Kevin Schwantz: Seine Erinnerungen an den Assen-GP

Von Frank Aday
1986 gab Kevin Schwantz auf dem TT Circuit Assen sein Debüt im Grand Prix-Sport. Der 500-ccm-Weltmeister von 1993 hat schöne, aber auch weniger erfreuliche Erinnerungen an Grand Prix der Niederlande.

Kevin Schwantz begann seine GP-Karriere 1986 in Assen. In den folgenden Jahren erzielte er 25 Siege, insgesamt 51 Podestplätze und den Weltmeistertitel in der 500-ccm-Klasse 1993 auf der Lucky Strike-Suzuki. Sein aggressiver und auf das späte Bremsen ausgerichteter Fahrstil machte ihn zur Legende.

«Assen war entweder sehr gut zu mir oder sehr hart. 1986 absolvierte ich dort meinen ersten Grand Prix. Ich mochte diese Strecke, aber sie brachte mir auch ein paar der schwersten Verletzungen meine Karriere ein», erinnert sich Schwantz gegenüber «motogp.com».

«Als ich 1991 in der letzten Runde gegen Wayne Rainey kämpfte, zog Wayne in jeder Kurve langsam etwas weiter weg. Er war aber wohl etwas zu übermotiviert, als er in die letzte Kurve ging und musste durch das Gras. Ich schloss zu ihm auf und gewann. Dieser Rundenrekord hielt, bis das Layout der Rennstrecke während der Viertakt-Ära geändert wurde. Das war eine sehr besondere Runde. Der Typ, den ich verfolgte, war schneller – bis auf die letzte Kurve des Rennens.»

Im Jahr darauf erlebte Schwantz einen schweren Unfall mit Eddie Lawson. «1992 war unser Bike wirklich schlecht. Die Ergebnisse gingen hoch und runter, es gab nicht einmal einen Ansatz von Konstanz. In Kurve 1 berührten sich Eddie Lawson und ich, Wir stürzten. Eddie sagte, dass es meine Schuld gewesen sei, weil ich zu hart gebremst hätte. Meine Sicht auf den Vorfall ist, dass ich ihn am Kurveneingang ausgebremst habe. Wenn er dann nicht gut genug abbremsen kann, ist das nicht meine Schuld, aber darüber werden wir wohl bis ins Grab streiten. Er kämpfte nicht um den Titel, er hätte einfach akzeptieren sollen, dass ich ihn überholt hatte. Er machte es falsch. Es war nicht die letzte Runde und die letzte Kurve. Dort konnte man nichts gewinnen.»

«1993 erlebte ich in Assen wieder ein großartiges Rennen. Ich kämpfte hart gegen Barros und Doohan. Barros stürzte. Mick und ich trugen unseren Kampf aber bis zur letzten Kurve aus. Es ging um wichtige Punkte für die Gesamtwertung. Assen markierte immer die Mitte der Saison. Wenn man dort als WM-Leader abreiste, dann hatte man das Gefühl, dass einem der Titel schon gehört. Man musste ihn den Rest der Saison nur noch verteidigen.» 1993 gewann Schwantz in Assen auf dem Weg zu seinem Weltmeistertitel.

«Wir haben im Winter von 1992 auf 1993 unsere Hausaufgagen gemacht», versichert Schwantz. «Ich hatte das Gefühl, dass wir das am besten vorbereitete Team waren. Dass Wayne sich in der Saison verletzte, in der ich endlich den Titel holte, nahm den ‹Glamour›, doch wir haben uns selbst in diese Position gebracht.» Wayne Rainey hat sich bei seinem Sturz in Misano schwerste Verletzungen zugezogen. Er ist seit diesem Zeitpunkt an den Rollstuhl gefesselt.

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