Rossi-Vorwurf an Yamaha: Potenzial nicht ausgeschöpft

Von Ivo Schützbach
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Seit über zwei Jahren wartet Valentino Rossi auf einen Sieg in der MotoGP-WM. Der 40-Jährige ist überzeugt: Es liegt nicht am Motorenkonzept von Yamaha, sondern was daraus gemacht wird.

Auf dem Red Bull Ring in Spielberg brauste Valentino Rossi vor knapp zwei Wochen zum ersten Mal seit Mitte Mai in Le Mans wieder in die Top-5. Den letzten Podestplatz schaffte der Superstar am 14. April in Texas, der letzte Sieg liegt über zwei Jahre zurück und gelang am 25. Juni 2017 in Assen.

«Die letzten beiden Rennen lief es besser für uns», erzählte Rossi in Silverstone, wo am kommenden Sonntag das zwölfte von 19 Rennen in diesem Jahr stattfindet. «In Österreich gelang uns ein weiterer Schritt, wir haben gut gearbeitet und ich war im Rennen recht konkurrenzfähig. Wenn wir berücksichtigen, dass die Strecke in Österreich auf dem Papier eine der schlechtesten für uns ist, lief es ordentlich. Wir haben einige Ideen und wollen in der eingeschlagenen Richtung weitermachen. Ich war nicht schnell genug fürs Podium, also müssen wir weiter schuften.»

«Wenn sie mit dem neuen Asphalt gute Arbeit geleistet, er weniger Wellen und mehr Grip hat, dann wird es sehr lustig», meinte der 40-Jährige.

Valentino, du warst bei den letzten vier Rennen in Silverstone auf dem Podium, 2015 hast du gewonnen. Zuletzt hast du aber die Speed-Nachteile der Yamaha beklagt. Wirst du trotzdem mithalten können?

In der Vergangenheit schaffte ich es hier auch aufs Podium, das ist mein Ziel. Wir wissen, dass unser Topspeed nicht fantastisch ist, zumindest auf dem Papier zählte das in Österreich aber mehr als hier. Wichtig ist, ein gutes Gefühl und eine ordentliche Balance für das Motorrad zu finden.

Ist es ein Nachteil für Yamaha, dass sie einen Reihenvierzylinder-Motor einsetzen?

Der Reihen- und der V-Motor haben Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen. Wir haben bei Yamaha schon viel darüber geredet. Die Realität heute ist, dass die zwei schnelleren Motorräder, Honda und Ducati, einen V-Motor haben. Yamaha konzentriert sich aber auf den Reihenmotor, weil sie glauben, dass sie mit ihrer Erfahrung mit diesem Konzept die beste Arbeit leisten können. Suzuki hat auch einen Reihenmotor und ist schnell.

Theoretisch verhält sich der Reihenmotor in den Kurven besser und hat dafür Nachteile im Topspeed. Das ist möglich, aber nicht die ganze Wahrheit. Yamaha muss daran arbeiten, aus diesem Motorenkonzept das Maximum herauszuholen, weil sie auch zukünftig damit weitermachen werden. In Jahren, als Yamaha schnell war, waren sie auch auf den Geraden schnell.

Ich sehe mit den verschiedenen Konzepten keine großen Unterschiede in den Kurven und auf den Geraden – wenn du das gesamte Potenzial ausschöpfst.

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen: 1. Marquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Vinales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaro 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaro 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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