Jack Miller (Ducati): Warum er 2019 erfolgreicher ist

Von Günther Wiesinger
Jack Miller verfügt bei Pramac-Ducati erstmals über eine Desmosedici des neuesten Jahrgangs. Dadurch is er Stammgast im Q2 geworden und kann sich am Freitag vermehrt um das Renn-Set-up kümmern – wie die Stars.

Der Australier Jack Miller war mutig. Als Moto3-Vizeweltmeister 2014 wechselte er auf schnellstem Weg ins MotoGP-Team zu LCR-Honda, die Moto2-WM als Sprungbrett schenkte er sich. 2016 gewann der Regenspezialist sensationell den Regen-GP in Assen/NL gegen Marc Márquez. Nach drei Honda-Jahren (eines bei LCR, zwei bei Marc VDS) kletterte «Jack Ass» 2018 bei Pramac-Ducati auf eine GP17, er sicherte sich im Vorjahr zweite Plätze in Las Termas und Le Mans.

Für die Saison 2019 erheilt Mioller bei Pramac-Ducati eine GP19, er schied aber in Doha mit einem gebrochenen Sitze aus und stürzte in Mugello. Trotzdem hält er sich in der WM an sechster Position. Jack hofft auf einen neuen Vertrag an der Seite von Pecco Bagnaia, er will nächstes Jahr eine GP20 und die Technik-Updates vor dem Italiener bekommen.

Jack Miller (2019 Platz 3 in Le Mans) erzählt im Interview, dass er in dieser Saison gelernt habe, wie wichtig die Rennvorbereitung am Freitag ist und warum er jetzt nur noch selten um den Einzug ins Qualifying 2 bangen muss.

Jack, du willst 2020 wieder eine aktuelle Werks-Ducati haben. Denn die Zeiten, als man mit einem Vorjahres-Bike aufs Podest fahren oder siegen konnte, sind inzwischen vorbei?

Ja, in der MotoGP wird heute sehr rasch weiterentwickelt. Wenn du mit einem letztjährigen Bike in die Saison startest, bist du von Anfang an einen Schritt hinten.

Ich habe jetzt mit dem 2019-Motorrad zum Beispiel den Vorteil, dass ich am Freitag schon fix mit dem Einzug ins Q2 rechne. Mit den Vorjahresbikes war das immer ein Kampf auf Biegen und Brechen.

Jetzt kann ich mich am Freitag schon mehr um das Renn-Set-up kümmern und mehr Runden mit gebrauchten Reifen drehen. Das machen auch Marc und Dovi und die andern Topfahrer.

Andere Fahrer stecken einen weichen Reifen nach dem andern rein, um ins Q2 zu kommen. Dadurch leidet die Vorbereitung fürs Rennen. In der Vergangenheit haben wir das auch gemacht… Du hast dann zu viele kurze Runs.

Jetzt perfektionieren wir das Bike am Freitag in den Long-runs.

Marc Márquez geht am Freitag sehr sparsam mit den weichen Reifen um. Du inzwischen auch?

Ja, ich stecke höchstens einen weichen Hinterreifen rein, wenn das Wetter für Samstag im FP3 fragwürdig aussieht, wenn man also schon nach dem FP2 in den Top-Ten sein wollte.

Aber dann verlierst du im Grunde eine Session für die Renn-Abstimmung.

Du kannst sogar zwei Sessions verlieren, wenn du im FP2 zwei weiche Reifen verheizt und das Rennen dann am Samstag im FP3 trotzdem in Ordnung ist. Normal ist die Piste im FP3 kühler, also besser geeignet für einzelne Top-Rundenzeiten.

Wie stark profitierst du beim Renn-Set-up, wenn du am Freitag auf die «soft compounds» verzichtest?

Das kann man nicht so exakt beziffern.

Aber ich gewinne viel Selbstvertrauen für das Rennen, wenn ich überzeugt bin, dass ich ein erstklassiges Renn-Set-up und eine konkurrenzfähige Rennpace habe. und darum geht es ja.

Du weißt genau, wie viele Runden und welchen Speed die Reifen bei diesen Verhältnissen verkraften. Du hast eine genau Vorstellung davon, was du tun musst, um die Reifen über die Renndistanz zu bringen. Du hast eine klare Vorstellung, welche Reifen die Distanz durchhält und welcher nicht.

In Le Mans spielte der Reifenverschleiß keine große Rolle, in Mugello und Catalunya hingegen schon.

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