Andrea Dovizioso (Ducati/9.): Márquez allein zu gut?

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso erlebte einen pannenreichen Tag

Andrea Dovizioso erlebte einen pannenreichen Tag

Den Kampf um den Titel des besten MotoGP-Teams nimmt Andrea Dovizioso (Ducati) in Valencia gelassen, denn seine Vorhersage habe sich schon bewahrheitet. Aber: «Leider hat Marc alleine zu viele Punkte geholt.»

Andrea Dovizioso war nach dem neunten Platz am Freitag unzufrieden. Im FP2 hatte er zuvor einen ungeplanten Boxenstopp eingelegt, weil eine Flüssigkeit aus seiner GP19 ausgetreten war. «Dovi» wirkte irritiert und machte sich auf den Weg zurück an die Box, wo das Problem schnell beseitigt werden konnte. Was aber war passiert? «Das wird noch gecheckt, aber ich glaube nicht, dass es etwas Schlimmes war. Aber wenn du fährst, dann weißt du nicht, was passiert. Und falls es Öl ist, wird es gefährlich, deshalb bin ich langsamer gefahren», erklärte er.

Der Ducati-Star und seine Crew erwischten in Valencia keinen besonders guten Start in das Saisonfinale: «Das erste Bike hatte ein kleines Problem an der Elektronik. Deshalb habe ich das Motorrad gewechselt – wo dann dieses kleine Problem dazwischen kam. Ich konnte also nicht viele Runden drehen», bedauerte er. «Es ist nichts Großes am Bike, aber ich konnte den Plan, den wir uns zurechtgelegt hatten, nicht durchziehen. Uns ging die Zeit aus und wir wollten den Soft-Reifen noch ausprobieren, also haben wir uns dazu entschieden, sieben Runden auf dem Soft draußen zu bleiben. Das war nicht der beste Weg, um eine schnelle Rundenzeit zu fahren. Ich kann mit meiner Zeit am Ende nicht zufrieden sein, weil mir das Feeling fehlte. Ich hatte ein anderes Set-up und andere Reifen – und leider war das nicht die beste Art, um das Set-up zu verstehen. Der Reifen war auch ein bisschen besser als der Medium, was sich auch auf die Abstimmung auswirkt.»

«Ich bin happy, dass wir in den Top-10 sind, aber leider konnten wir die Zeit, die einem zur Verfügung steht, nicht nutzen», fasste der MotoGP-Vizeweltmeister von 2017, 2018 und 2019 zusammen.

Sein Teamkollege Danilo Petrucci berichtete von einem Problem am Getriebe, die Ducati von Testfahrer Michele Pirro ging im FP1 sogar in Flammen auf. Reiner Zufall? «Das Problem, das ich heute hatte, kann immer passieren. Es gibt viele Dinge am Motorrad, um die man sich kümmern muss. Es ist nicht einfach», hielt Dovi fest. «Ich wusste nichts von einem Problem bei Danilo – und Michele ist hier, um etwas auszuprobieren. Es ist also normal, das kann passieren», ergänzte er – und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Am Sonntag darf sich das Ducati-Werksteam aber keine Fehler leisten, wenn man den Team-Titel erstmals seit 2007 wieder nach Borgo Panigale holen will: Repsol Honda lauert nur zwei Punkte dahinter. «Es wird schwierig, dieses Wertung zu gewinnen, weil Marc [Márquez] am Sonntag sicher sehr stark sein wird. In diesem Moment haben Maverick [Viñales] und Marc eine viel bessere Pace als die anderen Fahrer», meinte der 33-jährige Italiener, der allerdings schon mehrmals durchblicken ließ, dass die Team-Wertung für ihn keine allzu große Bedeutung hat.

«Für mich ist es nur aus einem Grund wichtig, die Team-WM zu gewinnen: Ich habe vor dem ersten Rennen ein Interview gegeben und allen gesagt, dass ich und Danilo das stärkste Team in der Weltmeisterschaft sein werden. Ich glaube, das ist auch passiert. Leider hat Marc alleine zu viele Punkte geholt», lachte Dovi, wurde dann aber schnell wieder ernst: «Sicher werden wir versuchen, diesen Titel zu gewinnen. Aber dafür sind wir nicht hier. Wir sind darauf fokussiert, konkurrenzfähiger zu sein, als wir es jetzt sind.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia, Gesamtwertung FP1+FP2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:30,735 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,148 sec
3. Márquez, Honda, + 0,239
4. Miller, Ducati, + 0,265
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,464
6. Rins, Suzuki, + 0,495
7. Mir, Suzuki, + 0,545
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,570
9. Dovizioso, Ducati, + 0,616
10. Zarco, Honda, + 0,634
11. Crutchlow, Honda, + 0,698
12. Petrucci, Ducati, + 0,720
13. Pirro, Ducati, + 1,030
14. Rossi, Yamaha, + 1,040
15. Bagnaia, Ducati + 1,133
16. Lorenzo, Honda, + 1,145
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,170
18. Rabat, Ducati, + 1,424
19. Abraham, Ducati, + 1,543
20. Kallio, KTM, + 1,732
21. Iannone, Aprilia, + 1,833
22. Syahrin, KTM + 2,152
23. Lecuona, KTM + 2,379

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 23:35, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Fr.. 19.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 20.04., 00:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Sa.. 20.04., 00:15, Motorvision TV
    Rallye: Andalusien-Rallye
  • Sa.. 20.04., 00:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 20.04., 00:45, Motorvision TV
    Dubai International Baja Rally
  • Sa.. 20.04., 01:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Sa.. 20.04., 03:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Sa.. 20.04., 03:00, Motorvision TV
    4x4 - Das Allrad-Magazin
  • Sa.. 20.04., 03:30, DF1
    The Speedgang
» zum TV-Programm
11