Marc Márquez (Honda): «Es waren unglaubliche Jahre»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez gestern in der RB Arena in Leipzig

Marc Márquez gestern in der RB Arena in Leipzig

Marc Márquez sprach gestern in Leipzig über die Gemeinsamkeiten von Fußball und MotoGP, weitere Rekorde und über seinen Rivalen Valentino Rossi.

Weltmeister Marc Márquez begeisterte gestern beim Fußball-Bundesligamatch RB Leipzig gegen FC Bayern (es endete 0:0) mit seinem Showrun auf der Honda RC213V in der RB Arena mehr als 45.000 Fans. Der WM-Leader, der in diesem Jahr bereits zwei von vier Grand Prix (Las Termas und Jerez) gewonnen hat, sprach bei dieser Gelegenheit im Interview

Der WM-Leader hat beim Sachsenring-GP seit 2010 neun Siege in Serie hingezaubert. Marc Márquez wurde natürlich auch gefragt, ob er einen Tipp für das Match Leipzig gegen Bayern habe. ERr zeigte sich gut informiert, wusste sogar über das Cup-Finale der beiden Teams am 25. Mai in Berlin Bescheid. Er sträubte sich etwas gegen einen Tipp. «Schwierig zu sagen. Aber ich erwarte einen Sieg von RB Leipzig», verriet er dann. «Denn sie spielen daheim in ihren Stadion.»

Marc, normalerweise kommst du erst jeweils im Juli nach Sachsen – und gewinnst dann den GP von Deutschland auf dem Sachsenring. Magst du Deutschland und den Sachsenring?

Ja, ich mag Deutschland, besonders deshalb, weil ich gute Erinnerungen an die WM-Läufe auf dem Sachsenring habe. Dort habe ich seit 2010 immer gewonnen.

Ich habe dort auch meinen heutigen Honda-Teamkollegen Stefan Bradl ein paar Mal besiegt. (Er lacht).

Der Sachsenring passt sehr gut zu meinem Fahrstil. Ich habe ja schon mehrmals erwähnt, dass mir Linkskurven besser behagen als Rechtskurven. Deshalb liegen mir Linkskurven, die gegen den Uhrzeigersinn laufe, besser.

Aber man weiß nicht, wie lange diese Serie andauert.
Das haben wir in diesem Jahr in Austin gesehen. Dort habe ich im April den WM-Lauf angeführt, aber im Rennen bin ich nach sechs Siegen hintereinander diesmal gestürzt…

Ich freue mich auf jeden Fall auf den deutschen WM-Lauf. Dort erleben wir jedes Jahr viele Zuschaue, die Begeisterung ist enorm. Das ist wichtig und erfreulich.

Du bist 26 Jahre alt, du hast schon sieben WM-Titel und 72 GP-Siege errungen. Du hast viele Rekorde aufgestellt. Welchen Rekord willst du als nächsten brechen? Welcher Rekord ist dir besonders wichtig?

Momentan verläuft meine Karriere sehr gut. Seit 2010 habe ich nur zwei Titelgewinne verloren – 2011 in der Moto2 an Stefan Bradl, 2017 in der MotoGP gegen Jorge Lorenzo. Es waren unglaubliche Jahre.

Aber ich denke nicht an die Rekorde. Ich konzentriere mich auf die Meisterschaften. Das ist die richtige Methode, in jeder Saison den richtigen Fokus zu haben und die Arbeit voranzutreiben.

Mein Ziel ist es, in jeder Saison um Siege und um die Weltmeisterschaft zu fighten und sie zu gewinnen. So bleibst du in Form, das ist die richtige Mentalität, das gibt dir Motivation.

Erkennst du gewisse Ähnlichkeiten zwischen Fußball und MotoGP?

Eine Ähnlichkeit ist – es handelt sich jeweils um Sportarten. Und Sportarten haben etwas gemeinsam: Man weiß nie, was passiert.

Das haben wir vor wenigen Tagen beim CL-Match Liverpool gegen Barcelona gesehen, das die Engländer 4:0 gewonnen haben.

Auch bei meinem Rennen in Texas haben alle gemeint, ich werde wieder gewinnen. Dann bin ich gestürzt. Der Sport ist oft unberechenbar, es passiert viel Unvorhersehbares. Das ist schön und macht die Angelegenheit spannend und abwechslungsreich.

Was Fußball und MotoGP noch gemeinsam haben ist die Leidenschaft, die bei den Athleten und Fans zum Vorschein kommt.

Die Leidenschaft ist das Beste am Sport.

Der Sport führt aber manchmal zu großen Rivalitäten, wie zum Beispiel zwischen dir und Valentino Rossi. Du bist 2015 in Sepang und 2018 in Las Termas mit ihm zusammengekracht. Wie würdest du heute euer Verhältnis beschreiben?

Ja, das Verhältnis mit Valentino ist gut. Aber am Ende ist er ein weiterer Widersacher im Feld. Das ist normal. Das ist bei allen Fahrern so. Wenn einer dein direkter Gegner in der Meisterschaft ist, wird er nicht dein bester Freund sein.

Als ich 2011 gegen Stefan Bradl um die Moto2-Weltmeisterschaft gekämpft habe, hatten wir keinen Streit und kein allzu schlechtes Verhältnis. Es gab Respekt, aber auch eine gewisse Spannung zwischen uns beiden.

In der MotoGP ist es genauso. Wenn du einen Titelgegner hast, ist es normal, wenn es zu Spannungen kommt. Denn du kämpfst um die Weltmeisterschaft, zwei Fahrer verfolgen dasselbe Ziel, sie wollen den Titel gewinnen.

Momentan ist das Verhältnis mit Valentino gut, es ist professionell. Es ist in Ordnung.

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