Pol Espargaró: Heftige Kollision nur knapp vermieden

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaro (44) kam von Startplatz 2

Pol Espargaro (44) kam von Startplatz 2

Mit Platz 7 im Misano-GP festigte KTM-Werksfahrer Pol Espargaró Rang 11 in der MotoGP-Weltmeisterschaft. «Platz 9 bleibt unser Ziel, zu Crutchlow fehlen nur noch elf Punkte», hielt der Spanier fest.

Das Red Bull KTM Factory-Team freute sich in Misano über den zweiten Startplatz, das war das beste Quali-Ergebnis seit Platz 3 von Johann Zarco im nassen Brünn-Quali vor fünf Wochen. Für das beste Rennergebnis im Trockenen hatte Pol Espargaró im Le-Mans-GP vergangenen Mai als Sechster gesorgt. Der 27-jährige KTM-Fahrer aus Spanien hielt sich im Rennen von der ersten Runde weg auf Platz 5, ehe ihn Rossi nach neun Runden auf Rang 6 verdrängte. Nach zehn Runden drängte sich auch Andrea Dovizioso an der KTM mit der Nummer 44 vorbei, Pol lag jetzt an siebter Position, die er auch ins Ziel brachte.

«Klar, wenn man als Zweiter losfährt, schaut ein siebter Rang im Rennergebnis nicht überragend aus. Aber so ein einstelliges Resultat war unser Ziel vor diesem Grand Prix», stellte Pol Espargaró fest. «Wir haben ein ganz großartiges Wochenende hinter uns, wir waren in jeder Session in den Top-7. Wir haben unser bestes MotoGP-Resultat von Le Mans nur um eine Position verfehlt. Es ist also alles positiv verlaufen. Ein guter Tag.»

«Mein Start hätte besser sein können. Ich habe die Kupplung recht geschickt losgelassen, aber Maverick Vinales ist mir ein Stück weggefahren. Dann habe ich die Kupplung mehr losgelassen, um schneller zur ersten Kurve zu kommen. Ich wusste, die Yamaha haben sehr guten Kurvenspeed, aber ich hatte dann ein Wheelie, die Traktionskontrolle hat eingegriffen. In diesem Moment ist Quartararo sehr stark von rechts nach links geprescht. Ich musste das Bike etwas abbremsen, sonst wäre es mitten auf der Geraden zu einer heftigen Kollision gekommen. Nachher haben mich ein paar Jungs überholt. Aber das war alles kein großes Problem für mich, denn die Spitze war rasch zu weit weg. Ich glaube, mit einem besseren Start hätte sich an meinem Ergebnis nichts geändert.»

Der ehemalige Tech3-Yamaha-Pilot bewundert den Kurvenspeed der Yamaha-Asse. «Ja, ja, wenn sie die richtigen Verhältnisse vorfinden und die zur M1 passenden Kurven, sind sie unbeschreiblich stark. In Kurve 11 waren sie unbezwingbar. Die Yamaha ist dort super stabil, sie können einen extrem hohen Kurvenspeed vorlegen. Aber trotzdem hat eine Honda gewonnen. Marc gelingt es trotzdem, sie zu besiegen. Wir haben alle unsere Stärken und Schwächen. Die KTM waren beim Bremsen wie immer stark. Aber im Rennen konnte ich daraus nicht genug Kapital schlagen.»

Pol Espargaró rechnet sich auch für Aragón einiges aus. «Dort wird die ganze Familie dabei sein, viele Freunde, und Aragón war in den letzten zwei Jahren eine gute Strecke für KTM. Aber ich will nicht zu hohe Erwartungen wecken, denn die Kräfteverhältnisse ändern sich dauernd. Misano war für uns eher eine mühsame Strecke, jetzt mit Platz 7 heimzufahren, fühlt sich sehr gut an. Ich freue mich, bald wieder auf das Motorrad springen zu können. Wenn ich das ausgezeichnete Gefühl von Misano nach Aragón mitnehmen kann, haben wir dort nicht viel zu befürchten.»

Pol baute in der WM-Tabelle den Vorsprung auf den Japaner Nakagami aus, aber wegen Platz 4 von Morbidelli bleibt er WM-Elfter. «Das wird ein harter Fight bis zum WM-Finale in Valencia. Ich bin nur noch elf Punkte hinter Crutchlow, der Neunter ist, und auf Morbidelli fehlen nur drei Punkte. Nakagami liegt schon 15 Punkte hinter mir. In Österreich habe ich wegen eines Defekts nicht punkten können. Sonst wäre ich sehr dicht an Crutchlow dran. Der neunte WM-Rang bleibt unser Ziel. Das ist klar.»

Ergebnisse Misano-GP: 1. Marc Marquez, Honda. 2. Fabio Quartararo, Yamaha. 3. Maverick Vinales, Yamaha. 4. Valentino Rossi, Yamaha. 5. Franco Morbidelli, Yamaha. 6. Andrea Dovizioso, Ducati. 7. Pol Espargaro, KTM. 8. Joan Mir, Suzuki. 9. Jack Miller, Ducati. 10. Danilo Petrucci, Ducati. 11. Johann Zarco, KTM. 12. Aleix Espargaro, Aprilia. 13. Tito Rabat, Ducati. 14. Jorge Lorenzo, Honda. 15. Hafizh Syahrin, KTM. 16. Miguel Oliveira, KTM. 17. Karel Abraham, Ducati. 18. Takaaki Nakagami, Honda.

WM-Stand nach 13 von 19 Rennen: 1. Marc Márquez, 275 Punkte. 2. Dovizioso 182. 3. Petrucci 151. 4. Rins 149. 5. Viñales 134. 6. Rossi 129. 7. Quartararo 112. 8. Miller 101. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 62. 13. Mir 47. 14. Aleix Espargaró 37. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Zarco 27. 18. Oliveira 26. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 17. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
  • Do.. 28.03., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 22:50, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do.. 28.03., 23:05, Schweiz 1
    Frauen und die Formel 1 - Fehlende Gleichstellung im Motorsport
  • Do.. 28.03., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 00:15, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Fr.. 29.03., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 03:55, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
5