Carlo Pernat: «Yamaha auch 2019 in der Krise»

Von Otto Zuber
MotoGP-Manager Carlo Pernat ist überzeugt, dass die Honda-Verpflichtung von Jorge Lorenzo richtig war. Er ist sich sicher: Das Honda-Duo wird den Druck im nächsten Jahr erhöhen und die Yamaha-Krise wird andauern.

Yamaha-Star Valentino Rossi trennen nach dem elften MotoGP-Wochenende auf dem Red Bull Ring 59 WM-Punkte von Leader Marc Márquez. Dieser musste sich in Spielberg zwar seinem künftigen Teamkollegen Jorge Lorenzo beugen. Doch obwohl er hinter dem Ducati-Abschiedskandidaten ins Ziel kam, konnte der Honda-Star seine Tabellenführung ausbauen, denn sein Titelrivale Rossi schaffte es beim jüngsten Kräftemessen nur als Sechster über die Ziellinie.

Der neunfache Weltmeister konnte in diesem Jahr noch keinen Sieg einfahren – genau wie sein Teamkollege Maverick Viñales, der bei den letzten beiden MotoGP-Rennwochenenden in Brünn und Spielberg nur insgesamt vier WM-Zähler einfahren konnte. Die Japaner setzen alles daran, die schwache Performance der M1 zu verbessern und haben sich für dieses Unterfangen sogar Hilfe aus der Superbike-WM geholt: Pata-Yamaha-Ingenieur Michele Gadda steht dem MotoGP-Team mit Rat und Tat zur Seite – als Leihgabe, wie das Team betont.

Trotz aller Bemühungen von Yamaha ist MotoGP-Manager Carlo Pernat überzeugt, dass die Krise nicht so schnell vorbei sein wird. Im Gespräch mit den Kollegen von «GPOne.com» zeichnet der Manager von Andrea Iannone ein düsteres Bild: «Bei Yamaha hat eine neue Ära begonnen und es fehlt den Ingenieuren an Einfallsreichtum. Das ist ein grosses Problem, denn dadurch wird die Leistungskrise bis ins nächste Jahr andauern und der Abstand zur Spitze wird weiter wachsen.»

Pernat ist sich sicher: «Rossi wird auf einigen Strecken wie Malaysia oder Australien ein Wörtchen mitreden können, aber abgesehen davon befindet er sich in einer sehr schwierigen Situation, wie man auch am Leistungseinbruch von Maverick Viñales sehen kann.» Auf der anderen Seite der Erfolgsskala sieht er hingegen das Honda-Werksduo im nächsten Jahr.

«Márquez hat in Österreich eines seiner grössten Meisterstücke gezeigt, als er versucht hat, die Ducati-Konkurrenz zu schlagen. Wenn er das zustande gebracht hätte, wäre es wie ein Kunstwerk von Botticelli gewesen. Doch er hat es nicht hinbekommen, weil Lorenzo überragend war. Der Spanier hat seine Ducati im Griff», erklärt der 70-Jährige mit Blick auf das Rennen in Spielberg.

Pernat betont: «Honda-Manager Alberto Puig hat alles richtig gemacht, als er Jorge für 2019 unter Vertrag genommen hat, auch wenn er damit zwei Hähne im Korb haben wird. Dieses Duo wird 2019 die Latte höher legen, speziell Márquez wird noch einmal zulegen. Wie er das machen wird? Vielleicht indem er weniger Stürze hinlegt. Ich bin mir sicher, dass es im nächsten Jahr noch härter wird.»

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