Mika Kallio (KTM): Der Nachfolger von Johann Zarco?

Von Günther Wiesinger
Mika Kallio

Mika Kallio

Red Bull KTM muss den Platz im MotoGP-Werksteam neben Pol Espargaró neu besetzen. Da sich Dani Pedrosa sträubt, gilt Testfahrer Mika Kallio (36) als aussichtsreichster Kandidat.

Seit Johann Zarco am Samstagabend beim GP von Österreich seinen KTM-Vertrag für 2020 einvernehmlich aufgelöst hat, befindet sich das Red Bull KTM Factory Team auf der Suche nach einem Nachfolger für die kommende Saison. Testfahrer Dani Pedrosa war Wunschkandidat Nummer 1, aber der Spanier hatte 2018 vom Renngeschehen genug, er lehnte sogar das Petronas-Yamaha-Angebot ab, wo ihm den Platz angeboten wurde, den nach seiner Absage der Franzose von Fabio Quartararo bekam.

Pedrosa wurde nach dem Spielberg-GP angefragt, ob er sich eine MotoGP-Rennsaison für Red Bull KTM vorstellen könne. Doch die Aussichten auf eine Zusage waren gering. «Wie immer sich Dani entscheidet, wir werden seine Entscheidung akzeptieren», erklärte KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz nach dem Österreich-GP.
Inzwischen ist zu hören, dass Dani Pedrosa keine Bereitschaft für eine Rennsaison signalisiert. Die Suche nach einem Zarco-Ersatzmann geht also weiter. «Wir haben keine Eile, weil wir mit Pol Espargaró, Miguel Oliveira und Brad Binder schon drei der vier Plätze mit sehr, sehr starken Piloten besetzt haben», versichert Teammanager Mike Leitner.

Miguel Oliveira soll trotz seiner eindrucksvollen Leistungen (er liegt als Rookie in der WM vor Zarco) nichts von Tech3 ins Factory Team transferiert werden. «Das hat mit KTM versprochen», berichtete Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal.

Da unter den aktuellen Moto2-Fahrern keine wahrhaften Kandidaten zu finden sind und Stefan Bradl bei HRC bleiben wird, drängt sich jetzt ein Fahrer immer mehr in den Vordergrund – der finnische Testfahrer Mika Kallio.

Kallio war 2005 (auf KTM/125 ccm) und 2014 (auf Kalex/Moto2) Vizeweltmeister, in der MotoGP-Klasse war er zuletzt 2010 Stammfahrer (bei Pramac-Ducati), er hat aber die KTM RC16 seit 2016 maßgeblich mitentwickelt. 2017 in Spielberg und 2018 in Jerez hat Kallio als Wildcard-Pilot zwei zehnte Ränge errungen.

Weil KTM erstmals ein Kundenteam ausrüstet und die Tech3-Truppe mit viel neuem Material versorgen muss, wurden 2019 keine Wildcards für Kallio beantragt.

Aber der Finne, der am 8. November 37 Jahre alt wird, besuchte viele Grand Prix, um die KTM-Stammfahrer zu unterstützen und zu beraten. Er war auch am Wochenende in Silverstone in der KTM-Box zu sehen und hat 2019 schon viele MotoGP-Testtage absolviert.

Der 16-fache GP-Sieger macht kein Geheimnis daraus, dass er den Platz von Johann Zarco 2020 gerne übernehmen würde, nicht nur weil erstmals seit 1982 ein Finnland-GP stattfinden wird.

«Ich bin bereit für eine Rennsaison, wenn ich gebraucht werde», versichert Mika Kallio. «Bisher bin ich nicht gefragt worden. Aber wenn ich einen Anruf aus Österreich bekomme, werde ich nicht lange überlegen.»

Mika Kallio hat nichts zu verlieren. Zarco hat bei zwölf Grand Prix 22 Punkte eingeheimst. So eine Performance darf man dem Routinier, der von 2011 bis 2015 in der Moto2-WM fuhr (vier Jahre bei Marc VDS, ein Jahr bei Italtrans), jederzeit zutrauen.

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