Marcel Hirscher über MotoGP: «Das Ärgste bisher»

Von Johannes Orasche
Ski-Superstar Marcel Hirscher zeigte sich am Dienstag tief beeindruckt von seinem Showrun mit der MotoGP-KTM auf dem Red Bull Ring von Spielberg. Werksfahrer Johann Zarco hatte den Österreicher im Auge.

Marcel Hirscher sah seinen Schaulauf auf der MotoGP-KTM mit einer guten Portion Humor. Der Hobby-Motocrosser gestand: «Abgesehen von meinem täglichen Geschäft war es das schnellste und ärgste, was ich bisher erleben durfte, was die Beschleunigung betrifft. Ich habe in meiner Karriere schon einiges erleben dürfen im Motorsport, und auch im Vierrad-Bereich, aber das hier ist mit nichts zu vergleichen», gestand er.

Der 30 Jahre alte Salzburger unterstrich: «Andere Leute haben den Traum, mal in einem F1-Boliden ein paar Runden zu drehen. Ich wollte das MotoGP-Motorrad, das war mein Wunschtraum. Es gibt generell nur wenige Menschen auf dem Planeten, die überhaupt so eine Gelegenheit bekommen, daher ein großes Danke von mir.»

Auch KTM-Racing-Boss Pit Beirer, der ebenfalls anwesend war, hatte keine Mühen gescheut. Instruktor Johann Zarco war während des Stints mit einer Duke neben, vor und hinter dem achtfachen Weltcup-Sieger auf der Piste und zeigte ausgelassene Wheelies. Hirsches Ziel war es, das Knie auf den Boden zu bekommen, was bis Mittag nicht gelang. «Johann fährt ganz locker mit einer Hand, streift in der Kurve mit der anderen Hand am Asphalt und zeigt mir quasi, da gehört dein Knie hin. Ich denke mir dann, wenn er das macht und nicht umfällt, dann wird das schon irgendwie gehen», schmunzelte der achtfache Ski-Weltcup-Gesamtsieger.

Für Hirscher, der zügig auf dem Motocross-Bike unterwegs ist, war das PS-Abenteuer in Spielberg in jeder Facette eine riesige Umstellung: «Es geht hier auf dem Straßen-Bike viel darum, den Kopf zu drehen. Man schaut weit voraus und dreht den Kopf in einer ganz anderen Achse. Es ist für mich als Slalomfahrer ungewöhnlich, für einen Abfahrer vielleicht nicht. Wir Slalomfahrer sind doch sehr neutral ohne Drehungen auf dem Ski.»

Instruktor und TV-MotoGP-Experte Gustl Auinger freute sich: «Es ist schön, wenn jemand an unserem Sport Interesse hat. Es war mir daher eine Freude, ihm zu helfen. Ich habe sofort gemerkt, als Marcel gestern mit der Duke auf dem Übungskurs und dann dem Moto2-Bike unterwegs war, dass er Vertrauen braucht.»

Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner erklärte zu den Eckdaten für den Test: «Wir haben die Leistung doch recht stark gedrosselt, vor allem in den ersten drei Gängen. Wir sind mit dem Set-up von Pol [Espargaró] gefahren. Aber oben raus im fünften und sechsten Gang hatte er volle Leistung. An den Fussrasten mussten wir Adaptionen machen.»

Zarco lobte den Österreicher: «Es war zu sehen, dass er ein Sportler auf höchstem Niveau ist. Er hat sehr genau zugehört, was ich ihm gesagt habe und das dann auch schnell verstanden und umgesetzt», berichtete der zweifache Moto2-Weltmeister.

Beobachter berichteten, dass sich Hirscher vor allem auf der Moto2-KTM bereits am Montagnachmittag sehr wohl gefühlt hatte.

Übrigens: Die Strecke in Spielberg war für den Showrun am Dienstag bis 18 Uhr gebucht: Am Abend waren bei Hirscher die Kniepads auf beiden Seiten angeschliffen.

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