.

«Die Sicherheit ist immer die Nummer 1. Die Sicherheit der Fahrer hat oberste Priorität. Dafür stehe ich immer mit den Mitarbeitern der Teamvereinigung IRTA in Kontakt, die sich um die Teams kümmern. So kann ich sie anrufen, um auch direkt mit einem Team oder allen Teams zu sprechen. Die Kommunikation wird von der ‹Race Control› aus geleitet. Jeder Marshall an der Strecke ist mit uns in Kontakt. Wir haben ein sehr gutes System. Wenn die Fahrer vergessen, dass es mich gibt, dann ist das sehr gut, denn das bedeutet, dass alles korrekt verläuft», erklärte Webb.

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