Pol Espargaró (KTM): «Besser als je zuvor»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró fühlt sich stark wie lange nicht

Pol Espargaró fühlt sich stark wie lange nicht

Red Bull-KTM-Werksfahrer Pol Espargaró verteidigt den Gitterrohrstahlrahmen und schwärmt von der Einstellung der KTM-Chefs: «Wenn wir so weiter arbeiten, warum sollten wir in Zukunft nicht um WM-Titel kämpfen?»

«Mein Fahrstil ist besser als je zuvor und mein Verhältnis zum Team ist besser als je zuvor. In jedem einzelnen Rennen werde ich mehr eins mit dem Motorrad und auch mit dem Team. Wir arbeiten als eine Einheit, wenn man das macht, geht alles viel schneller. Das kann man fühlen und an den Ergebnissen sehen», betonte Pol Espargaró im Videointerview mit «motogp.com».

Der Red Bull-KTM-Star, der dem Werksteam aus Österreich beim regnerischen Saisonfinale 2018 in Valencia überraschend den ersten Podestplatz bescherte, liegt in der WM-Wertung 2019 nach sechs Grand Prix auf Rang 10. Nur vier Punkte trennen ihn vom sechstplatzierten Jack Miller (Ducati).

«Wir haben das Vorjahr mit dem Podium beendet, aber auch mit dem Gefühl, das wir dabei sein könnten. Die Pre-Season war auch nicht schlecht. Du fängst an, sie zu sehen und zu riechen. Wir waren schneller als je zuvor und sind näher dran als je zuvor, aber das Ergebnis ist genau dasselbe», erzählte der Spanier, der am gestrigen Montag seinen 28. Geburtstag feierte. «Dann sagt man sich, wow, wie ist es möglich, dass wir am Ende des Rennens nur zwölf Sekunden zurück liegen und auf Platz 12 sind? Das war für mich so frustrierend, weil man sieht, wie viel Wille, Power und Einsatz KTM und Red Bull in das Projekt stecken», gab er zu.

«Dann hat man vielleicht einige gute Ideen für den Motor, die Schwinge oder das Chassis, aber wir haben nicht alles zusammen bekommen. Auf einer Strecke hat eine Sache funktioniert, das andere auf einer anderen Strecke. Wir waren nicht in der Lage, die Probleme genau zu identifizieren und alles hinzubringen. Jetzt haben wir alles zusammengefügt, wir klettern ein bisschen Richtung Spitze», freute sich Pol.

Auch zum umstrittenen Thema Gitterrohrstahlrahmen – für den Hersteller aus Österreich «eine Religion» – äußerte sich der Red Bull-KTM-Werksfahrer: «Ich habe viele Leute gehört, die gesagt haben, dass wir mit dem Gitterrohrrahmen nie etwas erreichen würden und dass wir mit den WP-Federelementen nie etwas erreichen würden. Wir sind die Einzigen in der Geschichte, die diesen Typ verwenden – und wir zeigen ihnen, dass wir mit ihnen mithalten, mit ihnen kämpfen und sie schlagen können.»

Der Moto2-Weltmeister von 2013 setzt sich auf der RC16 hohe Ziele für die Zukunft: «Wenn wir so weiter arbeiten, warum sollten wir in Zukunft nicht um WM-Titel kämpfen können?»

Vier Mal landete Pol Espargaró in der laufenden Saison schon in den Top-10, das bisherige Highlight war Platz 6 in Le Mans. «Wenn wir das Rennen von Le Mans noch einmal starten könnten, weiß ich, dass wir vielleicht ein kleines bisschen besser sein könnten. Ich war müde, weil ich, glaube ich, mehr als die anderen gepusht habe, um dabei zu bleiben. Dieses Gefühl, wenn du Stärken hast und in einigen Teilstücken der Strecke aufholst... Da fühlst du dich stark. Das habe ich schon lange nicht mehr so gespürt», verriet er.

Trotzdem könne die starke Performance des Frankreich-GP nicht als Maßstab für jedes Rennen gelten. «Bis auf 5,9 sec dran zu sein, nach drei Jahren, das hat keiner geschafft. Wir müssen aber mit den Füßen auf dem Boden bleiben, wohl wissend, dass das an jedem Rennwochenende das Ziel ist, aber gleichzeitig auch nicht die Normalität für das Level oder den Moment, in dem wir uns gerade befinden», so der KTM-Werksfahrer.

«Diese Ergebnisse haben nicht in Le Mans angefangen, das geht zurück auf das erste Rennen, als wir in Katar von ganz hinten losgefahren sind. Diese verrückten KTM-Leute – und da spreche ich von den Chefs – kommen zu mir und sagen: 'Mach dir keine Sorgen, eines Tages werden wir gewinnen.' Diese Denkweise ist für mich herausragend, du musst ein Hai sein, um so zu denken. Und sie sind es», lobte Espargaró die «Titan-Mentaliät» der KTM-Truppe. «Nicht nur ich, die ganzen Ingenieure und Mechaniker, wir werden in jedem Rennen stärker.»

Der WM-Stand nach 6 von 19 Rennen:

1. Márquez 115. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38. 11. Morbidelli 34. 12. Quartararo 31. 13. Aleix Espargaró 27. 14. Lorenzo 19. 15. Mir 12.

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