Sieger Danilo Petrucci befürchtete seine Lebensstory

Von Ivo Schützbach
Mugello-Sieger Danilo Petrucci

Mugello-Sieger Danilo Petrucci

Im 124. Anlauf hat Danilo Petrucci sein erstes MotoGP-Rennen gewonnen. Damit macht der 28-Jährige alle Kritiker mundtot, die ihn für eine Fehlbesetzung im Ducati-Werksteam halten.

Mugello war wie immer ein Garant für ein atemraubendes Rennen, zeitweise bestand die Spitzengruppe aus neun Fahrern! In den letzten Runden gab es ein Führungsquartett bestehend aus den Ducati-Werkspiloten Danilo Petrucci, Andrea Dovizioso, Honda-Star Marc Marquez und überraschend Alex Rins, das Suzuki-Ass ist nur von Startplatz 13 losgefahren.

In einem Wahnsinnsmanöver setzte sich Petrucci eingangs der letzten Runde gegen Dovi und Marquez durch und verteidigte seine Führung bis ins Ziel. 83.761 Zuschauer feierten den Sieg des Italieners auf einer Ducati, über drei Tage kamen 139.329 Fans nach Mugello. Ducati war auf der Highspeed-Strecke bereits die letzten beiden Jahre siegreich, 2018 mit Jorge Lorenzo und 2017 mit Dovizioso.

Petrucci kam grippegeschwächt nach Mugello, «nach fünf Runden fühlte ich mich jeweils sehr müde», erzählte er. «Aber Sonntagmorgen wachte ich auf und fühlte mich gut. Im Rennen wollten jede Menge Fahrer vorne mitmischen, der Rhythmus war deshalb nicht so hoch. Als ich vorne war machte ich nicht allzu viel Druck, um das Risiko niedrig zu halten. Ich wollte im Rahmen meiner Möglichkeiten fahren, mir Energie für die letzten Runden aufsparen und die Reifen schonen. Fünf Runden vor Schluss dachte ich darüber nach zu pushen. Als es soweit war sagte ich zu mir selbst, dass ich es drei Runden vor Schluss probiere. Ich verschob mein Vorhaben dann auf die vorletzte und dann auf die letzte Runde.»

Der 28-Jährige weiter: «Mir war klar, dass sie eingangs der letzten Runde versuchen würden mich zu überholen. Mit dieser Einschätzung lag ich richtig, Marc und Andrea nützten den Windschatten, um mich vor der ersten Kurve auszubremsen. Ich dachte mir schon, nein, nicht schon wieder. Ich führe die ganze Zeit und werde am Ende Dritter oder sogar nur Vierter. Sie mussten dann beide eine weitere Linie fahren und es tat sich innen eine kleine Lücke für mich auf. Ich stach hinein – es tut mir sehr leid, dass Andrea deswegen sein Motorrad aufrichten musste. Mir war bewusst, dass ich eine großartige Chance hätte mein erstes Rennen zu gewinnen. Ich pushte die ganze letzte Runde und ging als Führender in die letzte Kurve. Als ich aus dieser im vierten Gang herauskam, sah ich meine Lebensgeschichte vor mir: Dass ich als Erster aus der letzten Kurve komme und als Dritter den Zielstrich kreuze. Ich schaltete in den fünften Gang und wartete auf Marc und Dovi, dann tat ich den sechsten Gang rein und kreuzte den Zielstrich. Ich habe noch gar nicht realisiert, was mir gelungen ist. Ich widme meinen ersten Sieg meinem Teamkollegen Andrea, der mir seit letztem Winter sehr geholfen hat.»

Mit den 25 Punkten von Mugello hat Petrucci jetzt 82 auf seinem Konto und liegt als WM-Vierter nur noch sechs Zähler hinter dem Dritten Rins.

Ergebnisse Mugello-GP: 1. Petrucci. 2. Márquez. 3. Dovizioso. 4. Rins. 5. Nakagami. 6. Viñales. 7. Pirro. 8. Crutchlow. 9. Pol Espargaró. 10. Quartararo. 11. Aleix Espargaró. 12. Mir. 13. Lorenzo. 14. Abraham. 15. Iannone. 16. Oliveira. 17. Zarco.

WM-Stand nach 6 von 19 Rennen: 1. Márquez, 115 Punkte. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38.

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