Dovizioso (Ducati): «Wir wollen Weltmeister werden»

Von Mario Furli
Andrea Dovizioso blickt voraus

Andrea Dovizioso blickt voraus

Wenn Andrea Dovizioso vom WM-Titel spricht, meint der Italiener nicht die Team-Krone, die sich das Ducati-Werksteam beim Saisonfinale der MotoGP-WM in Valencia mit Repsol Honda ausmacht.

Zum dritten Mal in Folge ist Andrea Dovizioso der ungeliebte Vizeweltmeister-Titel sicher. Beim Saisonfinale in Valencia kämpft der 33-Jährige aber noch an der Seite von Danilo Petrucci um die Team-Krone für das Ducati-Werksteam. Zuletzt ging dieser Titel 2007 nach Borgo Panigale. Das Repsol Honda Team ist dem italienischen Rennstall allerdings mit nur zwei Zählern Rückstand dicht auf den Fersen – obwohl Weltmeister Marc Márquez 395 der 430 Punkte des Honda-Werksteams im Alleingang holte. Jorge Lorenzo kommt auf gerade einmal 25 Zähler, sein Ersatzmann Stefan Bradl steuerte weitere zehn Punkte bei.

Wie wichtig ist es für Ducati angesichts dieser Ausgangslage, 2019 wenigstens den Team-Titel zu holen? «Es ist nicht so wichtig, aber es wäre auch nicht schön, wenn wir den Titel verlieren würden», grübele «Dovi» schon nach dem Sepang-GP – und verwies dabei auf das scheinbare Ein-Mann-Team von Repsol Honda. «Es ist aber schwierig, weil Marc immer vorne dabei ist. Wir werden sehen, wie es in Valencia aussieht. Das ist keine besonders einfache Strecke für uns.»

Aus seinem wahren Ziel macht Dovizioso keinen Hehl, weshalb hinter den Kulissen schon fleißig an der kommenden Saison gearbeitet wird, wie der 23-fache GP-Sieger im Rahmen der Motorradmesse Eicma in Mailand bestätigte. Was fordert er im Hinblick auf 2020 von seinem Arbeitgeber?

«Wir sind seit sieben Jahren zusammen, es gibt also keine speziellen News. Wir kennen uns gut, wir sprechen also über dieselben Dinge. Wir befinden uns aber auf einem so hohen Niveau, wo es schwierig wird, sich zu verbessern. Dem bin ich mir bewusst. Es ist einfach, den Part des Fahrers zu geben, der einfach sagt: 'Ich will dies und ich will das.' Es dann zu erreichen, ist sicher viel komplizierter», schmunzelte Dovi im Interview mit den Kollegen von Sky Sport Italia.

Das verflixte siebte Jahr bereitet dem Ducati-Hoffnungsträger keine Sorgen. «Nein, nein», winkte Dovi lachend ab. Im Hinblick auf 2021 gilt es aber, eine Entscheidung zu treffen – denn Ende 2020 laufen die MotoGP-Verträge aller Stars aus. «Klar, das ist so in der MotoGP und der Motorrad-WM. Wir werden sehen, zunächst sind wir auf das Ergebnis konzentriert», hielt er sich bedeckt.

«Es gibt ein bisschen die Tendenz dazu, aber es ist nicht wie im Fußball, wo nur das letzte Spiel zählt. Meiner Meinung nach muss man das Bild mit mehr Abstand betrachten. Man macht gerne den Fehler, zu sehr auf die Schlussphase der Saison zu achten. Man muss die Bilanz immer am Ende der Saison ziehen und sehen, was man die ganze Saison über geleistet hat – nicht nur, wie sie zu Ende gegangen ist», mahnte der Italiener, bevor er eine vorläufige Bilanz seiner Saison zog.

«Am Ende sprechen die Zahlen für sich: Sie zeigen, dass wir von Márquez alle abgehängt worden sind. Aber danach kommen wir, auch mit dem Auf und Ab dieser Saison und zwei Nullern, die ohne Fehler zustande gekommen sind und uns zurückgeworfen haben. Wir hätten also noch mehr Punkte gemacht. Das ist aber keine Rechtfertigung, denn das Ziel bleibt unverändert: Wir wollen die Weltmeisterschaft gewinnen. In diesen drei Jahren haben wir es nicht geschafft, aber wenn wir es aus einem anderen Blickwinkel betrachten, dann sind wir die Zweiten. Und schauen wir uns an, wer hinter hinter uns liegt – das sind wichtige Hersteller und Namen. Es gibt immer schwierige Momente, aber wir schauen nach vorne», gab sich Dovizioso zuversichtlich.

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Honda 401 (Weltmeister). 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen:

1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

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