Tom Lüthi in Sepang: «Ich muss mich noch überwinden»

Von Jordi Gutiérrez
MotoGP-Rookie Tom Lüthi konnte in Sepang seine ersten Runden auf der Honda RC213V des Marc VDS-Teams drehen. Hinterher verriet der Schweizer, was bei ihm den stärksten Eindruck hinterlassen hat.

Die Nacht vor dem Testauftakt in Malaysia verlief für Tom Lüthi nicht nach Wunsch. «Ich habe nicht ganz so gut geschlafen», gestand der MotoGP-Rookie nach seinem ersten Testtag auf der Marc VDS-Honda. Der Schweizer, der die ersten Tests der Königsklasse verletzungsbedingt verpasst hatte, litt nicht etwa unter dem vielbeklagten Jetlag, wie er beteuerte. «Ich war wohl etwas aufgeregt und gespannt auf das neue Bike.»

Am Morgen musste Lüthi dann feststellen, dass ihm die Wettergötter einen schwierigen Auftakt bescheren würden: «Als ich dann heute morgen aufgestanden bin und den Regen sah, war die Vorfreude schon noch da, aber ich wusste, das ist nicht so gut für mich.»

Der Auftakt gestaltete sich denn auch schwierig, wie der 31-Jährige berichtet: «Es war nicht einfach, da meine erste Ausfahrt im Nassen stattgefunden hat. Da ist es schwierig, ein Feeling fürs Bike zu bekommen. Doch dann trocknete die Piste ab und wir konnten arbeiten und ich konnte mich Schritt für Schritt verbessern.»

Und was bereitete Lüthi die grössten Probleme? «Alles zusammen war schwierig», gesteht er. «Auf nasser Piste war es natürlich nicht einfach, ein Feeling für die Reifen zu bekommen, zumal noch die Elektronik so stark eingegriffen hat. Natürlich war es gut, dass das Team das zur Sicherheit getan hat, aber ich habe nichts gespürt. Das Gas war ganz offen, aber es ging nicht vorwärts. Doch dann habe ich mich Schritt für Schritt an die Leistung herantasten können.»

«Wir müssen nun genauso weitermachen und daran arbeiten, dass ich ein Gefühl für das Bike und speziell das Vorderrad bekomme. Es ist schon extrem, in der ersten und in der letzten Kurve ist man auf der Bremse noch ziemlich in Schräglage. Daran muss ich mich gewöhnen, da muss ich mich noch überwinden und im Kopf umstellen. Das dauert natürlich noch einige Runden und Tage, wie man bei Franco (Morbidelli, Lüthis Teamkollege, Anm.) sehen kann. Er hat schon vier Tage auf diesem Motorrad hinter sich, und das hilft natürlich. Am Anfang erging es ihm aber ziemlich ähnlich.»

Mit der Moto2 sei die Königsklasse der Motorrad-WM kaum vergleichbar, erklärt Lüthi auf Nachfrage: «Es ist eine komplett andere Welt und für einen Rookie ist die Elektronik natürlich eine Herausforderung. Du hast so viel Power mit diesem Bike, doch die hast du nicht in der Hand, weil die Elektronik dazwischengreift. Das ist der grösste Unterschied zur Moto2. Aber man muss auch die Linienwahl und den Fahrstil anpassen, das ist eine Herausforderung, die ich gerne auf mich nehme.»

Lüthi schwärmt mit Blick auf seine Honda RC213V: «Es ist unglaublich, wie einfach das Handling ist. Man stellt sich das immer sehr schwerfällig vor, wenn man das Bike noch nie fahren durfte. Aber es ist wirklich eine Rennmaschine, und muss auch als solche bewegt werden. Und genau das muss ich nun lernen. Die Beschleunigung ist für mich das Coolste. Das Bremsen ist zwar auch hart und körperlich anstrengend, aber die Beschleunigung hat mich noch mehr umgehauen.»

Die Testzeiten aus Sepang, Tag 1:

1. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,427 min
2. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,343 sec
3. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,375
4. Danilo Petrucci, Ducati, +0,696
5. Jack Miller, Ducati, 0,751
6. Valentino Rossi, Yamaha, +0,806
7. Marc Márquez, Honda, +0,863
8. Johann Zarco, Yamaha, +0,994
9. Cal Crutchlow, Honda, +1,095
10. Pol Espargaró, KTM, +1,141
11. Alex Rins, Suzuki, +1,200
12. Takaaki Nakagami, Honda, +1,237
13. Maverick Viñales, Yamaha, +1,287
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,439
15. Tito Rabat, Ducati, +1,485
16. Andrea Iannone, Suzuki, +1,600
17. Bradley Smith, KTM, +1,672
18. Franco Morbidelli, Honda, +1,734
19. Álvaro Bautista, Ducati, +2,301
20. Sylvain Guintoli, Suzuki, +2,437
21. Scott Redding, Aprilia, +2,535
22. Yonny Hernandez, Yamaha, +2,626
23. Karel Abraham, Ducati, +2,661
24. Xavier Simeon, Ducati, +3,519
25. Tom Lüthi, Honda, +4,305
26. Michele Pirro, Ducati, +5,340
27. Mika Kallio, KTM, +6,505

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