Stefan Bradl: «Wir können uns gut verkaufen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Repsol-Honda in Sepang 2019

Stefan Bradl auf der Repsol-Honda in Sepang 2019

Stefan Bradl könnte beim Deutschland-GP als Repsol-Teamkollege von Marc Márquez seinen 50. MotoGP-Top-Ten-Platz erringen. Der Bayer freut sich und ist zuversichtlich.

Stefan Bradl freut sich auf die Teilnahme am MotoGP-Rennen beim Heim-GP auf dem Sachsenring, wo er in der Königsklasse bereit seinen vierten (2013) und einen fünften Rang erzielt hat. Aber die letzten Auftritte verliefen nicht erfolgreich: 2014 wollte sein Team auf dem Startplatz das Set-up von Regen auf trocken umbauen und die Regenreifen tauschen, der Großteil des Feldes startete aus der Boxengasse. Die Zeit reichte nicht für den kompletten Umbau der Gabel, Bradl landete nach anfänglicher Führung nur auf dem 16. Rang. 2015 fehlte er im Forward-Yamaha-Team nach einem Kahnbeinbruch von Assen. 2016 erlitt der Moto2-Weltmeister von 2011 bei einem Crash im Warm-up wegen Aquaplaning eine Gehirnerschütterung, der Aprilia-Werksfahrer musste auf das Rennen verzichten. 2017 fuhr Bradl in der Superbike-WM.

2018 durfte Stefan Bradl erst nach dem FP1 auf die Vorjahres-Honda des Marc VDS-Teams des verletzten Franco Morbidelli steigen. Er war vorher fast drei Monate lang nicht auf der Werks-Honda RC213V gesessen und schaffte trotzdem Platz 16. Diesmal kommt Bradl viel besser vorbereitet nach Sachsen. Er hat bereits 13 Testtage auf der MotoGP-Honda hinter sich sowie den Jerez-GP (Platz 10 mit Wildcard) sowie zwei Testtage in Suzuka mit der 8h-Werksmaschine.

Stefan Bradl könnte beim GP von Deutschland den 50. MotoGP-Top-Ten-Platz seiner Karriere erringen, damit wird er auf lange Zeit der erfolgreichste Deutsche in der «premier class» sein. Und wenn er Vierter werden sollte, könnte er in der WM-Tabelle mit Lorenzo gleichziehen, der bei 19 Punkten hält. Bradl hat in Jerez sechs eingeheimst.

Bradl will keine Prognosen abgeben. Aber man weiß: Er musst sich gerne mit Cal Crutchlow, der in Assen Siebter war und in Jerez nur 3,5 sec vor dem Bayern ins Ziel gekommen ist.

Stefan, um wie viel besser fühlst du dich diesmal vor dem Heim-GP im Vergleich zu 2018?

Ich fühle mich um einiges wohler, weil ich zumindest mental auf die Aufgabe vorbereitet bin. Im Vorjahr war ich zwar im Vorfeld informiert, dass Morbidelli ausfallen könnte, aber es war nur eine Option. Niemand wusste, ob es passieren kann oder nicht.

Nachdem er im FP1 über zu starke Schmerzen klagte, bin ich sehr aufgeregt und hektisch in der Mittagspause eingesprungen. Man musste im letzten Moment das Motorrad umbauen für mich, man musste bei der Zeitnahme mein Bild fürs Fernsehen einspeisen und eine GP-Lizenz herzaubern.

Diesmal habe ich eine bessere Vorbereitung. Ich werde heute am Abend in Ruhe anreisen und kann morgen den ganzen Tag mit dem Repsol-Honda-Team verbringen. Wir werden Meetings haben und alles deutlich besser vorbereiten.

HRC hat alle Daten, das Team weiß, welches Motorrad ich als Testfahrer fahre. Sie haben genau abgespeichert, welche Komponenten ich fahre und welche mir taugen. Ich gehe davon aus, dass ich ein Motorrad haben werden, das meiner Testmaschine sehr ähnlich sein wird.

Welche Spezifikation ich genau fahren darf, werde ich morgen erfahren.

Es werden viele mir bekannte Sachen dran sein, hoffe ich.

Den merkwürdigen Tank von Lorenzo mit den Flügeln wirst du also nicht verwenden?

Das ist eine Jorge-Version. Ich glaube nicht, dass ich das ausprobieren muss.

Du könntest den 50. MotoGP-Top-Ten-Platz erringen.

Ja, wusste ich nicht. Das habe ich bisher nicht auf dem Zettel gehabt.

Aber wenn du als Wildcard-Fahrer in Jerez Zehnter warst, darfst du dir beim Heim-GP ein ähnliches Ergebnis vornehmen?

Ja, sowieso.

Ab er ich gehe relativ easy und locker an dieses Rennwochenende heran. Ich freue mich darauf, denn es ist sicher was Besonders, für das Repsol-Werksteam zu fahren. Was dabei rauskommt, werden wir sehen.

Der Ehrgeiz packt mich immer, sobald ich auf diesem Motorrad sitze und merke, es gibt eine «competition» und es geht um was.

Aber ich habe keine konkrete Idee, was da jetzt rauskommen könnte.

Die Konkurrenten sind im Rennrhythmus, sie sind letztes Wochenende einen Grand Prix gefahren und haben 2019 um Welten mehr Kilometer drauf als ich. Aber mein Speed hat in den letzten Wochen und Monaten gepasst.

Ich glaube, dass wir uns gut verkaufen können.

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